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Daily Archives: 8. Januar 2012

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Rezension: Jeaniene Frost – Rubinroter Schatten – Night Huntress World 2

Als Kira eines Abends Schreie aus einem verfallenen Lagerhaus hört, zögert sie nicht dem in Not Geratenen zu helfen; nicht ahnend, dass Mencheres seinem unsterblichen Leben ein Ende setzen wollte. Als die Ghule von Mencheres ablassen und sich stattdessen auf die junge Frau stürzen, hätte es ihm egal sein müssen. Dumme Sterbliche! Doch seltsamerweise konnte er sie nicht ihrem grausigen Schicksal überlassen. Und nicht nur das! Mencheres kann weder Kiras Gedanken lesen, noch sie mit seinen Kräften beeinflussen; vielmehr scheint sie nach und nach IHN zu verändern. Mitten hinein gerät die junge Sterbliche in den jahrtausendealten Kampf zwischen ihm und seinem Erzfeind Radjedef, und dieser fordert schon bald Kiras Tod. Mencheres bleibt nichts weiter übrig als Kira zu einer der Seinen zu machen, sich wohlbewusst, dass sie ihn hassen wird. Doch nachdem Kiras erster Blutrausch verebbt ist, kann sie Mencheres einfach nicht verachten, denn plötzlich ist sie sich sicher: sie liebt ihn …

Mit „Rubinroter Schatten“ erschien das zweite Spin-Off aus der Cat-&-Bones-Reihe, in dem nun Mencheres, der uralte Vampir, seine eigene Geschichte erhält …
Ich war neugierig wie Mencheres’ Geschichte wohl aussehen würde; der Vampir, der für meinen Geschmack in den bisherigen Cat-&-Bones-Romanen immer sehr distanziert, unnahbar und vor allem geheimnisvoll daherkam und mit dem ich bisher nie recht warm wurde. Welche Vergangenheit und vorallem welche Zukunft, hat Jeaniene Frost für ihn wohl ersonnen? In diesem Roman lesen wir eine ausgeklügelte Lebensgeschichte, die sich die Autorin für ihn ausgedacht hat, die wirklich überzeugt, mehrere Überraschungen parat hält und viel Licht in die bisherige Dunkelheit um Mencheres’ Leben bringt.
Doch auch in diesem Roman wurde ich mit Mencheres nicht wirklich warm – er blieb mir immer noch seltsam kühl und reserviert und war für mich nicht gänzlich sympathisch. Auch Kira konnte mich während des Lesens nicht richtig begeistern, sie ist zwar nett und energisch, ihre Art sich durchzusetzen kam mir aber oftmals etwas aufgesetzt vor. Außerdem hat sie sich zu einfach mit den neuen Dingen abgefunden, die auf sie einstürmten – allen voran die ungewöhnliche Welt der Untoten.

Neben eher schwachen Figuren kann dieser Roman in Sachen Handlung ebenso wenig punkten. Statt einer ausgefeilten Fanasyrahmenhandlung, wie man das von der Autorin normalerweise gewohnt ist, findet man in diesem Roman vorallem Grübeleien und Gedanken der Protagonisten und allerlei Liebesbezeugungen und -handlungen. Die Geschichte um die Feindschaft Mencheres’ mit Radjedef scheint mehr eine Nebensache zu sein, und das ist wirklich schade. Auch den gewohnten Witz, den ich in den Cat-&-Bones-Bänden so sehr liebe, hat Jeaniene Frost eher spärlich eingesetzt, zu ernst und schicksalbelastet kommen die Charaktere daher und konnten mich kaum in ihren Bann ziehen. Demnach ist mit dieser zweiten Ausgliederung aus Jeaniene Frosts erfolgreicher Vampirreihe ein – für Frosts Verhältnisse und meinen Geschmack -  außerordentlich schwacher Band entstanden.

Jeaniene Frosts Stärken liegen normalerweise in ausgefeilten Rahmenhandlungen, die sie mit der richtigen Mischung aus Fantasy, Humor und Erotik vermischt. Die gewohnten Zutaten sucht man bei „Rubinroter Schatten“ zwar nicht vergebens, jedoch viel unausgewogener als in früheren Romanen. Vielmehr reiht sie sich mit diesem Band in die Masse der Romantic Fantasy ein, deren Augenmerk mehr auf sinnlichen Momenten als auf wirklicher Handlung liegt.

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