Die letzten Rezensionen

Tag Archives: Hunde

Rezension: Károly Pump – Der Mensch und sein Hund

Auf 120 Seiten zeigt dieser Bildband im ungewöhnlichen hochformatigen Panorama-Format 50 Fotografien von Hunden und ihren Herrchen. Die ebenso ungewohnte niedrige Perspektive – oftmals in Augenhöhe der Hunde – macht es möglich, das Umfeld der Vierbeiner einmal aus ihrer Sicht wahrzunehmen.

Das außergewöhnliche Format hat mich begeistert – eben wirklich mal etwas anderes und ein echter Hingucker – und das Thema, nämlich die Beziehung zwischen Mensch und Hund mal aus anderer Sichtweise kennenzulernen, hat mich ebenfalls gereizt.

Doch bereits beim ersten Durchblättern wurde mir klar, dass ich wahrscheinlich zu hohe Erwartungen an diesen Bildband gehegt habe. Dem Fotografen ging es weniger um Kunstfertigkeit, Schärfe oder besonderes Motiv, sondern wirklich und einzig um den Hund als Begleiter der Menschen mal aus einer anderen Perspektive zu zeigen. Darum ist ein Groß der Fotos richtiggehend unscharf, manche weniger scharf und verwackelt und nur einzelne zeigen sich wirklich richtig gut gelungen.

Sicher mag diese Unschärfe an der ungewöhnlichen Aufnahmeweise liegen: Károly Pump hat für die Umsetzung seiner Idee eigens seine Kamera in einen Rucksack auf Rollen verpackt und mittels Drahtauslöser das Bild aufgenommen. Schärfe fokussieren war hier also nicht möglich.

Károly Pump ist es mit seinem Bildband auf eigentümliche Art und Weise gelungen, die besondere Beziehung zwischen Mensch und Hund festzuhalten. Dafür nimmt der Liebhaber sicherlich auch Unschärfe in Kauf. Ich persönlich bin etwas enttäuscht.

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Rezension: Pecorino und die Kunst des Pilgerns – Ein Hund geht den Franziskusweg

Mit „Pecorino und die Kunst des Pilgerns – Ein Hund geht den Franziskusweg“ dürfen wir endlich wieder neue Fotos vom wohl bekanntesten Foto-Hund Europas bestaunen; und diesmal sogar Pecorinos Erlebnisse und Erinnerungen hautnah miterleben. Eine Pilgerreise soll es diesmal sein. Auf den Spuren des heiligen Franz von Assisi wandern Pecorino, sein Herrchen Toni und Autor Claudio Honsal – der Pecorino in diesem Buch eine Stimme verleihen soll – den noch etwas unbekannteren Franziskusweg entlang. 300 km Fußmarsch für Mensch und Vierbeiner wollen zurückgelegt sein, um dann am Ziel in Assisi, dem Geburtsort des heiligen Franziskus, anzukommen.

Wie man das von Pecorinos Fotos gewohnt ist, lädt auch dieses Büchlein zum Verweilen ein. Schön sind sie allemal anzusehen, die Bilder, die irgendwie auch immer ein kleine Geschichte zu erzählen scheinen. Toni Anzenberger hat wieder einmal bewiesen, dass er ein besonderes Gespür für zauberhafte Motive hat – und Pecorino macht deutlich, dass er immer noch – mit 12 Jahren – das sympathischste Fotomodell auf vier Beinen ist.

43 farbige Bilder hält dieses Buch bereit – mit wunderbar träumerischen „Hunds-Motiven“, und gelungenen „Schnappschüssen“ um die ungewöhnliche Reise zu untermalen. Daneben bereichern einige Schwarz-Weiß-Bilder die Textpassagen, um Pecorinos Erinnerungen auch für den Leser bildhaft werden zu lassen. Für meinen Geschmack hätten es ruhig einige Bilder mehr sein können.

Auch Claudio Honsal hat für dieses Buch ein herausragende Arbeit geleistet. Nicht nur, dass er die Leser in Pecorinos Namen über ihre Reise, ihre Gedanken und Erlebnisse ins Bild setzt, sondern er schafft es wirklich ausnehmend gut, Pecorino eine Stimme zu verleihen, und damit die Leser überraschend angenehm zu unterhalten. Man versinkt gerade zu in „Pecorins Worten“ und möchte am liebsten gar nicht mehr aufhören zu lesen. Schön ist auch, dass wir in diesem Buch ein wenig mehr über Pecorino selbst erfahren, und an so mancher Erinnerung teilhaben dürfen.

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Rezension: Heidi Busch-Manzel – Ich liebe meine Menschen – trotzdem!

Nachdem ich von Spencer Quinns Hundekrimi „Bernie und Chet“ so begeistert war, habe ich dieses Buch von Heidi Busch-Manzel entdeckt; der Klapptext hörte sich wirklich vielversprechend an. Zu Anfang ist dieses Buch recht lustig zu lesen: der kleine Welpe Max hat so einiges an sich und seinem neuen Zuhause zu entdecken. Dies aus Hundesicht zu schildern gelingt der Autorin noch recht gut. Nach und nach allerdings geht die Erzählung in alltägliche – unspektakuläre – Situationen über, wie sie wohl jeder x-beliebige Hund erfährt.

Es dauert nicht lang, und man merkt dem Buch deutlich an, dass es eben nicht aus Hundesicht erzählt wird. „Hunderoman“ trifft es dann also schon bei weitem nicht mehr. Welcher Hund macht sich schon Gedanken darum, dass sein Nachbarshund an Krebs gestorben ist oder das neue Familienmitglied – ein Baby – ja achso toll ist und dieses und jenes schon viel früher kann als andere Kinder? Bitte!!!

Im letzten Teil des Buches hat sich die Geschichte dann eher zur Was-passiert-so-aus-Frauchens-Sicht-Erzählung gemausert – natürlich immer noch aus „Hundesicht“ erzählt, nur leider wirkt das vollkommen unglaubwürdig. Da wird nichts außergewöhnliches mehr erzählt, im Großen und Ganzen geht es bis zum Schluss eigentlich nur noch um das Heranwachsen der Enkel, Urlaube, Krankheiten anderer Hunde, der Katzen und von Max, Wehwehchen etc.
Das liest sich alles – eben vorallem der zweite Teil des Buches – ziemlich kitschig und ich war kurz davor das Buch zur Seite zu legen.

Sicherlich wollte die Autorin ihrem Hund Max eine eigene Stimme verleihen und seine Abenteuer festhalten. Zu Anfang ist ihr dies auch ganz gut gelungen, nur dass schon bald von keinerlei Abenteuern und Spannendem mehr zu lesen war. Vielmehr liest man von Besuchen von Freunden, dutzenden Urlauben und eben sehr Alltäglichem. Auch, wenn diese Berichte wahrscheinlich alle wirklich so geschehen sind, hätte der Geschichte etwas fiktives, dass Spannung bringt, durchaus gut getan.

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Rezension: Bernie und Chet – Ein Hundekrimi

Spencer Quinn hat mit „Bernie und Chet“ einen wunderbar frischen, humorvollen Detektivroman aus der Sicht eines Hundes geschrieben. Dabei hat er Chet mit so mancher Hundemacke bedacht, die ihn dem Leser einfach noch liebenswerter macht – und auch Bernie hat so manche Schwäche. Doch gerade diese manchmal ganz alltäglichen Macken der beiden, lassen sie noch überzeugender werden. Zwei Figuren, denen man schon bald verfallen ist und von denen man sich kaum trennen mag.

Gerade Chets fröhlicher Erzählton über das aktuelle Geschehen, über Hundeweisheiten und seine Beobachtungen der Menschen, lässt einen geradewegs über die Seiten rasen. Hier zieht sich keine Seite in die Länge, vielmehr vergisst man während des Lesens Raum und Zeit, und ist in Gedanken nur noch bei Bernie und Chet und den zuerst unerklärlichen Ereignissen.

Einen Krimi aus Sicht eines Hundes habe ich mir sehr interessant vorgestellt und bin daher mit hoher Erwartung an das Buch herangegangen. Doch zu meiner Überraschung hat es der Autor nicht nur verstanden diese Erwartungen zu erfüllen, sondern mir äußerst vergnügliche Lesestunden zu bescheren.

Man ist von der ersten Seite an vom flotten Geschehen gebannt und muss nicht selten über Chets witzige Aktionen und Beschreibungen lachen. Ein Krimi, der fast gänzlich ohne Blutvergießen auskommt, dafür jedoch mit dem tollsten Erzähler aufzuwarten weiß, von dem ich seit langem gelesen habe. Einfach klasse!

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