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Rezension: Joelle Charbonneau – Die Auslese 1 – Nur die Besten überleben

Joelle Charbonneau
Die Auslese 1 – Nur die Besten überleben 

Verlag: Penhaligon
Format: gebunden, 416 Seiten
Erscheinungstermin: 08 / 2013
Preis: 16,99 €
ISBN: 978-3764531171

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Seit sie denken kann, hofft Cia in der Schule gut genug zu sein, um wie einst ihr Vater, für die berühmte Auslese ausgewählt zu werden. Doch in ihrem Heimatdorf wurde schon seit vielen Jahren niemand mehr erwählt. Dieses Jahr jedoch ist alles anders, und Cia wird mit 3 weiteren Kandidaten ausgesucht. Als ihr Vater ihr jedoch von seinen verstörenden Albträumen erzählt, bricht für Cia nicht nur eine Welt zusammen, sie macht sich auch auf alles Kommende gefasst. Und tatsächlich werden die Prüfungen mit unbarmherziger Härte – bis zum Tod – durchgeführt. Die einzige Hoffnung bleibt Tomas, der ebenfalls aus Cias Heimatdorf kommt. Zwischen den beiden entsteht eine Freundschaft, die schon bald tiefer geht als sie es je für möglich gehalten hätte. Kann Cia unter all der Brutalität und Erbarmungslosigkeit sie selbst bleiben, und noch wichtiger: kann sie und Tomas überleben?

Der erste Band der Trilogie beginnt recht gemächlich. Als Leser wird man hier zuerst in Cias Umfeld herumgeführt, um Hintergründe und Vergangenheit ihrer Welt zu verstehen. Diese ersten Seiten sind kaum spannend zu nennen, und bescherten mir einen eher zähen Einstieg ins Buch. Doch das änderte sich schon bald, nachdem Cias Vater ihr von seinen schrecklichen Träumen, seine Zeit bei der Auslese betreffend, erzählt. Da wurde endlich echtes Interesse und eine ungeheure Neugier in mir geweckt und ich begann eiliger über die Seiten zu huschen. Kaum hatte die Auslese also tatsächlich begonnen, wollte ich immer weiterlesen.

Joelle Charbonneau erzählt, bis auf die ersten Seiten, in einem flotten Tempo und schafft eine kurzweilige, angenehme und spannende Leseatmosphäre. Sie verzichtet größtenteils auf bloße Schwarzweißmalerei, so dass man sich immer wieder fragt, ob diese oder jene Figur nun tatsächlich Gutes oder Böses im Sinn hat, und oftmals tun sich auch bei den „Guten“ dunkle Abgründe auf. Das schafft eine völlig unvorhersehbare Geschichte, die immer wieder Höhen, selten jedoch Tiefen zu bieten hat und man als Leser wirklich kaum eine Vorstellung hat, was als nächstes passieren könnte. Die Autorin überzeugt dabei auch mit einem netten Einfallsreichtum, der diese Geschichte zu großen Teilen glaubhaft macht.

Neben den spannenden Ereignissen ist es vor allem auch Cia, mit der ich mich richtiggehend angefreundet habe, und der ich nicht mehr von der Seite weichen wollte. Mit ihr hat die Autorin eine wirklich schön ausgearbeitete Figur erschaffen, die man einfach nur mögen kann. Bei allen anderen Charakteren bleibt das Misstrauen, dass die Ereignisse entstehen lassen. Ich war mir nicht mal bei Tomas sicher, und bin es mir auch nach Beenden des Romans weiterhin nicht, was man von ihm noch erwarten kann.

Fazit: Auch wenn der erste Band der Trilogie um „Die Auslese“ – „Nur die Besten überleben“ – sehr stark an Suzanne Collins Trilogie „Die Tribute von Panem“ erinnert (besonders was Plot und Hauptprotagonistin betrifft), gelingt es diesem Roman jedoch, eine völlig eigenständige und unheimlich spannende Geschichte zu bieten, die mich gänzlich überzeugen konnte. Hier ist einfach alles stimmig; angefangen bei dem düsteren Endzeitsetting, dass die Autorin die gesamte Geschichte über detailreich und plausibel aufbaut, über charismatische Figuren, die man schnell gern hat und schließlich die fesselnden, teils schrecklichen, Ereignisse die auch recht brutal werden können. Nach einem etwas zäheren Beginn, flog ich schon bald geradewegs über die Seiten und wollte das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Über die Lesezeit hinweg habe ich Cia regelrecht ins Herz geschlossen und bin schon sehr gespannt, was man im zweiten Band „Nichts vergessen und nie vergeben“ noch so alles erwarten darf – der leichte Cliffhanger am Ende dieses Buch lässt jedenfalls viel Raum für Vermutungen ;-) .

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