Ich muss zugeben, dass ich zu Anfang von diesem Hörbuch nur wenig begeistert war. Das lag vorallem an der sehr düsteren, schweren Atmosphäre, die die Autorin zunächst mit viel Leid und Traurigkeit gefüllt hat. Das war mir einfach zu melancholisch und die Geschehnisse waren zwar interessant und ereignisreich, konnten mich jedoch nicht recht fesseln. Während mir Perry schnell sympathisch war, wurde ich mit Aria nur langsam warm. Ich denke jedoch, dass dies durchaus von der Autorin so gewollt ist. Denn Arias Umfeld, in dem sie lebt, ist steril, kontrolliert und gefühlskalt. Und genauso wirkt Aria zuerst auch, während Perry den Leser mit düsteren Gefühlen fast niederdrückt.
Nach dem ersten Drittel des Buches jedoch, kam der Sog der Geschichte, denn auf einmal entdeckt man gemeinsam mit Aria, Perrys triste, gefährliche Welt. Perry gibt sich jedoch ziemlich unnahbar dem Siedlermädchen gegenüber und auch Aria verabscheut den “Barbaren”, wie sie ihn immer wieder nennt. Nach fast der Hälfte nun, beginnt auch Aria für mich zunehmend sympathischer zu werden, denn beide Figuren entdecken langsam, dass jeweils der andere gar nicht so schrecklich ist …
Sprecherin Laura Maire macht ihre Sache gut, verleiht den Figuren durch ihre eindringliche Erzählart die nötige Tiefe und doch musste ich mich erst an sie gewöhnen. Ihre Stimme ist zwar lange nicht unangenehm, gehört aber auch nicht unbedingt zu jenen, die einen schon aufgrund ihrer wohltuenden Stimmlage bannen können.
Ich bin gespannt, welche Abenteuer die Autorin ihre beiden Hauptfiguren noch bestehen lassen wird, und auch auf die weitere Welt dieser Geschichte. Man merkt dieser Dystopie an, dass hier viel Details im Plot und der erschaffenen Welt verborgen sind, die mich derzeit wirklich neugierig machen.