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Category Archives: Unterhaltung

Rezension: Nicolas Barreau – Eines Abends in Paris

Nicolas Barreau
Eines Abends in Paris

Verlag: Osterwold audio
Format: Hörbuch, 5 CDs, gekürzt
Erscheinungstermin: 10 / 2013
Preis: 14,99 €
ISBN: 9783869521893

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Sie kommt seit Monaten in das kleine Programmkino von Alain Bonnard – Melanie, die Frau im roten Mantel. Als Alain sich eines Abends endlich traut, sie anzusprechen und auf einen Drink einzuladen, kann er sein Glück kaum fassen: sie scheint ihn ebenfalls zu mögen. Doch aus dem Treffen eine Woche später soll nichts werden. Nachdem die Schauspielerin Soleine Avril und der amerikanische Regisseur Alan Wood in Alains Leben getreten sind, und ausgerechnet in seinem Kino einige Szenen eines Films drehen wollen, bleibt die Frau im roten Mantel verschwunden. Alain setzt alle Hebel in Bewegung, um sie wiederzufinden und zunächst scheinen alle Versuche vergebens …

Kaum hatte ich die ersten Minuten dieses Hörbuchs gehört, fühlte ich mich bereits in Paris. Das französische Umfeld seiner Figuren so wirklichkeitsnah zu beschreiben, ist ein besonderes Talent des Autors. Er erschafft ein ganz eigenes, besonderes Flair, dass mich auch diesmal anzog. Zudem vermag es Nicholas Barreau von herrlich verschrobenen Charakteren zu erzählen, Figuren, mit vielen Ecken und Kanten, weit entfernt von irgendwelchen Klischees und mit teils ungewöhnlichen Eigenheiten, die sie einem gänzlich liebenswert machen. Allen voran gewann ich Alain richtig lieb, aus dessen Sicht diese Geschichte auch erzählt wird. Er ist ein wundervoller Charakter, ein wenig kauzig, aber offenherzig, einer, den man nur gern haben kann. Dann gab es seinen besten Freund, den Astrophysiker Robert, der eine gänzlich andere Einstellung zu Frauen hat, als Alain. Während es Robert ein leichtes ist, Frauen kennenzulernen und der recht pragmatisch durchs Leben geht, ist Alain der absolute Romantiker durch und durch. Zwei Figuren, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, und die sich so manchen herrlich witzigen Schlagabtausch lieferten. Auch die Schauspielerin Soleine kam ungeheurer spleenig daher, so durch und durch Star und doch auch wieder bodenständig und manchmal von einer ungeahnten Ernsthaftigkeit betroffen.
Kurzum: in diesem Roman lernte ich so manche ungewöhnliche, aber stets sympathische Figur kennen, die nicht selten ein Schmunzeln auf meine Lippen zauberte.

Der Plot selbst ist durchweg mit vielen Spannungsmomenten und so einigen Stellen ausgestattet, in denen man Alain so sehr wünscht, seine Melanie endlich wieder zu finden. Aber natürlich kam dies erst ganz am Schluss, nach einer wahren Berg- und Talfahrt, ohne irgendwie vorsehbar gewesen zu sein. Der Weg dahin, war überaus hörenswert. Nicholas Barreau schafft es, überraschende Wendungen und viel Farbigkeit in seine Erzählung einfließen zu lassen – alles vor der detailreich gezeichneten Kulisse von Paris, so dass mich diese Geschichte regelrecht in seinen Bann zog.

Nicht zuletzt dem genialen Sprecher Andreas Fröhlich ist es zu verdanken, dass ich an den Worten des Autors hing. Es ist seine erzählerische Wucht, sein ganz persönliches, mich immer wieder begeisterndes, Sprachvermögen, dass jede Figur zum Leben erweckt und ungeheuer real werden lässt. Er vermag jede Stimmung einer Figur auf eine ganz besondere Art und Weise mit Atmung, Klang und Intensität seiner Stimme einzufangen, dass es ein wahrer Genuss ist, ihm zu lauschen. Ich bin immer wieder fasziniert von seiner unnachahmlich authentischen Sprechweise!

Fazit: Das Hörbuch „Eines Abends in Paris“ hat mir wieder einmal vor Augen geführt, was für ein tolles Duo Autor Nicolas Barreau und Sprecher Andreas Fröhlich sind. Denn wo der Autor eine zu Herzen gehende und atmosphärische Geschichte mit vielen Details erschafft, vermag es der Sprecher auf grandiose Weise, dieses Buch regelrecht mit Leben zu füllen. Beide haben hierfür ein wunderbares Talent, dass mir knapp sechs Stunden Hörfreude bereitete.

Rezension: Kimberley Wilkins – Der Wind der Erinnerung

Kimberley Wilkins
Der Wind der Erinnerung 

Verlag: Knaur
Format: gebunden, 496 Seiten
Erscheinungstermin: 11 / 2013
Preis: 19,99 €
ISBN: 9783426511398

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1929: Beattie Blaxland, gerade mal junge neunzehn Jahre alt, verdient durch verschiedene Jobs auch den Lebensunterhalt ihrer Eltern. Sie träumt davon, später einmal ihre eigene Mode zu entwerfen und zu nähen, und damit dem ärmlichen Leben entfliehen zu können. Doch wegen des Babys unter ihrem Herzen, von ihrem heimlichen, verheirateten Liebhaber Henry, verliert sie nicht nur die Anstellungen, sondern auch ihre Eltern, die sie geradewegs auf die Straße setzen. Henry überredet Beattie schließlich, mit ihm nach Australien zu kommen, und gemeinsam neu anzufangen. Was jedoch als Hoffnungsschimmer begann, entpuppt sich schon bald als Albtraum, denn Henry verspielt nahezu ihr gesamtes Geld und ertränkt seine Sorgen im Alkohol. Eines Tages fasst Beattie den Entschluss, Henry zu verlassen und flüchtet sich mit Töchterchen Lucy viele Kilometer weit weg um abermals ein neues Leben zu beginnen. Schließlich ergattert sie eine Anstellung als Dienstmädchen auf Wildflower Hill. Doch der Hausherr, Raphael Blanchard, hat es vor allem auf eines abgesehen: Beatties Körper. So kommt es, dass Beattie ihm eine gewagte Wette vorschlägt …

2009: Die weltberühmte Ballerina Emma Blaxland-Hunter, die nach einem schweren Unfall, nicht mehr tanzen kann, hat von ihrer Großmutter Beattie ein kleines Anwesen in Tasmanien geerbt. Doch bevor Emma das Haus verkaufen kann, muss es komplett ausgeräumt werden. Keine leichte Aufgabe, wie sie schnell feststellen muss. Durch unzählige Erinnerungsstücke ihrer Großmutter deckt Emma schließlich ein altes Familiengeheimnis auf …

„Der Wind der Erinnerung“ ist eine dieser Familiengeschichten, deren Figuren man schnell ins Herz schließt, und Zeile um Zeile verschlingt, um immer mehr über die Familie und deren Lebensumstände zu erfahren.

Kimberley Wilkins erzählt auf zwei Zeitebenen. Der wichtigste Teil, der mich auch am meisten berühren konnte, ist die Hauptgeschichte um Beattie Blaxland, die von einer bitterarmen Frau, zur Farmerin gegen alle Widerstände und schließlich zur angesehenen Designerin wird, dabei aber immer wieder Entbehrungen in Kauf nehmen muss. In diesen Kapiteln konnte und wollte ich das Buch nicht aus der Hand legen. Denn während der vielen Jahre, die man an Beatties Seite verlebt, habe ich mit ihr gelitten und gelacht, und sie unheimlich ins Herz geschlossen. Dieser Teil lebt auch von den starken Figuren, die diese Geschichte letztlich wirklich dicht, farbig und bewegend machen.
Der zweite Teil ist geprägt von Beatties Enkelin Emma, die nicht nur mit ihrem eigenen Los zu kämpfen hat, sondern erst lernen muss, sich auf Neues einzulassen. Mit Emma wurde ich nicht gänzlich warm, sie blieb mir teilweise sogar ein wenig fremd und auch ihr Umfeld erschien mir blässer und mit weniger Liebe zum Detail verfasst.
Die beiden Teile wechseln sich immer wieder ab, so dass ich mich manchmal zwingen musste, weiterzulesen, wenn ich nach einer spannenden Phase um Beattie in die eher gemächlich dahin plätschernde Szenerie um Emma gelangte.

Dennoch hat die Autorin mit diesem Roman eine wunderschöne Geschichte erschaffen, die ich mit Sicherheit irgendwann noch einmal lesen werde. Denn auch jetzt noch, über einen Monat nach Lesen dieses Buches, habe ich durchweg schöne Erinnerungen an diesen Roman, vor allem an die sympathische Beattie – an eine starke Frau, die trotz vieler Rückschläge ihren Traum doch nie aufgegeben hat.

Die Autorin beweist ein sicheres Gespür für starke Gefühle, ein historisch überzeugendes Setting (in Beatties Teil) und charismatische wie auch detailreich gezeichnete Figuren. Zudem hat Kimberley Wilkins einen leichtgängigen, sehr angenehmen Schreibstil, der mich schnell von Seite zu Seite huschen und gänzlich in die Geschichte eintauchen ließ.

Fazit: Kimberley Wilkins erzählt hier eine wirklich zu Herzen gehende Familiengeschichte, die für meinen Geschmack auch ohne die Rahmenhandlung um Enkelin Emma ausgekommen wäre. Letztere wirkte ein bisschen zu sehr gewollt und aufgesetzt und fühlte sich nicht völlig rund an. Dafür machte diese Schwäche die Hauptgeschichte um die bitterarme Beattie Blaxland, die schlussendlich eine der berühmtesten Designerinnen Australiens wird, allemal wieder wett. Die Erzählungen um Beattie und ihre Lebensumstände haben mich wirklich gefangen genommen und nicht mehr los gelassen. Während in den Textstellen, in denen Emma die Geschichte ihrer Großmutter aufdeckt, doch so manche Länge zu spüren war, flog ich in den Kapiteln um Beattie geradewegs über die Seiten und wollte kaum noch aufhören zu lesen. Eine tolle Geschichte, die mich packen und entführen konnte!

Rezension: Patricia Koelle – Wer nur Frösche küsst, versäumt die Drachen

Patricia Koelle
Wer nur Frösche küsst, versäumt die Drachen 

Verlag: Dr. Ronald Henss Verlag
Format: Kindle-Edition, 51 Seiten
Erscheinungstermin: 06 / 2013
Preis: 2,99 €
ASIN: B00DN5XVJQ

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Cora Sommerlich ist verwirrt. Ihr Kollege Ulli, der zur Arbeit in der Gärtnerei stets nur braune Gummistiefel trägt, und auch so recht langweilig scheint, hat sie um ein Date gebeten. Dass dieses dann auch noch ziemlich angenehm verläuft, und er Cora beinah küsst, macht alles nur noch schlimmer. Und wo sind bitte die Schmetterlinge im Bauch? Wenn Ulli der Richtige wäre, müsste sie sie doch fühlen, oder? Überstürzt schiebt sie ihre verunglückte Großtante vor und reist eilig für einige Wochen zu ihr, und weg von Ulli. Dass Cora im Keller ihrer Großtante auf einen waschechten Babydrachen mit einem ziemlich üblen Farbproblem treffen würde, hätte sie sich niemals träumen lassen. Und plötzlich werden nicht nur viele vergessen geglaubte Erinnerungen geweckt, sondern auch die merkwürdigsten Geheimnisse gelüftet. Und Cora erkennt, dass die Schmetterlinge in Wahrheit die ganze Zeit da waren …

In „Wer nur Frösche küsst, versäumt die Drachen“ unterhält Patricia Koelle mit einer wahrlich leichten, sommerlich-frischen Geschichte, die ein wenig Magie und Liebe bereithält und dabei aber auch viel Philosophisches innehat. Leider scheint es dem Medium Kurzgeschichte geschuldet, dass diese Geschichte in Sachen Figuren gänzlich an der Oberfläche bleibt. Denn während der Plot herrlich pointiert, nur das Wesentliche sagt, bleiben die Charaktere farblos und blass und ich konnte sie mir kaum vorstellen.

Dafür erzählt die Autorin in einer wirklich schönen, bildhaften Sprache, wie ich sie bisher selten gelesen habe, und die so wunderbar zu dieser kurzweiligen, süßen Geschichte passt, dass ich leichtfüßig über die (leider viel zu wenigen) Seiten huschte. Und obwohl mich die Geschichte dieses Büchleins nicht gänzlich gepackt hat, so habe ich doch ganz gern darin gelesen.

Fazit: Patricia Koelle erzählt in flotter, bildgewaltiger Manier eine kleine, leichte und doch auch ein wenig nachdenklich machende Geschichte über eine junge Frau, die sich Dank eines kleinen Drachen schließlich selbst findet. Der Babydrache, der ganz dringend Coras Hilfe benötigt, spielt zwar eine wesentliche, doch aber auch wieder untergeordnete Rolle und wirft Coras Leben definitiv aus den wohlgeordneten Bahnen. Lesenswert war diese Geschichte allemal, zumal ich sie kostenlos auf Amazon fand. Zum regulären Preis für knapp 3 EUR hätte ich sie aber, für den geringen Umfang von nur 51 Seiten, sicherlich nicht gekauft.

Rezension: Colleen Hoover – This Girl

Colleen Hoover
This Girl 

Reihe: Slammed, Band 3
Verlag: Atria Books
Format: Kindle-Edition, 305 Seiten
Erscheinungstermin: 04 / 2013
Preis: ~ 8,00 €
ASIN: B00BOVFLD0

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Will und Layken sind frisch verheiratet. Zwei ganze Tage dauern ihre Flitterwochen – ein Wochenende im Hotel – bis der Alltag sie wieder einholt. Gemeinsam denken sie an frühere Zeiten zurück, an die Höhen und Tiefen ihrer Liebe – und Layken bittet Will, ihr seine Gedanken und Erlebnisse dieser Begegnungen zu erzählen …

In „This girl“ schildert Will die Erlebnisse mit Layken aus seiner Sicht. Viele dieser Begegnungen kannte ich bereits aus „Weil ich Layken liebe (Slammed)“, einige wenige wurden im zweiten Band „Weil ich Will liebe (Point of Retreat)“ angesprochen. Obwohl es unheimlich schön war, alles noch einmal aus Wills Sicht zu lesen, seine Gedanken und Gefühle, die man ja im ersten Band nur durch Laykens Augen erfuhr, zog sich dieser letzte Band der „Slammed“-Reihe etwas in die Länge. Dies lag zum einen einfach daran, dass ich den ersten Band bereits zweimal nacheinander gelesen hatte und ich mich somit noch an alle Begegnungen zwischen den beiden sehr genau erinnern konnte. Zum anderen daran, dass es einfach nicht viel Neues gibt, das man erfährt.
Zwischen den Rücksprüngen lesen wir immer wieder kurze Sequenzen von Layken und Will im Hotel. Erst am Ende gab es dann wirkliche Neuigkeiten, die mich wieder unheimlich fesseln konnten.

Fazit: „This girl“ ist ein toller Abschluss der Reihe. Hier bekommt man eine Einsicht in Wills Gedanken als er Layken lieben lernte und erfährt so einiges mehr über ihn. Obwohl sich diese Zeilen doch etwas in die Länge zogen – schließlich gibt es kaum Neues zwischen den beiden zu entdecken – habe ich auch diesen dritten Band sehr gern gelesen und war völlig an der Seite von Will und Layken in die Geschichte eingetaucht. Ich habe so manches mal gekichert und mich rundum wohl gefühlt. Und schließlich geht es mir genau wie Autorin Colleen Hoover; es fällt schwer sich von den ganzen Figuren zu verabschieden. Denn schließlich sind einem nicht nur die beiden Hauptpersonen Will und Layken, sondern auch die vielen anderen Charaktere richtiggehend ans Herz gewachsen. Für mich steht fest, dass ich diese Reihe sicherlich noch einmal lesen werde.

Rezension: Colleen Hoover – Point of Retreat

Colleen Hoover
Point of Retreat
(dt. Ausgabe: Weil ich Will liebe) 

Reihe: Slammed, Band 2
Verlag: Atria Books
Format: Kindle-Edition, 320 Seiten, englisch
Erscheinungstermin: 08 / 2012
Preis: ~ 8,00 €
Asin: B008TRU9HU

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Achtung! Enthält Spoiler zu Band 1 – “Weil ich Layken liebe”

Nachdem ich den ersten Band der Trilogie „Weil ich Layken liebe“ (englisch: „Slammed“) ganze zweimal hintereinander gelesen hatte, konnte ich die Fortsetzung, die erst in ganzen 6 Monaten zu erwarten war, einfach nicht abwarten. Und so beschloss ich kurzerhand die englische Ausgabe „Point of Retreat“ (deutsch: „Weil ich Will liebe“) zu lesen. Und was soll ich sagen – es war das Beste, dass ich tun konnte.

Ein Jahr nach dem Tod von Laykens Mutter sind Will und Layken genauso glücklich wie zu Beginn. Mehr noch haben sie eine gute Balance zwischen ihrer Beziehung und der Erziehung ihrer Brüder gefunden, und einen Partner, mit dem sie die Schwierigkeiten dieser Verantwortung teilen können. Als Wills Exfreundin Vaughn erneut in sein Leben tritt und ihn um eine zweite Chance bittet, weiß er nicht recht, wie er das Layken beibringen soll, denn für ihn ist ohnehin klar: nur Layken gehört sein Herz. Doch sie missversteht die Situation und beginnt an seiner Liebe zu ihr zu zweifeln. Kann er sie jemals zurückgewinnen?

Dieses Buch lässt sich eigentlich kaum mit den richtigen Worten umschreiben. Es ist wirklich erstaunlich, wie nah einem die Figuren kommen, welches Gefühlschaos man geradezu mit ihnen erlebt, wie man mitfühlt, und sich so hilflos fühlt. Diese Geschichte ist aus Wills Perspektive geschrieben, was die Autorin nicht besser hätte machen können. Denn so lernt man nicht nur Will sehr nah kennen, man fühlt seine Frustration, Angst und Ohnmacht geradezu mit. Colleen Hoover hat wirklich ein außerordentliches Talent, ihre Leser an den mitreisenden Gefühlen ihrer Charaktere teilhaben zu lassen, und so eine ganz dichte, gefangennehmende Atmosphäre zu schaffen. Ich liebte den Humor, die Nachdenklichkeit, das Glück – einfach alles.

Einen großen Anteil dieser Geschichte hat der „Point of Retreat“ – der „Zeitpunkt des Anhaltens“, der Will und Lake immer wieder an ein vor einem Jahr gegebenes Versprechen an Laykens Mutter erinnert – nämlich, dass sie mindestens ein Jahr bis zum ersten Sex warten. In diesen Situationen waren die beiden manchmal wirklich süß, und ich staune darüber, dass ich diese Stellen keineswegs kitschig fand. Es passte perfekt zum Ganzen und ließ mich schon mal schmunzeln, teilweise auch herzhaft lachen.

Und doch wünschte ich mir während des Lesen, die Autorin hätte ihren Figuren nicht ganz so viel aufgebürdet. Denn als es schien, alles würde gut, passierte etwas noch viel schlimmeres.

Trotz vieler aufwühlender Geschehnisse strotzt dieses Buch vor Freundschaft, Liebe, großen Gefühlen und der richtigen Portion Witz. Hier stimmte, wie schon beim ersten Band, einfach alles.

Fazit: Auch der zweite Band der „Slammend“-Reihe kommt mit so viel Gefühl und so viel atmosphärischer Dichtheit daher, dass ich geradezu mit den Figuren mitfühlte. Ich war glücklich, traurig, verzweifelt, dem Ende nahe – und das alles wild durcheinander. Colleen Hoover schafft es auch in dieser Geschichte, dass man alle Figuren richtiggehend lieb gewinnt, und keine Sekunde ohne sie auszuhalten weiß. Hätte ich nicht schon den Klapptext zu Band drei gelesen, hätte diese Geschichte mich wohl eine ganze schlaflose Nacht gekostet ;-) . Für mich sind Band eins („Slammed“) und zwei („Point of Retreat“) ganz klar meine Lesehighlights 2013. Ich liebe es!