Die letzten Rezensionen

Category Archives: Buchbesprechungen

Rezension: Maggie Stiefvater – Nach dem Sommer

„Nach dem Sommer“ verbindet geschickt eine legendenreiche Erzählung um ein Rudel Werwölfe (auf eine erfrischend neue Art erzählt) mit einer zu Herzen gehenden Liebesgeschichte und schafft es, wie kaum ein anderes Buch, seine Leser damit in Atem zu halten.

Besonders die Wölfe in diesem Roman werden so eindringlich beschrieben – fast liebevoll -, dass man jeden von ihnen, neben Sam, regelrecht ins Herz schließt. Dank der Schilderungen der Autorin kann man die Welt mit ihren Augen sehen und die Gerüche mit ihren Sinnen wahrnehmen. Eine erstaunliche Leistung, wenn man bedenkt, dass sie nebenbei von einer unheimlich eindringlichen Liebe zwischen Grace und Sam erzählt, die einem richtig nahe geht.

Für mich hat die Autorin einen der besten Romane geschrieben. Eine Geschichte, die tief unter die Haut geht und die man am liebsten gleich wieder von vorn beginnen würde. Damit zähle ich „Nach dem Sommer“ zu einem meiner Lieblingsromane und hoffe, dass es schon bald eine Fortsetzung geben wird. Die Zeit bis dahin kann eigentlich nicht kurz genug sein, denn Grace, Sam und das Rudel Werwölfe, das scheu im Winter in einem Wald Minesotas lebt, möchte man nicht lange missen.

Eine wunderbare Geschichte, die vor fantastischen Ideen, eindringlichen zwischenmenschlichen Beziehungen und unheimlich detailliert gezeichneten Figuren nur so strotzt und dabei in einem atemberaubenden Tempo den Leser in die Welt der Autorin katapultiert. Fantastisch!

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Rezension: Andrea Schacht – Weihnachtskatze gesucht

In der Weihnachtszeit lese ich am liebsten Andrea Schachts Weihnachtskatzen-Erzählungen. Irgendwie gehören diese Geschichten mittlerweile zu dieser kalten Jahreszeit dazu. Vielleicht, weil die Autorin in diesen Erzählungen soviel Herzenswärme unterbringt – für Mensch und Samtpfote -, dass man dem Geschehen einfach nicht widerstehen kann. Und so wurde auch „Weihnachtskatze gesucht“ wieder zu einem unheimlichen Lesegenuss.

Dank des locker-leichten Schreibstils ist man schnell in der Erzählung versunken und verbringt eine wunderschöne Zeit an der Seite der zwei- und vierbeinigen Protagonisten. Und zum Glück bleibt die Autorin sich auch in diesem Roman treu und man darf sich auf ein tolles Happy-End freuen.

Ich habe gelacht, geweint, und das manchmal sogar gleichzeitig. Erstaunlich, wenn man bedenkt, dass dieses schmale Bändchen gerademal 140 Seiten vorzuweisen hat und die Autorin es dennoch schafft, dass einem diese Geschichte richtig zu Herzen geht.

Andrea Schacht hat mich mit ihrer neuesten Katzengeschichte nicht nur begeistert, vielmehr  ist „Weihnachtskatze gesucht“ die beste Geschichte, die ich bisher von ihr gelesen habe. Einfach wunderbar!

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Rezension: Nick Green – City of Cats

Pashki – das ist die Kunst, lautlos und auf schmalen Untergründen zu laufen, Gefahren zu wittern, im Dunkeln zu sehen und besser hören zu können – kurzum: es ist die Kunst die Katze in sich selbst zu wecken.

Neben Pashki, dass Ben, Tiffany und die anderen von der geheimnisvollen Mrs. Powell erlernen verstrickt der Autor geschickt seine Figuren – und den Leser – in ein großes, spannendes Abenteuer. Wie gebannt habe ich die Geschehnisse verfolgt und konnte das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen. Zum einen, weil Nick Green die Katzen, die in seinen Charakteren stecken – und die durch das Pashki „geweckt“ wurden – wirklich zum Leben zu erwecken scheint, zum anderen weil man die Figuren schon bald richtig lieb gewonnen hat.

Nick Green legt mit „City of Cats“ ein starkes Debüt vor, dass seine Leser richtig in Atem hält. Ich kann nur hoffen, dass bald noch weitere Bücher dieses vielversprechenden Autors erscheinen und wir vielleicht auch wieder von den Protagonisten dieses Romans lesen werden.

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Rezension: Andrea Brown – Sex oder Liebe?

Sarah ist seit drei Jahren mit Tobi zusammen, eigentlich ist sie ziemlich glücklich mit ihm. Und jetzt macht er ihr einen Heiratsantrag! Dass dieser für einigen Wirbel in Sarahs Leben sorgt und ihr eine turbulente Woche beschert ist sicher.
Nina hingegen ist schon seit vielen Jahren glücklich mit Olli verheiratet und hat zwei Kinder. In der Routine aus Kinder hüten, Familie koordinieren und Ehemann umsorgen hat sie sich selbst irgendwie verloren. Als sie aus dieser Welt auszubrechen versucht, landet sie prompt auf Michas Sofa. Aber ist es wirklich das, was sie will?

Andrea Brown schafft es dabei scheinend spielend einfach die beiden Charaktere zwar grundverschieden zu gestalten – und doch sind die beiden Frauen sich auch wieder sehr ähnlich. Man springt zwischen den beiden und ihrem chaotischen Leben hin und her und muss bald darauf feststellen, dass die beiden Erzählebenen sich mehr und mehr annähern und Figuren aus der Sarah-Ebene plötzlich auch in Ninas Leben eine Rolle spielen – und umgekehrt. Diese Annäherung der beiden Erzählstränge hat mich sehr überrascht und doch hat die Autorin diese Übertretung perfekt gemeistert. Ich war schließlich gespannt, was noch alles passieren würde. Echte Spannung und den Zwang das Buch nicht mehr aus der Hand legen zu können, hat sich bei mir jedoch leider nicht so recht einstellen wollen und gerade zu Anfang hat sich das Geschehen mehr oder weniger dahin geschleppt.

Dennoch muss man es Andrea Brown zugestehen, dass sie es versteht in „Sex oder Liebe“ geschickt mit Worten zu spielen und dabei einiges an Witz in ihrer Erzählung unterzubringen. Eine Mischung, die einen trotz mäßiger Spannung dennoch weiterlesen lässt. Und schließlich hat man sich mit den beiden Frauen angefreundet und möchte wissen, welche Wendungen diese Geschichte ihnen noch bringen wird.

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Rezension: Licia Troisi – Thubans Vermächtnis – Drachenschwester 1

Mit dem ersten Band der Reihe „Drachenschwester“ – „Thubans Vermächtnis“ – lässt sich der Leser auf ein aufregendes Abenteuer ein, dass von erbitterten Kämpfen, einer verlorenen Stadt und den wohl legendärsten Geschöpfen zu erzählen vermag – den Drachen. Doch in diesem ersten Teil wird dies alles mehr am Rande erzählt, denn in diesem Buch muss die kleine Sofia zunächst erkennen, dass auch sie Mut besitzt. Thubans Geist steckt in ihr, doch sie findet nicht genug Vertrauen in sich selbst um dieses gewaltige Erbe anzunehmen. Ein Erbe, dass von bitteren Kämpfen und ungeheuren Feinden kündet und Sofia kann ihre Angst zuerst einfach nicht überwinden.

Die Autorin hat ihre Figuren geschickt in die rasante Geschichte eingeflochten: Sofia, die viel mehr Angst als Mut in sich findet und die ihr Selbstvertrauen in diesem Buch erst noch finden muss. Lidja, der scheinbar alles leichthin gelingt, die aber den Drachen in sich – Rastaban – zulässt und weiß, welch Freund er für Thuban war. Und schließlich ist da noch der Professor, der Hüter, der schließlich die Schläfer – Menschen, die einen Drachen in sich tragen – aufspüren und ihren ureigenen Kräften zuführen muss. Alle diese drei Charaktere wurden von der Autorin liebevoll gestaltet und schaffen es, dass man diese Geschichte schon bald nicht mehr aus der Hand legen kann. Wenngleich die Autorin mit der Figur der jungen Sofia, sehr nah an die erträgliche Grenze kam. Denn nichts wünscht man sich als Leser schließlich mehr, dass die immer ängstliche Sofia endlich aus sich herausgehen möge und erkennt, was für Kräfte in ihr stecken.

Mit „Thubans Vermächtnis“ schafft Licia Troisi einen spannenden Auftakt, der auf noch viel größere Abenteuer in den Folgebänden hoffen lässt und eine große Neugier auf den Fortgang der Geschichte macht. Kurzweilig erzählt die Autorin von ihrer ersonnen Welt und hat dabei auch viel mythologisches geschickt eingewoben. Ich bin gespannt, ob sie in den folgenden Büchern das bisherige erzählerisch-dichte Niveau halten kann und uns noch mehr von der Drachenwelt eröffnen wird.

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