Die letzten Rezensionen

Category Archives: Kinder- Und Jugend

Rezension: Sophie Jordan – Firelight – Brennender Kuss

Jacinda ist kein gewöhnliches Mädchen. In ihr schlummert ein Drache. Doch verwandeln kann sie sich nur selten, und schon gar nicht bei Tageslicht, denn die Draki, wie sich ihr Volk nennt, werden erbarmungslos gejagt. Jacindas Leben ändert sich schlagartig als sie nach einem trotzköpfigen Flug bei Tag beinah von Jägern geschnappt wird. Nur einem Jungen verdankt sie ihr Leben. Noch in derselben Nacht flieht sie mit ihrer Mutter und ihrer Zwillingsschwester Tamra aus dem gut gehüteten Dorf der Draki, um in der Wüste ein neues Leben zu beginnen. Denn Jacinda ist das einzige Familienmitglied, dass im Inneren einen Drachen beherbergt. In der Wüste, so hofft ihre Mutter, wird Jacindas Draki schnell sterben. Und sie würde mit dieser Annahme gar nicht so falsch liegen, gäbe es da nicht diesen Jungen in der Schule – Will – den Jacinda sofort wiedererkennt, und der sie am Leben hält …

Die Idee von Gestaltwandlern in Form der Drachen ist nicht unbedingt neu. An sich ist das auch nicht verkehrt, wenn die Geschichte dafür mit Originalität und überzeugenden Charakteren daherkommt. Doch leider konnte mir „Firelight – Brennender Kuss“ beides nicht so recht bieten. Während der Plot teilweise recht vorhersehbar blieb, erschien mir Jacinda selbst nicht unbedingt als  Sympathieträger. Vielmehr ließ es die Autorin gar nicht so recht zu, dass ich Jacinda besonders nahe kam. Ich muss sogar gestehen, dass ihr Charakter für meinen Geschmack nicht viel zu bieten hat. Und das, obwohl Jacinda vielleicht die Letzte ihrer Drachen-Art ist. Denn Feuer-Draki, wie Jacinda, gab es in ihrer Gemeinschaft zuletzt vor mehreren Jahrhunderten. Doch aufgrund ihrer außergewöhnlichen Begabung will sie jeder bevormunden und entscheiden, was für sie das Beste ist, was ihr ganz gehörig auf die Nerven geht – verständlich. Leider wird die Autorin nicht müde, Jacindas Außergewöhnlichkeit und die damit einhergehende Bevormundung immer wieder in die Ereignisse einzuflechten. Darüberhinaus versucht sie ihre Hauptfigur gegen die angelegten Ketten aufbegehren zu lassen, was meinem Eindruck nach jedoch völlig nach hinten losgeht. Jacinda wirkt  überheblich und tut oftmals einfach nur das, was sie will, ohne an die Konsequenzen für sie oder andere zu denken. Kurzum: Ich konnte mich den gesamten Roman über mit Jacinda nicht anfreunden.

Sophie Jordan schaffte es leider nicht ganz, die nötige Spannung aufzubauen, damit ich wissbegierig dabei blieb. Vielmehr hatte ich so manchen Tag gar keine richtige Lust auf das Buch. Das kam vorallem daher, dass der Spannungsbogen recht gemächlich blieb und kaum Nennenswertes passierte. Stattdessen las ich von allerlei Liebeskram und -gefühlen, die zwischen Jacinda und Will hin- und hergingen. Der Fantasy-Anteil dieser Geschichte kam für meinen Geschmack einfach zu kurz. Hier hätte ich mir eindeutig mehr gewünscht. Vage bleibt die Autorin in der Beschreibung ihrer erfundenen Draki. Wie groß diese tatsächlich nach der Verwandlung sind, konnte ich mir nur schwer vorstellen, und auch eine andere Art – die Enkros – blieben für mich bis jetzt gesichts- und geschichtslos. Denn mehr über jene Spezies, als die bloße Nennung, erfährt der Leser nicht.

Sophie Jordan reiht sich in den derzeitigen Hype um jugendliche Liebesgeschichten mit Fantasytouch nahtlos ein, kann für meinen Geschmack jedoch aus der Masse nicht sonderlich hervorstechen. Ihre Geschichte hat Ecken und Kanten und ließ mich mit so mancher Frage zurück. … Den Figuren mangelt es etwas an Tiefe, an Emotionen, an Geschichte. Sie blieben alle recht oberflächlich, was ich wirklich schade finde, denn man hätte soooo viel mehr aus Charakteren und Plot selbst machen können.

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Neue Rezension: Ilsa J. Bick – Ashes 1 – Brennendes Herz

Alex will sich in der Abgeschiedenheit des Waucamaw-Naturschutzgebiet über so einiges klar werden: ihre Vergangenheit und vorallem ihre Zukunft; und sich der Frage stellen, ob sie sich über letztere überhaupt Gedanken machen sollte. Denn in Alex’ Kopf wächst langsam aber kontinuierlich ein Tumor heran, der ihr neuerdings sogar den Geruchssinn gestohlen hat. Doch zu alledem kommt sie nicht mehr. Eines Tages gibt es fürchterliche Explosionen, die ihr fast den Verstand rauben; selbst Tiere spielen in diesen verhängnisvollen Momenten völlig verrückt und stürzen sich in den sicheren Tod. Bald findet Alex heraus, dass tatsächlich auch Menschen gestorben sind, vorallem jene im mittleren Alter, während die Jugendlichen sich furchtbar verändert haben. Die „Veränderten“ fressen und töten alles, was ihnen in die Quere kommt. Gemeinsam mit der jungen Ellie macht sie sich auf die Suche nach normalen Menschen und trifft auf Tom, der den beiden Mädchen das Leben rettet. Auch Tom ist wie Ellie und Alex ein „Verschonter“, einer der wenigen Jugendlichen, die sich nicht verändert haben und zu Zombies mutiert sind. Zusammen hoffen sie diesem Alptraum zu entkommen, doch schon bald ist jeder auf sich allein gestellt …

Ein Angriff auf die gesamte Welt hat diese verändert. Millionen Menschen sind gestorben. Überlebt haben entweder alte oder junge Menschen, während sich die Jugendlichen zu grausamen Kannibalen verändern, manche sofort nach den Explosionen, manche erst Tage oder Wochen später. Auch Alex hat sich verändert, sie kann plötzlich nicht nur wieder Gerüche wahrnehmen, sondern mit ihrem Geruchssinn sogar Menschen wiedererkennen und Gefühle deuten. Doch in dieser neuen Welt zu überleben, stellt eine äußerst schwierige Aufgabe dar: nicht nur, dass die „Veränderten“ jeden töten, auch die Überlebenden plündern und morden um über die Runden zu kommen.

Es ist ein düsteres Endzeitszenario, dass die Autorin in diesem ersten Buch beschreibt und in dem sich auch viele menschliche Abgründe auftun. Aber Ilsa J. Bick führt ihre Leser kurzweilig und in so lockerem Ton voran, dass man zwar manchmal der grauenhaften Beschreibungen wegen den Atem anhält, jedoch auch Seite um Seite verschlingt und regelrecht aufsaugt. Gerade zu Anfang fiel es mir unheimlich schwer, das Buch wegzulegen und von der Geschichte zumindest kurzzeitig abzulassen. Das Geschehen war einfach zu spannend, und ich wollte einfach nicht von Alex’ Seite weichen, die langsam immer mehr herausfindet, was eigentlich passiert ist.

Erklärungen was passiert ist, liefert die Autorin so einige; weshalb manche Menschen überlebt, andere sich verändert und wieder andere, ganz wenige, seltsame Kräfte entwickelt haben. Sie führt jeden Faden, den sie einmal aufgenommen hat, zu späterer Zeit weiter und klärt vieles auf, was zu einem in sich runden Plot beiträgt. Man hat das Gefühl, dass die Autorin nicht einfach drauf losgeschrieben hätte, sondern wirklich viel Zeit in die Ausgestaltung der Handlung investiert hat. Zudem lässt sie auch so einiges an psychologischem einfließen, aber das ist gut und verdichtet die Geschichte und lässt die Menschen realistischer handeln.

Das größte Plus dieses Buches jedoch, neben der eindringlichen Erzählung der Ereignisse und einem ausgefeilten Plot, ist die Hauptfigur Alex, die mir schon auf den ersten Seiten ans Herz gewachsen ist und der ich in noch so dunkle Schatten gefolgt wäre. Über die gesamte Geschichte hinweg, ist man Alex ganz nah, und sie wird einem sogar immer noch sympathischer.  Auch viele der übrigen Figuren wie Ellie und Tom konnten mich überzeugen und begeistern.

Aber wie das vielen Geschichten so geht, kommt leider auch dieses Buch nicht ohne einen Spannungsabfall aus, der sich besonders aber der Hälfte bemerkbar macht. Doch wenngleich die Spannung etwas auf der Strecke bleibt, ist man doch interessiert wie es Alex weiter ergeht, was sie noch durchstehen muss. Und so liest man schließlich doch gern weiter und wird schlussendlich wieder mit fesselnden, ja sich sogar überschlagenden Ereignissen belohnt.

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Rezension: Licia Troisi – Eltanins Verrat – Drachenschwester 2

Sofia ist totunglücklich. Während ihr Adoptivvater, Professor Schlafen, in Bulgarien unterwegs ist, um einen neuen schlafenden Drakonianer aufzuspüren, muss sie in Lidjas Zirkus erniedrigende Clownvorstellungen geben. Und überhaupt: wer möchte schon in dem langweiligen Benevent sein, wenn auch Budapest zur Wahl gestanden hätte. Doch es hilft nichts. Lidja und Sofia müssen die nächste Frucht finden, und während der Professor im Ausland ist, muss Sofia nun mal mit dem Zirkus vorlieb nehmen. Als dann eine seltsame alte Frau auftaucht und Sofia bei diesem Jungen richtiges Herzklopfen bekommt, scheinen ungeahnte Ereignisse seinen Lauf zu nehmen. Wer ist dieser fremde Junge, der dasselbe Mal auf der Stirn trägt, wie Sofia und Lidja, und doch zum Feind zu gehören scheint?

Genau, wie im ersten Band der Dachenschwester-Reihe, „Thubans Vermächtnis“, war mir Sofia auch in diesem Band nicht gleich so richtig sympathisch. Doch anders als im Vorgängerroman änderte sich dies die ganze Geschichte hindurch nur wenig. Während die Fantasyelemente – das untergegangene Drakonien und dessen Geschichte sowie das Erwachen der Drachen in den beiden Mädchen Sofia und Lidja – mich im ersten Band richtig in den Bann gezogen haben, wartet dieser zweite Band nur sehr spärlich mit diesen auf. Vielmehr lesen wir bis zur guten Hälfte des Buches kaum von irgendwelchen magischen Ereignissen und stehen Sofia und Lidja bei mehr oder weniger schweren Teeniesorgen zur Seite.

„Eltanins Verrat“ beginnt eher gemächlich und nimmt im gesamten Verlauf der Geschichte nur sehr wenig Fahrt auf. Zwar beginnt ein – wie kann es anders sein – Kampf erneut zwischen Drachen und Lindwürmern, und Sofia und Lidja müssen wieder einmal großen Mut beweisen, doch bleibt auch dieser Höhepunkt recht lahm. Das Geschehen wird zu einfach und schnell abgefertigt: die Mädchen geraten in Bedrängnis, es geht kurz hin und her, und fertig, das wars. Der Kampf ist einfach zu oberflächlich und viel, viel zu kurz erzählt. Wirklich schade, denn man merkt der Geschichte sehr wohl an, dass gerade dieser Showdown das eigentliche Highlight des Buches darstellen soll; und das konnte mich leider nicht überzeugen.

Auch in punkto Charaktere hat mich dieser Roman ein bisschen enttäuscht. Lidja, Sofia und Professor Schlafen kommen unglaublich oberflächlich daher. Nur mit Fabio habe ich in diesem Roman gelitten, dessen schwere und einsame Kindheit wohl niemanden kalt lassen dürfte.

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Rezension: Laini Taylor – Daughter of Smoke and Bone

Karou studiert an der Prager Kunstakademie und hat mit gerademal siebzehn Jahren schon eine ungewöhnliche Vergangenheit, Gegenwart und seltsame Familie vorzuweisen. Aufgewachsen in einem geheimnisvollen Laden, der sich im Anderswo befindet, aufgezogen von Chimären, halb Mensch, halb Tier, führen seltsame Aufträge Karou bis ans Ende der Welt. Für Brimstone, ihren Ziehvater, besorgt sie nichts anderes als Zähne; menschliche, tierische, seltene und häufig vorkommende, alle Arten sind vertreten. Doch wozu? Was hat es mit dem Handel von Zähnen auf sich? Wie kommt es, dass ein Menschenmädchen bei mythischen Wesen aufwächst und warum fühlt sich Karou nur immer so schwermütig und leer? Als besorgniserregende Dinge geschehen und sie einem wahrhaftigen Engel begegnet, der sie umzubringen versucht, verändert sich Karous Leben völlig und plötzlich ist nichts mehr wie zuvor …

Als die Leseprobe dieses Buches zu Ende war, war mir eines klar: ich musste unbedingt dieses Buch haben. Denn schon nach nur wenigen Sätzen hatte ich dieses ungewöhnliche Mädchen gern  und wollte unbedingt mehr über Karous eigentümliche Welt erfahren. Und ich muss zugeben, die weitere Geschichte hat mich nicht enttäuscht. Zwar offenbart uns die Autorin die Geheimnisse um Karous Identität sehr langsam, und gänzlich sogar erst am Ende, jedoch war dies nur wenige Male störend. Natürlich wollte ich unbedingt wissen, was es nun mit der Chimärenfamilie, dem Ziehvater Brimstone und dem eigenartigen Handel mit Zähnen auf sich hat, konnte es manchmal sogar kaum erwarten. Im Nachhinein bin ich froh über Laini Taylors gemächliches Lüften der Geheimnisse. Denn die Autorin schafft es auf jedes Rätsel eine gute und in sich runde Antwort zu geben, und das Zwischendrin mit einer dichtgewobenen, spannenden Geschichte zu füllen.
Karou ist einem dabei ständiger Begleiter, und man mag sie einfach gern um sich haben und gemeinsam mit ihr den Grund ihres Daseins erforschen.

Mit einem ausgefeilten, schmückenden Schreibstil kann dieser Roman nicht aufwarten. So kommt das Erzählte eher in einfachen Worten und manchmal sogar etwas plump daher. Sätze wie „Er hatte kurze, schwarze Haare mit einem spitzen Haaransatz. Seine goldene Haut war im Gesicht etwas dunkler …“ (S. 78) sind keine Seltenheit und schmälern die Lesefreude hier und da leider ein wenig. Zum Glück gewöhnt man sich jedoch recht schnell an die Erzählweise und kann sich danach vollkommen auf das Geschehen einlassen.

Fernab vom derzeitigen Hype um Elfen, Vampire, Gestaltwandler und untergegangenen Welten, präsentiert uns Laini Taylor eine Welt neben der unseren, so real und eindringlich, dass man sich in ihr verlieren kann. „Daughter of Smoke and Bone“, der erste Band der Reihe, erzählt eine  spannende Geschichte, die mit vielen frischen Ideen zu unterhalten weiß. Und das Schöne ist, dass die Autorin uns hier Altbekanntes neu erzählt. Von einem jahrhunderteanhaltenden Kampf zwischen Seraphim und Chimären und einer unmöglichen Liebe. Ein bisschen erinnert die Geschichte an Romeo und Julia, in eine Fantasyversion verpackt und mit vielen spannenden Details gespickt. Eine schöne Geschichte, und ich hoffe sehr, Band 2 lässt nicht zu lang auf sich warten.

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Rezension: Nina Blazon – Zweilicht

Jay ist neu in New York. Während seine Mutter daheim in Berlin noch an ein Austauschjahr glaubt, ist sich Jay sicher, dass diese Stadt fortan seine Heimat sein wird. Hier wohnte sein Vater, den er kaum kannte, und Jay ist sich schmerzlich bewusst, dass er niemals die Möglichkeit haben würde, ihn je kennenzulernen. Denn Jays Vater ist tot. Sein Leben bei Onkel Matt und Cousin Aidan ist trist. Einzig das zurückhaltende Mädchen in der Schule heitert sein Dasein auf – Madison mit den Indianeraugen. Doch als ein Hurrikan durch New York tobt, verändert sich alles. Nichts scheint mehr wie zuvor zu sein, und zusehends entgleitet Jay die Wirklichkeit. Wer ist die geheimnisvolle Ivy, die glaubt, ihn retten zu müssen? Warum fühlt sich seine Umgebung mehr und mehr unwirklich an, oder ist das alles doch nur ein Traum? …

„Zweilicht“ hat es mir wirklich nicht einfach gemacht. Die ersten hundert Seiten muteten wie eine ganz normale Teenie-Liebesgeschichte – bis auf den Prolog ohne jegliche Fantasy – an, um dann in die nächsten hundert Seiten totaler Verwirrung umzuschlagen – nicht nur Jay war durch die Ereignisse, die auf ihn einstürmten, irritiert, sondern auch ich. Es folgten wiederum reichlich hundert Seiten, die mir richtig gut gefallen haben, und in denen ich mich richtig wohl fühlte, um dann in abermals konfuses Geschehen überzugehen. Jetzt, im Nachhinein, ist der zweite Teil, der sich für mich wirklich chaotisch las, natürlich viel klarer und nachdem ich die „Auflösung“ kenne, auch in sich rund. Aber während des Lesens stolperte ich völlig wirr durch das Geschehen und jedes Kapitel brachte nur mäßig mehr Licht ins Dunkel. Das Ende blieb für mich fast vollkommen bildlos. Die Autorin beschreibt die Ereignisse so vage,  dass ich meine liebe Not hatte, mir vorzustellen, was nun eigentlich passiert. Auch im Rückblick bleiben Details fragwürdig und wurden von der Autorin nicht gänzlich aufgeklärt.

Dennoch ist und bleibt „Zweilicht“ ein Roman, der einiges an Potenzial mit sich bringt. Dies ist zum einen dem originellem Plot geschuldet, mit dem sich Nina Blazon zwar in die Reihen der Dystopien eingliedert, jedoch ihre völlig eigene, ideenreiche Version davon liefert, die – eben typisch Nina Blazon – schon etwas Besonderes ist. Zum anderen merkt man auch diesem Buch an, dass die Autorin es versteht mit viel Gefühl für fantastisches Geschehen und einem sicheren Gespür für Dramatik, eine kurzweilige und in den Bann ziehende Geschichte zu erzählen. Auch wenn manche Dinge unerklärlich blieben und das Erzähltempo manchmal etwas zu rasant war, hing ich dennoch gebannt an den Worten der Autorin und fragte mich, was die nächsten Seiten noch für Ereignisse bringen würden.

Die Figuren hat man spätestens nach den ersten Seiten schnell ins Herz geschlossen, wenngleich diese das ein oder andere Mal die Fronten wechseln – was nicht selten zur Verwirrung beiträgt. Nina Blazon gelingt es fast ausnahmslos jeder Figur Tiefe und eine eigene Geschichte zu verleihen, was man als Leser richtig spüren kann. Die Autorin erzählt leidenschaftlich von einer untergegangenen Welt und von Menschen, die sich während der Zeit angepasst haben; von einer ganz neuen unbekannten Ära, in der es gilt, einen schrecklichen Dämon zu vernichten – oder von ihm vernichtet zu werden. Sie lässt dabei eine Ruinenstadt auferstehen, die man sich richtig bildlich vorstellen kann, und die man an der Seite von Jay erkundet.

Wäre nicht der Showdown ziemlich unerklärlich und kaum greifbar, noch dazu einfach zu gehetzt erzählt, hätte ich doch noch großen Spaß an „Zweilicht“ haben können. So jedoch, ist der Nachgeschmack etwas schal, was schade ist, denn die Geschichte an sich ist fesselnd und fantastisch ausgedacht.

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