Die letzten Rezensionen

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Rezension: Brandon Mull – Fabelheim – Die Gesellschaft des Abendsterns

Ich war sehr gespannt, wie Brandon Mull seine Geschichte von dem geheimen Reservat für Fabelwesen wohl in diesem zweiten Band weiterentwickeln und an welch spannenden Abenteuern uns der Autor teilhaben lassen würde. Möglicherweise habe ich aus diesem Grund meine Erwartungen etwas zu hoch geschraubt, denn der Ausgang des ersten Bandes war geradezu fantastisch spannend. So war ich zu Anfang dieses Romans auch ziemlich enttäuscht, dass das Geschehen recht zähflüssig voran ging.

Wenngleich der Autor seinen flotten und leichten Schreibstil stets beibehält, der es seinen Lesern ermöglicht, geradezu über die Seiten zu fegen, kam bei mir bis zur Hälfte des Buches keine wirkliche Spannung auf. Obwohl die Geschichte bis dahin nett zu lesen war, hätte ich das Buch zu diesem Zeitpunkt zur Seite legen können, ohne es wirklich zu bereuen.

Doch dann überschlagen sich plötzlich – endlich – die Ereignisse in Fabelheim und nicht nur Kendra und Seth werden davon wahrlich überrollt, sondern auch der Leser; und ab hier fällt es wirklich schwer von der Geschichte abzulassen.

Auch dieser zweite Band der Fabelheim-Reihe kommt wieder mit einigen mystischen Wesen und so manchem Geheimnis daher – wenngleich dieser Roman damit weniger gespickt scheint als sein Vorgänger. Doch zum Ende, auf den letzten Seiten, schafft es der Autor, dass man seinen angekündigten dritten Band geradezu herbeisehnt, denn Kendra macht eine überraschende Entdeckung und man will unbedingt wissen, wie es mit den Geschwistern, ihren Großeltern und dem geheimnisvollen Reservat weitergehen wird.

Fazit: „Fabelheim – Die Gesellschaft des Abendsterns“ benötigt einige Zeit um richtig in Fahrt zu kommen, um doch noch eine enorme Spannung aufzubauen und seine Leser in Atem zu halten. Wenn man diesem Roman also eine Chance gibt, wird er – wenn auch mehr zum Ende hin – von actionreichen Abenteuern erzählen, die man geradezu verschlingt. Wem der erste Band gefallen hat, der sollte auch dieses Buch lesen, und vielleicht überrascht uns der Autor im dritten Roman mit einer Spannung, die einen gleich zu Anfang an das Buch fesseln wird. Hoffen kann man es, denn seine Geschichten haben ein wirklich gutes Potenzial, sympathische Figuren und wissen von allerlei Magischem zu erzählen.

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Rezension: G. A. Aiken – Dragon Kiss

„Dragon Kiss“ vereint zwei Geschichten um G.A. Aikens Drachenwelt: Neben der Erzählung um  Fearghus den Zerstörer und Annwyl der Blutrünstigen, erzählt uns die Autorin auch die Geschichte von Fearghus’ Eltern, Bercelak und Rhiannon, denen man im ersten Teil bereits begegnet ist.

Beide Erzählungen erscheinen eher im Kurzgeschichtenstil; die Autorin verliert dabei nicht viel Zeit mit umfangreichem Vorgeplänkel, sondern kommt relativ schnell zur Sache. Daher ist dieser Roman auch eher in das Romance-Genre als in den Fantasybereich zu zählen. Wer hier eine detailreich ausgestaltete Fantasywelt erwartet, der wird enttäuscht sein. Denn, wenngleich die Autorin beide  Liebesgeschichten in eine interessante Welt voller Drachen, Magie und Verschwörungen eingebettet hat, handeln beide Geschichten vorallem von erotischen Liebesszenen. Diese weiß die Autorin jedoch überraschend leidenschaftlich zu erzählen; und alle Fans von Romance-Romanen dürften hierbei voll auf ihre Kosten kommen.

Leider ist vorallem die erste Geschichte – mit dem Titel „Dragon Kiss“ – manchmal recht kitschig zu lesen und stellenweise etwas ungeschliffen. Obwohl nur ca. 278 Seiten lang, erschien sie mir dennoch etwas in die Länge gezogen, da das Geschehen teilweise nicht recht vom Fleck kam. Die Dialoge sind hier etwas holpriger als im zweiten Teil, und besonders die vielen „äh’s“ haben mich genervt. Da kommt „Bercelak und Rhiannon“ schon pointierter und ausgefeilter daher, wenngleich auch hier mich das Wort „Schlampe“ (vorallem für Rhiannons Mutter verwendet) gestört hat. Stellenweise folgte dies mehrmals auf einer Seite, was irgendwann nervig wird.

Fazit: In „Dragon Kiss“ erzählt die Autorin trotz einiger Mankos und Oberflächlichkeiten zwei  nette Geschichten mit frischen Ideen von einer Drachenkultur inmitten unserer Welt der Menschen. Besonders die zweite Geschichte ließ sich temporeich weglesen. Neben der minimalistisch ausgearbeiteten Drachenwelt (für diesen Romance-Roman durchaus ausreichend) können vorallem die Liebesszenen und die gesamte angenehme Atmosphäre überzeugen. Ein lesenswerter erotischer Roman, der in einer netten Fantasywelt angesiedelt ist.

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Rezension: Ilona Andrews – Magisches Blut – Stadt der Finsternis 4

Ich frage mich ernsthaft, wie das Autorenteam das nur macht. Mit jedem neuen Kate-Daniels-Roman schaffen es Ilona und Andrew Gordon zum Vorgängerband noch eins drauf zu setzen, und das obwohl man mit jedem Buch sicher ist – besser geht es einfach nicht! Und doch schaffen sie es immer wieder und ich bin jedes Mal echt enttäuscht, wenn die Geschichte schon vorbei ist.

Zum einen mag dies an den wunderbar gestalteten Figuren liegen, die alle ihren eigenen Charakter, ihr eigenes Wesen haben und die immer wieder zu begeistern wissen. Mittlerweile sind sie alle zu echten Freunden geworden. Man schafft es kaum, sich von ihnen abzuwenden und das Buch wegzulegen. Allen voran Kate, der man am liebsten nie von der Seite weichen möchte und die einen mit ihren herrlich bissigen, nicht selten sarkastischen Sprüchen immer wieder zum Lachen bringt.

Zum anderen ist man von der Geschichte selbst gefangen. Man ist mitten im düster gezeichneten Atlanta, dass stetig zwischen Technik- und Magiephase schwankt und in der es vor magischen Wesen nur so wimmelt.

In diese dunkle Welt voller Gefahren haben die Autoren die richtige Prise Magie gemischt, gewürzt mit einem bissigen Humor, tollen Dialogen zwischen fantastisch gestalteten Figuren. Eine Mischung, die die Geschichten um Kate Daniels immer wieder zu einem spannenden und rasanten Leseerlebnis macht. Und endlich, endlich werden wir in „Magisches Blut“ Zeuge von Kates und Currans Zuneigung zueinander, der das Autorenduo endlich, endlich „freien Lauf“ lies.

Kate Daniels ist die beste Heldin zwischen zwei Buchdeckeln, die es gibt!

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Rezension: Ange Guéro – Rune der Knechtschaft – Die Legende von Ayesha 1

Der Klapptext verhieß ein großartiges Abenteuer: eine Frau, dazu ausersehen, dass unterdrückte Türkisvolk zu befreien. Doch von alledem war in diesem ersten Band der Trilogie um „Die Legende von Ayesha“ keine Spur. Das Türkisvolk wird immermal wieder am Rande erwähnt, mehr jedoch nicht. Stattdessen lesen wir von einer ewig wärenden Flucht, die scheinbar kein Ende nehmen will und anschließend von politischen Intrigen und allerlei Ränkespiel im Palast Harabecs. Was dieser erste Band zur Befreiung des Türkisvolks durch die Auserwählte beiträgt, ist erst auf den letzten Seiten zu lesen.

Ich muss zugeben, ich bin ehrlich enttäuscht von diesem Auftakt. Nicht nur, dass sich alle Geschehnisse, d.h. alle Stationen auf der Flucht sowie danach, ewig hinziehen, ich habe auch die Spannung vermisst, die sich bei mir einfach nicht einstellen wollte. Es hat nicht viel gefehlt, und ich hätte das Buch zur Seite gelegt.

Ange Guéro hat es nicht geschafft eine mythenreiche Fantasywelt aufzubauen, obwohl sie es durchaus versucht hat. Die immer wieder eingestreuten mythologischen Erklärungen zu Göttern, Sternen, Monden etc. – und schließlich auch der Knechtschaft des Türkisvolks – wirken aufgesetzt und bleiben bei der Geschichte außen vor. Darüberhinaus verliert sich die Autorin zu oft in Erklärungen, die das Weiterkommen der Ereignisse erschweren.

Auch viele der Figuren bleiben blass. Während Arekh mir während des Lesens zwar relativ sympathisch wurde, konnte ich manche seiner Handlungen dennoch nicht nachvollziehen. Marikani, Lionor und Mîn, mit denen man, neben Arekh, auf der ersten Hälfte des Buches unterwegs war, haben keinen wirklichen Eindruck bei mir hinterlassen können. Gerade von Marikani war ich recht enttäuscht. Sie erscheint zwar mit einem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, bleibt darüberhinaus jedoch etwas unnahbar – auch für den Leser.

Fazit: Die Autorin hat mit „Rune der Knechtschaft“ einen recht schwachen Auftakt zu ihrer Trilogie gesetzt. Die Ereignisse in diesem Roman scheinen eher Prolog zur eigentlichen Geschichte zu sein, und erscheinen ziemlich zäh und stellenweise sehr langatmig, so dass ich mich regelrecht zwingen musste, dieses Buch zu Ende zu lesen. Meine Hoffnung, dass die Geschehnisse in diesem Band vielleicht doch noch richtig in Gang kommen würden, hat sich leider nicht erfüllt. Vielleicht schafft es Ange Guéro in den beiden folgenden Büchern eine spannende Geschichte aus ihrem Plot zu machen, in diesem ersten Band ist ihr das leider nicht gelungen.

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Rezension: Melissa Fairchild – Himmelsauge

Geschickt erzählt Melissa Fairchild in “Himmelsauge” – dem ersten Band der Reihe “Die Geheimnisse des Brückenorakels” – von einer Jagd durch unser London und weiß diese Stadt auf beeindruckende Weise mit magischen Figuren und Geschichten anzureichern. Nebenbei lässt Melissa Fairchild ein ganz anderes London in ihrem Feenreich aufleben, mit mittelalterlichem Touch, allerhand Zauberwesen und einem rasanten Geschehen.

Die Autorin hat mit ihrer Hauptfigur Avi einen Charakter entstehen lassen, der einem von der ersten Seite an ans Herz wächst. Gemeinsam mit ihm macht man eine magische Entdeckung nach der anderen im ansonsten düster anmutenden London. Da gibt es im Keller einer großen Bibliothek einen Ort, an dem Nymphen die Erinnerungen aller Menschen nieder schreiben und in dicken Büchern aufbewahren. Auch so manchem Tier darf man nicht trauen, könnte es sich doch als Kobold herausstellen.

Neben Avi überzeugen auch die übrigen Figuren und sind erstaunlich vielschichtig gestaltet. Zu meiner Überraschung kommt die Autorin gänzlich ohne Schwarzweiß-Malerei aus und so manche Figur scheint nicht das zu sein, für das man sie zuerst hält. Freund ist nicht unbedingt Freund und auch als Leser tappt man in so manche Falle eines Protagonisten, bei dem man sich eigentlich so sicher war, dass dieser zu den „Guten“ gehört.

Melissa Fairchild weiß in „Himmelsauge“ von einem Abenteuer nach dem anderen zu erzählen und das auf eine temporeiche und wendige Art. Das Geschehen vorauszusehen ist in diesem Buch einfach unmöglich und man lässt sich an Avi’s Seite gern darauf ein und ist gespannt, was der junge Prinz noch erleben wird.

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