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Rezension: Ben Aaronovitch – Der böse Ort

Ben Aaronovitch
Der böse Ort 

Reihe: Peter Grant Band 4
Verlag: dtv
Format: broschiert, 400 Seiten
Erscheinungstermin: 05 / 2014
Preis: 9,95 €
ISBN: 978-3-423-21507-7

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Was hat ein scheinbarer Selbstmord in der Londoner U-Bahn, ein magisches Buch aus dem deutschen Weimar und eine weitere Leiche mit dem Sozialwohnblock Skygarden Tower zu tun? Und wie passt ein Mord an einer jungen Frau, deren Gesicht aus kürzester Nähe Bekanntschaft mit einer Schrotflinte machte und der Gesichtslose zusammen? Nebenbei müssen Peter, Lesley und ihr Vorgesetzter Nightingale das Frühlingsfest des Gottes und der Göttin der Themse absichern. Keine leichte Aufgabe, wenn auch noch eine Bekannte aus der Vergangenheit versucht, Peter und Lesley mit Magie umzubringen …

„Der böse Ort“ ist der vierte Band aus der Fantasy-Krimi-Reihe um Peter Grant und wartet wieder mit dem ganz eigenen „aaronovitchen“ Flair auf. Denn eines muss man dem Autor einfach lassen: er versteht es wirklich ausnehmend gut, kriminalistisches Geschehen mit vielen magischen Elementen zu mischen. Heraus kommt eine Mixtur, die einen einfach anzieht und in den Bann schlägt. Seine Figuren wirken trotz des doch recht hohen magischen Anteils der Geschichte sehr realistisch und charismatisch – kurz: man hat sie einfach gern.

Das Besondere an den Büchern um den Zauberlehrling Peter Grant ist die wohl einzigartige Verbindung aus polizeilichen Ermittlungen in Mordfällen, die stets einen magischen Hintergrund haben, sowie die magische Welt Londons, voller Zauberei und allerlei fantastischen Figuren (z.b. die Herren und Frauen der Flüsse um nur wenige zu nennen). Hinzu kommt der ganz eigene etwas schräge und witzige Ton des Autors, der seine Hauptfigur Peter Grant den Lesern einfach ans Herz wachsen lässt.

Neben diesen Vorzügen sind die wie in jedem Buch auftretenden Mankos auch in diesem Roman sehr deutlich. Ben Aaronovitch schweift einfach viel zu oft und, für meinen Geschmack, auch zu lang vom eigentlichen Geschehen ab und erklärt zu viel. In „Der böse Ort“ geht der Autor hier besonders auf Hintergründe zum Londoner Städtebau ein und (wie immer dabei) „Insiderwissen“ zu polizeilichen Vorgängen. Wer die Vorgängerbände bereits kennt, weiß um diese so typischen Ausschweifungen des Autors, und zugegeben gehören diese Passagen unweigerlich zum eigenwilligen Charme der Bücher. Dennoch hätte ich mir in diesem Roman einfach weniger davon gewünscht. Denn gerade an diesen Stellen, gerät die Handlung regelrecht ins Stocken, und ich musste mich so manches Mal zwingen weiterzulesen, und nicht Seiten zu überspringen.

Dieser vierte Band reiht sich fast nahtlos in die große Rahmenhandlung dieser Serie ein, und man muss schon ziemlich genau nachdenken, was in den Vorgängerbänden passiert ist, wenn eine Anmerkung hierzu fällt. Der eigentliche Plot ist vielschichtig gestaltet; hier werden verschiedenste Mordfälle und seltsame Vorkommnisse untersucht, die der Autor schlussendlich zu einem Ganzen verwebt. Langweilig wird es also höchstens, wenn Ben Aaronovitch mal wieder zu viel Erklärungsbedarf der Hintergründe zu einem Thema sieht.

Fazit: „Der böse Ort“ kommt mit allen Vorzügen und Schwächen, die so typisch sind für Ben Aaronovitch, daher, die man als treuer Leser der Peter-Grant-Reihe bereits kennt. Während man also bei den gewohnten, etwas zu lang geratenen, Erklärungen von Hintergründen des Autors die Augen zudrückt, erfreut man sich abermals an dem ganz eigenen Charme und Flair dieser Reihe und ist immer wieder gern an Peter Grants Seite im magischen London unterwegs (und entdeckt stets neue Seiten an dieser geheimnisvollen Stadt).

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