Mirja Hoechst startete als Foodbloggerin auf www.kuechenchaotin.de. In ihrem ersten Buch „Mias süße Kleinigkeiten“ machte sie sich mir gleich auf den ersten Seiten sympathisch – im Vorwort erzählt sie ein wenig über ihr Blog, sich selbst und die tolle Möglichkeit, dieses Buch herauszubringen. Dieser private und überaus sympathische Charakter zieht sich ebenso durch alle Rezepte. Jedes beginnt mit ein paar einleitenden Sätzen, und macht sehr wohl deutlich, dass diese von ihr ausgesuchten Backwerke für Mirja etwas besonderes sind. Auch die Kapitel beginnen wiederum mit einer kurzen Einleitung. Diese privaten Gedanken machen einem die Autorin nur noch liebenswerter, und lassen dieses Buch einen ganz eigenen Charme entwickeln, der mir wirklich ausnehmend gut gefällt. Ich staune immer noch über die Fülle an nachmachenswerten Inhalten.
Je länger ich in diesem Buch blättere und mich von den wirklich lecker aussehenden Fotos verführen lasse, desto mehr überkommt mich der Drang, so viele Rezepte wie nur möglich nachzubacken. Und es ist wirklich erstaunlich, welche abwechslungsreiche Vielfalt dieses charmante Buch bietet: In den fünf Bereichen:
1. Auf die Hand
2 Törtchen und Küchlein
3. Aus Schüsseln und Gläsern
4. Tartes und Tartelettes
5. Aus dem Eisschrank
finden sich je ein Keks- und Cookierezept, verschiedenste Törtchen und Küchlein, je ein Cupcake und Muffinrezept, eine verführerische rote Grütze, ein Crumble und Süppchen, allerlei süße Desserts, verschiedene Tartes und Eisrezepte sowie eine üppige Zahl an Naschwerk, die sich einfach nicht zusammenfassen lassen (z.B. Schokoladensalami, Brioches u.v.m.), mich aber dennoch ungemein begeistern können.
Dem Bereich Tartes und Tartelettes ist es zu verdanken, dass ich endlich meine neuen Tartlettesförmchen ausprobieren konnte. Hier hat Mirja vier Grundteige sowie verschiedene Belage für diese vorgestellt, die man frei und auch mit eigenen Ideen kreieren und variieren kann. Das schreit geradezu nach Nachbacken und Ausprobieren.
Und, oh, habe ich schon von den tollen Eisrezepten geschwärmt? Nein? Die Eisrezepte! Da gerate ich allein vom Anschauen ins Schwärmen und werde mich definitiv baldigst daran erproben.
Jedes Rezept ist mit einem großformatigen Foto versehen, das wirklich jedes für sich ausnehmend gut gestaltet und gelungen ist. So kommt jedes Backwerk in einzigartigem Stil und unheimlich verführerisch daher, so dass man sofort Lust bekommt (am liebsten das gesamte Buch) nachzubacken.
Zum Geschmack:
Neben der ungeheuren Fülle der Rezepte bin ich begeistert davon, dass Mirja Hoechst oftmals mit nur relativ wenig Zutaten auskommt – und noch besser, auch überraschenderweise relativ wenig Zucker.
Bisher habe ich mich an den „Gefüllten Quarktäschchen“ und „Kleinen Gugelhupfen mit dunklem Geheimnis“, dem „Schokokuchen mit Erdnussguss“ sowie den „Erdbeertartlettes“ (in abgewandelter Form mit Beeren und Schokoboden) versucht. Die Tartlettes haben mich wirklich überraschen und begeistern können. Die übrigen drei probierten Rezepte waren zwar nicht DER „Obermegaknaller“, aber durchaus lecker – und vielmehr als das müssen sie auch nicht sein. Denn die vorgestellten Naschereien sind keine Angeber (auch wenn eines durchaus auf den Namen „Angebertörtchen“ hört), sondern dafür umso schneller und unkompliziert zubereitete alltagstaugliche Rezepte. Wenn sich also kurzfristig Besuch angekündigt hat oder der unvorhersehbare Heißhunger zuschlägt, finden sich hier die richtigen Rezepte, um im Handumdrehen Naschwerk zuzubereiten.
Hier war ich leider etwas faul, und habe die Füllung im Gugelhupf mehr schnell verteilt, so dass es nicht ganz sooo schön aussieht, wie im Buch. Aber doch irgendwie künstlerisch wertvoll. Wir alle waren der Meinung, es ähnelt einem Pferd
Fazit: „Mias süße Kleinigkeiten“ haben mich zuerst in Staunen versetzt, denn dieser liebenswerte Band beinhaltet 50 Rezepte aus ungemein lecker aussehendem Backwerk und verführerischen Naschereien, die ich einfach am liebsten alle ausprobieren würde. Der sympathische Ton der Foodbloggerin, mit denen sie jedes Rezept einleitet, macht deutlich, wie viel Liebe in jedem Einzelnen davon steckt. Und schließlich, nach dem Staunen und Nachbacken, haben mich die super-schnellen und problemlos-unkomplizierten Zubereitungen für sich eingenommen. Zwar blieb beim Kosten von drei der vier von mir probierten Rezepte ein „WOW“-Effekt aus, aber es schmeckte durchaus lecker (auch mit wenig Zucker, was mir persönlich sehr gut gefällt), und definitiv „nochmalbackenswert“ – einfach alltagstaugliche Rezepte. Die charmante abwechslungsreiche Fülle sorgt dafür, dass dieses Buch definitiv schon jetzt zu meinen Lieblingsbackbüchern zählt. Alle Daumen hoch für dieses sympathische und spritzig-jugendliche Backbuch. Ich werde mich definitiv bald an viel mehr daraus versuchen.
Und hier nun meine Variante der Tartlettes (dieses Rezept stammt in nur leicht abgewandelter Form direkt aus dem Buch):
Beeren-Schmand-Tartelettes
Schokoladenboden:
150 g Mehl
25 g Kakaopulver
50 g Zucker
1 Prise Salz
125 g kalte Butter
Füllung:
200 g Schmand
50 g Mascarpone
1 Ei
2 EL Vanillezucker
30 g Zucker
250 g frische oder TK-Beeren
für 1 große Tarte oder 4 kleine Tartelettes
Den Ofen auf 175 °C vorheizen. Alle Zutaten rasch zu einem Teig verkneten, mit den Händen in die Form drücken und mit einer Gabel mehrfach an Boden und Rand einstechen. Im vorgeheizten Ofen ca. 10–15 Minuten lang backen. Auskühlen lassen.
Den Ofen erneut auf 175 °C vorheizen (oder angeschaltet lassen, wenn der Boden schnell ausgekühlt ist). Den Schmand, den Mascarpone, das Ei, den Vanillezucker und den Zucker zu einer glatten Masse verrühren und auf den ausgekühlten Boden geben. Die Beeren halbieren und die Füllung damit belegen. Im vorgeheizten Ofen ca. 20–25 Minuten lang backen, bis die Füllung fest ist. Sollte sie zwischendurch zu stark bräunen, kann man sie mit Backpapier abdecken. Die Tarte anschließend komplett auskühlen lassen. Fertig!