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Rezension: Eva Siegmund – LÚM – Zwei wie Licht und Dunkel

Eva Siegmund
LÚM – Zwei wie Licht und Dunkel 

Verlag: cbt
Format: gebunden, 512 Seiten
Erscheinungstermin: 09 / 2014
Preis: 16,99 €
ISBN: 9783570163078

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Die 15-jährige Meleike erhält von ihrer Großmutter – der größten Seherin Adevas – eine unheilvolle Zukunftsprophezeiung: Nur sie allein könne das finstere Schicksal ihrer Heimat abwenden. Welche Gefahr Adeva droht, sieht Meleike schon bald in düsteren Visionen; doch wie soll sie Adeva nur retten? Als der geheimnisvolle Flynn schwer verletzt in Adeva auftaucht, kommen die unabwendbaren Ereignisse schließlich ins Rollen. Und mehr noch, hat Meleike in Flynn ihr Gegenstück gefunden. Gemeinsam besitzen sie ungeahnte Kräfte. Sie entschließen sich in die Stadt LÚM zu gehen, aus der Flynn geflohen ist und von der Meleike nicht zu träumen gewagt hätte. Dort entdecken sie schließlich ihr Schicksal, aber auch Gefahr, Verrat und Freundschaft.

Es ist unheimlich schwer, den Inhalt dieses Buches wiederzugeben, ohne Wesentliches zu verraten, denn leider muss ich der Geschichte zur Last legen, dass in ihr nicht allzu viel passiert.
Doch zunächst beginnt Eva Siegmund ihre Erzählung mit einer guten, soliden Basis, in der man Figuren kennenlernt und ein wenig in Meleikes Welt eintaucht. Aber hier kommt auch schon der erste Haken: Man erfährt nur ein wenig. Tatsächlich zieht sich diese Oberflächlichkeit wie ein roter Faden durch den gesamten Roman. Verhieß die unheilvolle Prophezeiung von Meleikes Großmutter noch große, bewegende Geschehnisse, muss ich mich im Nachhinein doch wundern, wie flach diese letztendlich abgehandelt werden. Zum Ende hin wurden diese sogar mehr eilig und recht spannungslos erzählt, als das man von einer ideenreichen und dramatischen Handlung sprechen könnte.

Auch die Figuren bleiben fade und sympathiearm. Das ist wirklich schade, denn die Autorin beginnt zu Beginn wirklich gut und ich konnte hier und da schon ein wenig mitfiebern – vorallem in Flynns Kapitel, die mich wirklich neugierig machten. Als jedoch Meleikes und Flynns Erzählstränge aufeinandertreffen, und die beiden sich kennenlernen, gerät das Ganze ins Stocken. Plötzlich ist von tiefen Gefühlen die Rede, die ich als Leser nicht im Entferntesten wahrnehmen konnte – bis zum Ende hin nicht. Dass die Figuren sich so manches Mal völlig seltsam verhalten, trug nicht unbedingt dazu bei, sie ins Herz zu schließen. So kann ich mir z.B. einfach nicht vorstellen, dass ein Mann, dem man vor wenigen Stunden – gegen seinen Willen – seinen Unterarm entfernt hat, Witze reißt. Auch nahezu alle Gefühle, die die Charaktere durchleben – Ängste, Freude, Schmerz etc. -, werden mehr nebenbei beschrieben, doch als Leser konnte ich leider nichts davon spüren.

Eva Siegmunds Schreibstil ist nüchtern, klar, manchmal mehr berichterstattend als in den Bann ziehend. Oftmals machte er es jedoch möglich, dass man trotz nahezu ständigen Längen, dennoch über die Seiten huschen konnte.

Fazit: Die Idee, die hinter diesem Roman steht, ist nicht schlecht, für mich jedoch auch nicht gänzlich rund. Wenngleich sich ein steter roter Faden durch die Handlung zog, blieb diese gleichbleibend oberflächlich und zeigte nur zu Beginn ein wenig Tiefe. Fast scheint es, als wäre der Autorin nach einem vielversprechenden Anfang die Puste ausgegangen, denn schließlich wurden Ereignisse mehr abgehandelt als bildhaft und mit Spannung erzählt und die Charaktere schafften es nicht, mir sympathisch zu werden. Ich muss zugeben, es fehlte nicht viel, und ich hätte dieses Buch beiseite gelegt. Für mich ist „LÚM“ ein Buch, dass mit einem fantastischen Cover punkten kann und leider nur mäßig gut zu unterhalten weiß. Schade!