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Daily Archives: 31. März 2012

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Rezension: Julie Kagawa – Plötzlich Fee – Herbstnacht

Ash und Meghan wurden gemeinsam, ihrer verbotenen Liebe wegen, für immer aus dem Nimmernie verbannt. Nun streifen sie durch die Welt der Menschen und versuchen Meghans Familie aufzusuchen. Doch der falsche Eiserne König ist noch immer hinter Meghan und ihrem Eisernen Schein her. Und so kommt es, dass die beiden schon bald bei Leanansidhe Unterschlupf suchen müssen. Umso überraschter sind sie, als Kunde von den Höfen des Nimmernie eintrifft mit dem Angebot, die Verbannung aufzuheben; jedoch nicht ohne Bedingung: Meghan soll den falschen Eisernen König töten. Unerbitterlich stehen sich bereits Eiserne Feen und die Krieger des Sommer- und Winterhofes in blutigen Gemetzeln gegenüber. Doch die Kraft der Eisernen Feen scheint nicht nachzulassen, während die Altblütler langsam immer weiter zurückgedrängt und vernichtet werden. Meghan ist ihre einzige Hoffnung. Doch Meghan ist nicht allein. Gemeinsam mit ihrem Liebsten, Ash, ihrem besten Freund Puck, und dem grauen Kater Grimalkin machen sie sich ins Eiserne Königreich auf, um den falschen König aufzuhalten. Um das Feenreich zu retten, bringt Meghan schließlich das größte Opfer …

Während ich im zweiten Band „Winternacht“ zu Anfang so meine Schwierigkeiten mit den Ereignissen und den Figuren hatte, und Spannung sehnlichst herbei hoffte, hat mich dieser dritte Band um die Halbfee Meghan Chase richtiggehend umgehauen. Bereits von der ersten Zeile an, war ich Julie Kagawa hilflos ausgeliefert und habe jeden Satz gierig in mich aufgesaugt.

Endlich haben Meghan und Ash zueinander gefunden. Und, was mich besonders glücklich gemacht hat, die Liebe der beiden hat man irgendwie richtig gespürt. Julie Kagawa hat in diesem Roman ihre alte Stärke wieder gefunden. Nicht nur, dass sie das Nimmernie erneut – und viel zu realistisch – in allen Farben vor meinem inneren Auge hat entstehen lassen, auch die dramatisch gestalteten Figuren, die völlig unvorhergesehen handeln, waren mir nicht nur sympathisch, ich habe sie richtig fest ins Herz geschlossen. So habe ich also ein rasantes Ereignis nach dem nächsten mit Meghan, Ash, Puck und Grimalkin im Eisernen Reich miterlebt. Bin an ihrer Seite durch das zerklüftete Land voll Sand, Müll und saurem Regen gestapft, und habe mich Seite an Seite mit ihnen mit den Eisernen Rebellen verbündet.

Dabei war ich gefangen in Meghans Welt, war völlig eingetaucht, nur um verwundert festzustellen, dass ich eigentlich immer noch auf dem Sofa saß. Aber dann war ich auch schon wieder im Nimmernie, denn ich konnte kaum von diesem Roman, dieser spannenden und zu Herzen gehenden Geschichte ablassen. Denn irgendwie ahnt man schon während des Lesens, dass dieser Roman mit keinem Happy End enden könnte. Und so habe ich am Ende geheult und mich immer wieder gefragt, wieso die Autorin ihren Figuren nur so etwas antun kann.

Besonders, wie eigentlich schon im ersten Buch „Sommernacht“, war ich wieder von der Figur des Winterprinzen Ash begeistert, der seine über Jahrhunderte aufgebaute eisige Mauer für Meghan nach und nach versucht einzureisen. Der Autorin ist es hier wirklich aufs Beste gelungen, die Gefühle von Ash und Meghan dem Leser nahezubringen. Aber auch Puck, der schließlich wieder an der Seite von Ash und Meghan (und den Winterprinzen immer wieder „Eisbubi“ nennt – hat mir beim ersten Mal ein ziemliches Kichern entlockt) für das Nimmernie kämpft, hat mich mit seinem manchmal etwas kindlichen Verhalten und den witzigen Kommentaren wieder begeistern können. Und Grimalkin, der abermals so herrlich selbstgefällig, aber auch unsagbar weise auftritt – eben eine typische Cat Sidhe (Grimalkins Erklärung für alles) – ist Julie Kagawa hervorragend gelungen. Daneben gibt es Protagonisten, die ebenfalls wunderbar gezeichnet sind: der Gremlin Razor, der mich oft an einen kleinen Hundewelpen erinnerte, Glitch, der eiseren Rebell, der sogar manchmal etwas liebenswürdig herrüber kam und viele weitere. Ja sogar Königin Mab war in diesem Roman mal ganz nett – was man früher von der kalten Winterkönigin nicht unbedingt behaupten konnte.

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