Die letzten Rezensionen

Zwischendrin: Ben Aaronovitch – Die Flüsse von London

die_fluesse_von_londonWas bin ich doch positiv überrascht. Okay, der Klapptext klingt eigentlich an sich schon gut, aber dank meines derzeitigen kleinen Lesetiefs (weswegen ich schon 2 Bücher abgebrochen habe), war ich doch eher skeptisch. Aber derzeit bin ich voller Lesefreude im heutigen London unterwegs, an der Seite von Peter Grant, eines ganz jungen Police Constables, der gerade eine gänzlich verborgene Seite an dieser Stadt entdeckt: die Magische. Und ich muss zugeben, ich mag Ben Aaronovitchs Art leicht ironisch, witzig und so “echt” zu erzählen, dass ich hier völlig in die Geschichte eintauchen kann und wirklich das Gefühl habe, bei diesem Abenteuer dabei zu sein. Noch habe ich zwei gute Drittel des Buches vor mir, aber ich bin zuversichtlich, dass es so spannend und überraschend weitergeht ;-) .

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Rezension: Laura Brodie – Stimmen in der Nacht

Eines nachts im Mai ändert sich das Leben von Emma Greene und ihrer Familie schlagartig. Drei Studenten dringen in ihr Haus ein. Während Emmas Mann auswärts ist, muss sie alles daran setzen ihre fünfjährige Tochter Maggie zu beschützen … Neun Jahre später ist Emmas Tat noch immer nicht vergessen und vorallem ihre Tochter, die jetzt fünfzehnjährige Maggie, leidet unter der Vergangenheit. Als Maggie in ihrer neuen Geometrielehrerin eine Studentin jener schicksalsschweren Nacht wiedererkennt, kommen Erinnerungen, Schuldgefühle und Ängste erneut ans Tageslicht. Was ist damals wirklich geschehen? …

Laura Brodie hat ein besonderes Gespür, nicht nur spannende Geschehnisse zu erzählen, sondern auch das Gefühlsleben ihrer Figuren auf unnachahmliche Weise zu schildern. Sie schafft es in diesem Roman, dass man nicht von Anfang an weiß, was eigentlich in jener folgenschweren Nacht geschehen ist. Man reimt es sich irgendwie zusammen – und wird Seiten später doch ziemlich überrascht. Denn eigentlich ist alles ganz anders. Ja, aber wie denn nun genau? Das erfährt man erst im letzten Drittel genau. Dazwischen wirft uns die Autorin viele, viele Anhaltspunkte hin, und ich war begeistert dabei, dieses Puzzle zusammenzusetzen.

In flottem, klarem Schreibstil bringt uns Laura Brodie Stück für Stück ihren Protagonisten näher. Die Nacht wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Einmal aus der von Emma, von Maggie und schließlich auch von Grace Murdock, Meggies Geometrielehrerin. Jede Perspektive bringt neue Details ans Licht. Dabei schafft es die Autorin mit sicherem psychologischen Gespür das Gefühlschaos ihrer Charaktere, und vorallem von Maggie, ihren Lesern nahezubringen. Seite um Seite mag man diese Figuren einfach immer lieber um sich haben, ja man schließt einige richtig ins Herz.

Während das happchenweise servieren der Details in anderen Büchern langatmig sein könnte, ist in „Stimmen in der Nacht“ von Langeweile einfach nichts zu spüren. Das man einige Zeit völlig im Dunkeln tappt, nimmt man Laura Brodie auch nicht übel, sondern freut sich vielmehr über jedes neue Puzzlestückchen. Die Autorin hat ihre ganz eigene Art den Leser um die Finger zu wickeln und in die Irre zu führen, dass man dieses Buch einfach nicht aus der Hand legen kann. Vielmehr sauste ich von Seite zu Seite, gewann die ein oder andere Figur immer lieber und wollte unbedingt wissen, was denn nun damals eigentlich geschah. Und die Auflösung war mehr als lesenswert.

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Neu im Regal 6 / 2012

Zugegeben, es ist schon ein kleines Weilchen her, dass diese Bücher bei mir einzogen, aber dennoch allemal sehenswert ;-) .

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Christiane André: Mensch, Amor!

Amor in Nöten … Willi, ein Bote Amors, weilt unter den Menschen. Sein Chef hat ihm ein Ultimatum gestellt: Wenn er diesen Auftrag wieder vermasselt, wird er in die Unterwelt verbannt. Als Berliner Verkehrspolizist getarnt, soll er Irma, alleinerziehende Mutter eines Vierjährigen, unter die Haube bringen. Doch der Pfeil trifft den Falschen, und der verschwindet unerkannt. Willi, der liebenswerte Schussel, muss nun versuchen, Irmas Herz und seinen eigenen Hals zu retten. Doch wie so oft, wenn sich die Himmlischen zu sehr ins Irdische einmischen, geht der Schuss nach hinten los. Und direkt in Willis eigenes Herz …

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Kristina Günak: Engel lieben gefährlich …

… Hexen aber auch.
Nach einem Jahr mit dem Werjaguar Vincent glaubt Hexe Elionore Brevent ihr Leben im Lot. Einzig Vampir Nicolas Deauville, der bei Eli im Garten beharrlich seine neu entdeckten Hexenkünste übt, stört die traute Zweisamkeit der Verliebten und sorgt nach einem schief gegangenen Zauber für erhebliche Aufregung.
Als Vincent dann noch plötzlich eine unerwartete Seite seiner Persönlichkeit enthüllt, ist es mit der Ruhe in Elis Leben wieder einmal vorbei. Ohne den Mann ihres Herzens muss sich die Hexe auf die Suche nach dem spurlos verschwundenen Nicolas machen, an ihrer Seite nur den beherzten Ex-Engel Florentine und den mysteriösen Pax …

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Sandra Henke: Alphaluchs

Als ein Werluchs Dr. Camille Brass überfällt, fühlt sie sich trotz Angst zu diesem wilden atemberaubenden Gestaltwandler hingezogen. Doch Luca ist ein Killer! Er hat die blutrünstige Seite der Raubkatze nicht unter Kontrolle.
Ihn zu lieben, brächte Camille in Lebensgefahr. Aber er kann genauso wenig von ihr lassen, wie sie von ihm. Plötzlich verschwindet Kristobal, und Luca gerät ins Visier von Claws Rudel und den Vampiren.

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Sabrina Qunaj: Elfenmagie

Die magische Elfenköngin … Jahrtausende nach der Teilung Elvions erreicht die Fehde der Licht- und Dunkelelfen einen Höhepunkt. Mit dem Blut der Halbelfe Vanora könnte das Reich wiedervereint werden und die Königin Alkariel ihre alte Macht zurück erhalten.
Die Dunkelelfen versuchen dies zu verhindern, indem sie das Mädchen versteckt halten. Nichts ahnend wächst Vanora in der Welt der Menschen bei ihrem Vater auf, bis das Schicksal sie eines Nachts einholt und der geheimnisvolle Glendorfil erscheint.

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Herbie Brennan: Der Elfenthron

Der fulminante Abschluss von Herbie Brennans Elfenserie … Die Thronfolgerin des Elfenreichs ist in Gefahr! … 16 Jahre sind seit dem Ende von ‘Der Elfenlord’ vergangen, da setzt es sich Mella, die Tochter von Henry und Holly Blue, in den Kopf, in die Gegenwelt zu reisen – natürlich heimlich. Doch wird sie an ihrem 16. Geburtstag nicht zur Thronfolgerin gekürt, verfällt ihr Anspruch auf den Thron – was auch der böse Lord Hairstreak weiß …

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Charlaine Harris, Toni L. P. Kelner (Hrsg.): Tod auf Urlaub

Auch Vampire brauchen mal Urlaub! … Jeder braucht mal Urlaub – auch Zeitgenossen mit Reißzähnen, Fell und übernatürlichen Fähigkeiten. Unsere Lieblingsheldin Sookie Stackhouse, die gedankenlesende Kellnerin, verschlägt es zu einer Auszeit nach Mississippi in einen zwielichtigen Herrenclub. Aber so ein Sommer kann auch endlos sein, besonders wenn man unsterblich ist. In 13 Geschichten freuen sich Ghouls, Vampire, Gargoyles und andere Übernatürliche auf ihre wohlverdienten Ferien in Kalifornien, Irland, Paris und an weitaus exotischeren Orten.

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Rezension: Laini Taylor – Daughter of Smoke and Bone

Karou studiert an der Prager Kunstakademie und hat mit gerademal siebzehn Jahren schon eine ungewöhnliche Vergangenheit, Gegenwart und seltsame Familie vorzuweisen. Aufgewachsen in einem geheimnisvollen Laden, der sich im Anderswo befindet, aufgezogen von Chimären, halb Mensch, halb Tier, führen seltsame Aufträge Karou bis ans Ende der Welt. Für Brimstone, ihren Ziehvater, besorgt sie nichts anderes als Zähne; menschliche, tierische, seltene und häufig vorkommende, alle Arten sind vertreten. Doch wozu? Was hat es mit dem Handel von Zähnen auf sich? Wie kommt es, dass ein Menschenmädchen bei mythischen Wesen aufwächst und warum fühlt sich Karou nur immer so schwermütig und leer? Als besorgniserregende Dinge geschehen und sie einem wahrhaftigen Engel begegnet, der sie umzubringen versucht, verändert sich Karous Leben völlig und plötzlich ist nichts mehr wie zuvor …

Als die Leseprobe dieses Buches zu Ende war, war mir eines klar: ich musste unbedingt dieses Buch haben. Denn schon nach nur wenigen Sätzen hatte ich dieses ungewöhnliche Mädchen gern  und wollte unbedingt mehr über Karous eigentümliche Welt erfahren. Und ich muss zugeben, die weitere Geschichte hat mich nicht enttäuscht. Zwar offenbart uns die Autorin die Geheimnisse um Karous Identität sehr langsam, und gänzlich sogar erst am Ende, jedoch war dies nur wenige Male störend. Natürlich wollte ich unbedingt wissen, was es nun mit der Chimärenfamilie, dem Ziehvater Brimstone und dem eigenartigen Handel mit Zähnen auf sich hat, konnte es manchmal sogar kaum erwarten. Im Nachhinein bin ich froh über Laini Taylors gemächliches Lüften der Geheimnisse. Denn die Autorin schafft es auf jedes Rätsel eine gute und in sich runde Antwort zu geben, und das Zwischendrin mit einer dichtgewobenen, spannenden Geschichte zu füllen.
Karou ist einem dabei ständiger Begleiter, und man mag sie einfach gern um sich haben und gemeinsam mit ihr den Grund ihres Daseins erforschen.

Mit einem ausgefeilten, schmückenden Schreibstil kann dieser Roman nicht aufwarten. So kommt das Erzählte eher in einfachen Worten und manchmal sogar etwas plump daher. Sätze wie „Er hatte kurze, schwarze Haare mit einem spitzen Haaransatz. Seine goldene Haut war im Gesicht etwas dunkler …“ (S. 78) sind keine Seltenheit und schmälern die Lesefreude hier und da leider ein wenig. Zum Glück gewöhnt man sich jedoch recht schnell an die Erzählweise und kann sich danach vollkommen auf das Geschehen einlassen.

Fernab vom derzeitigen Hype um Elfen, Vampire, Gestaltwandler und untergegangenen Welten, präsentiert uns Laini Taylor eine Welt neben der unseren, so real und eindringlich, dass man sich in ihr verlieren kann. „Daughter of Smoke and Bone“, der erste Band der Reihe, erzählt eine  spannende Geschichte, die mit vielen frischen Ideen zu unterhalten weiß. Und das Schöne ist, dass die Autorin uns hier Altbekanntes neu erzählt. Von einem jahrhunderteanhaltenden Kampf zwischen Seraphim und Chimären und einer unmöglichen Liebe. Ein bisschen erinnert die Geschichte an Romeo und Julia, in eine Fantasyversion verpackt und mit vielen spannenden Details gespickt. Eine schöne Geschichte, und ich hoffe sehr, Band 2 lässt nicht zu lang auf sich warten.

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Zwischendrin: Phil Rickman – Frucht der Sünde

Wer diesen Blog verfolgt, weiß, dass hier eher selten Krimis besprochen werden. Das liegt zum Einen daran, dass ich Kriminalromane, in denen es vorallem um das Schildern von Gewalt, Blut, Mord und dem “bloßen Aufklären” des Verbrechens einfach nicht mag. Zumal der/die Ermittler aus Polizeikreisen mir oftmals einfach “zu kalt” ist/sind. Ich mag eher solche Romane, in denen es nicht ausschließlich um den Mord geht, sondern mehr um das ganze Drumherum – soll heißen: ein charismatischer Ermittler, der mehr so in das Ganze hineinstolpert, und Witz kann solchen Roman auch nie schaden.

Man merkt schon, ich bin eher der alternative Krimileser ;-) .

frucht_der_suendeDeshalb habe ich mich auch gefreut, die Romane von Phil Rickmann um die Pfarrerin Merrily Watkins  gefunden zu haben. Und wirklich, der erste Band, der sich mir in letzter Zeit immer öfter sichtlich in den Weg gestellt hat, liest sich richtig, richtig gut und ist vollgepackt mit verschrobenen Charakteren, ein bisschen Humor und vielen merkwürdigen übernatürlichen Vorkommnissen plus den ein oder anderen Vermissten- und Todesfall.

Diese Geschichte überzeugt nicht unbedingt durch wirkliche Hochspannung oder Dramatik. Denn zwischen den ganzen seltsamen Vorfällen bereichern vor allem das Leben der Dorfbewohner – allen voran die zugezogene Pfarrerin und ihrer Tochter – das Geschehen – doch das hat es auch ganz schön in sich. Und doch, kann ich dieses Buch aktuell kaum aus der Hand legen. Die Figuren sind alle richtiggehend sympathisch und Phil Rickman versteht es, das “Geheimnis” portionsweise zu lüften. Und das macht mir richtig Spaß. Merrily und ihre Tochter Jane habe ich nach knapp 450 Seiten schon richtig ins Herz geschlossen und bin sehr gespannt, wohin der ganze Spuk uns noch führen wird.

Aber eines ist sicher: ich werde Apfelgärten ab jetzt mit anderen Augen sehen ;-) .

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