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Rezension: Jeaniene Frost – Blutrote Küsse

Cat ist Halbvampirin und sie hasst Vampire über alles. Sie hat nur ein Ziel: einen nach dem anderen zur Strecke zu bringen. Doch eines Tages begegnet sie einem Vampir, dem sie nicht gewachsen ist. Cat bleibt nur eine Wahl, sterben oder einen Pakt mit dem Teufel eingehen. Denn Bones hat schnell begriffen, dass Cat ihm bei seinem Vorhaben einen entscheidenden Vorteil bringt – die Vampire sind heiß auf sie. Und so decken die beiden nach und nach einen geheimen Mädchenhandel auf, den der gerissene wie grausame Vampir Hennessey in Ohio betreibt. Cat muss sich bald eingestehen, dass nicht alle Vampire böse sind und sie sich zu Bones immer mehr hingezogen fühlt. Doch als aus dem Lockvogel eine Gejagte wird, rüsten Bones und Cat zum großen Kampf, denn auch Cats Familie ist in Gefahr …

„Blutrote Küsse“ nimmt zuerst etwas langsam Fahrt auf. Cat ist einem jedoch schon nach wenigen Seiten sympathisch, wenngleich sie zu Anfang noch ziemlich naiv daherkommt und es schon das ein oder andere Mal vorkommt, dass man mit ihr hadert. Genau wie sie, ist man als Leser dem geheimnisvollen Vampir, der Cat einen ungewöhnlichen Handel vorschlägt, zuerst skeptisch gegenüber. Doch schon bald stellt sich heraus, dass Bones ein gelungener Charakter ist, mal hart und stählern, dann weich und offenherzig – eine schöne Mischung. Somit hat Bones das Herz seiner Leser schnell auf seiner Seite, so auch meines. Dank Bones’ hartem Training, dass Cat voll und ganz an ihre körperlichen Grenzen bringt, macht sie eine richtige Wandlung durch, das Naive verschwindet und wird durch Selbstsicherheit und ein wenig Härte ersetzt. Sie macht nun den Eindruck einer richtigen Vampirjägerin und scheint an Bones’ Seite erwachsen zu werden. Für mich als Leser war das eine schöne Wandlung, die man richtig mitbekommt, und die mir gut gefallen hat. Jeaniene Frosts Charaktere entwickeln sich also während der Ereignisse weiter, was sie richtig glaubhaft werden lässt.

Leider dauert es ziemlich lange, bis Jeaniene Frost ihre Leser in den Genuss des Romanceteils kommen lässt. Hin und wieder deutet sie zwar schon an, doch bis die beiden sich endlich „kriegen“ vergehen viele, viele Seiten. Doch ich muss zugeben, das Warten lohnt sich; wenngleich die Autorin nur ein-, zweimal wirklich ins Detail geht; die späteren erotischen Stellen sind für meinen Geschmack etwas kurz geraten.

Der phantastische Teil ist Jeaniene Frost ausnehmend gut geraten. Sie erschafft eine geheime Organisation aus Vampiren und Menschen, die einen grausamen Mädchenhandel betreiben, und deren Drahtzieher auch bei den Menschen nahezu überall zu finden sind. Die Autorin zeichnet hier ein eher düsteres Bild, was wirklich gut zu den Ereignissen passt und streut immer wieder eine Prise Humor mit ein, die das Geschehen auflockert und Cat und Bones dem Leser immer weiter ans Herz wachsen lässt.

Romance meets Fantasy – und das mit einer temporeichen, fesselnden Geschichte, der man sich kaum entziehen kann und einer zu Herzen gehenden Liebesgeschichte, die alle Hürden zu überwinden weiß …

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Rezension: Jessica Shirvington – Erwacht

Nach Violet Edens siebzehnten Geburtstag verändert sich ihre Welt von Grund auf. Sie muss erkennen, dass ihr bester Freund Lincoln, in den sie schrecklich verliebt ist, nicht der ist, der er vorgab zu sein und dass sie selbst eine Grigori – eine Wächterin verbannter Engel – mit einer unglaublichen Macht ist. Doch dieses Erbe anzunehmen fällt Violet schwer. Ein Glück, dass im richtigen Moment Phoenix auftaucht. Obwohl er ein Verbannter ist, und somit eigentlich Violets Feind sein müsste, schafft er es, sie auf andere Gedanken zu bringen und sie aufzuheitern als sie Trost am dringendsten braucht. Während sich Violet von Lincoln betrogen glaubt, muss sie immer mehr feststellen, dass ihr Phoenix inzwischen nicht nur zu einem guten Freund geworden ist, sondern sie sich immer mehr zu ihm hingezogen fühlt. Doch als Lincoln lebensbedrohlich verletzt wird, gibt es nur eine Möglichkeit ihn zu retten: sie muss endgültig zu einer Grigori werden, denn nur sie kann ihn retten. Schon bald sieht sie sich nicht nur mit ihren hasserfüllten Gefühlen Lincoln gegenüber konfrontiert, sondern auch einem finsteren Bündnis der verbannten Engel, die nur ein Ziel haben: alle Grigori zu vernichten – und sie ist die Erste. Und welche Rolle spielt Phoenix bei all dem; ist er wirklich ein Freund?

Jessica Shirvington hat die ungewöhnliche Gabe die Gefühle ihrer Figuren so intensiv und authenthisch zu zeichnen, dass man diese beim Lesen geradezu selbst erfährt. Man spürt regelrecht den Hass, die Freundschaft, die Lust und das unzerreisbare Band der Liebe zwischen den Charakteren und muss versuchen irgendwie selbst damit klar zu kommen. Nebenbei erzählt sie temporeich von den Ereignissen, die beinah Schlag auf Schlag folgen und man kaum zu Atem kommt.

Ich habe schöne Stunden in dieser Geschichte verbracht und erlebte durch Violets Augen das Geschehen hautnah mit. Denn durch die Ich-Perspektive ist man Violet und ihren Gefühlen ganz nah und muss sich schon bald eingestehen, dass man Lincoln schon nach kurzem richtig gerne mag, während man mit Violet und ihren Gedanken voller Zorn hin und wieder hadert. Zum Glück knüpft die Autorin am Ende die vielen losen Fäden zu einem Ganzen zusammen, verwebt sie geschickt und lässt ihre Leser hungrig nach mehr zurück. Viele ihre Figuren wirken beinahe real, andere wenige hingegen scheinbar willentlich blass, so dass die Autorin den Leser an der Hand zu nehmen scheint um ihm die wichtigen Details zu zeigen, die ihre Geschichte ausmachen.

Fazit: Jessica Shirvington hat einer Teenie-Liebesgeschichte die richtige Mischung an Übersinnlichem beigefügt. Herausgekommen ist ein Roman prall gefüllt mit einem rasanten, phantastischen Geschehen, einem Hauch zarter („braver“) Erotik und einer unglaublichen Dosis Liebe -  wunderbar erzählt. Zum Glück lässt Band 2 „Verlockt“ (erscheint 02/2012) nicht mehr allzulang auf sich warten, denn ich bin schon sehr gespannt, ob die Autorin ihren überraschend intensiven Stil treu bleiben und auch in dem folgenden Buch wieder eine großartige Geschichte erzählen wird.

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Jessica Shirvington hat die ungewöhnliche Gabe die Gefühle ihrer Figuren so intensiv und authenthisch zu zeichnen, dass man diese beim Lesen geradezu selbst erfährt. Man spürt regelrecht den Hass, die Freundschaft, die Lust und das unzerreisbare Band der Liebe zwischen den Charakteren und muss versuchen irgendwie selbst damit klar zu kommen. Nebenbei erzählt sie temporeich von den Ereignissen, die beinah Schlag auf Schlag folgen und man kaum zu Atem kommt.

Ich habe schöne Stunden in dieser Geschichte verbracht und erlebte durch Violets Augen das Geschehen hautnah mit. Denn durch die Ich-Perspektive ist man Violet und ihren Gefühlen ganz nah und muss sich schon bald eingestehen, dass man Lincoln schon nach kurzem richtig gerne mag, während man mit Violet und ihren Gedanken voller Zorn hin und wieder hadert. Zum Glück knüpft die Autorin am Ende die vielen losen Fäden zu einem Ganzen zusammen, verwebt sie geschickt und lässt ihre Leser hungrig nach mehr zurück. Viele ihre Figuren wirken beinahe real, andere wenige hingegen scheinbar willentlich blass, so dass die Autorin den Leser an der Hand zu nehmen scheint um ihm die wichtigen Details zu zeigen, die ihre Geschichte ausmachen.

Fazit: Jessica Shirvington hat einer Teenie-Liebesgeschichte die richtige Mischung an Übersinnlichem beigefügt. Herausgekommen ist ein Roman prall gefüllt mit einem rasanten, phantastischen Geschehen, einem Hauch zarter („braver“) Erotik und einer unglaublichen Dosis Liebe – wunderbar erzählt. Zum Glück lässt Band 2 „Verlockt“ (erscheint 02/2012) nicht mehr allzulang auf sich warten, denn ich bin schon sehr gespannt, ob die Autorin ihren überraschend intensiven Stil treu bleiben und auch in dem folgenden Buch wieder eine großartige Geschichte erzählen wird.

Rezension: Seanan McGuire – Nachtmahr – October Daye 3

Mit „Nachtmahr“ legt Seanan McGuire den dritten Band ihrer Reihe um October Daye und die Welt der Fae vor, und ich muss sagen, dieses dritte Buch hat es in sich. Mittlerweile ist Toby dem Leser schon richtig ans Herz gewachsen, und die Sommerlande – das Reich der Fae – fühlt sich schon beinah wie zuhause an. Dass die Autorin mit diesem Buch wieder eine spannende Geschichte vorlegen würde, dessen war ich mir sicher, aber DAMIT habe ich dann doch nicht gerechnet …

Ich muss zugeben, dass Seanan McGuire nicht sehr nett mit ihren Lesern umgeht. Während andere Autoren ihre Geschichte mitfühlend und fast lyrisch erzählen, erscheinen ihre Sätze wie in Stein gemeißelt. Die Autorin erzählt mit einer solchen Wucht und Leidenschaft, dass man ihr damit praktisch ausgeliefert ist. Ihre Worte fliegen dem Leser geradewegs um die Ohren, und man kann nichts anderes tun, als sofort – und zwar von der ersten Zeile an – in ihrer Geschichte zu versinken. Dabei klammert man sich förmlich an Toby, man lacht mit ihr und muss sich auch mal zusammenreißen um nicht loszuheulen. Seanan McGuire hat ein wunderbares Gespür dafür, glaubhafte Charaktere zu erschaffen, die einem nicht nur zu Herzen gehen, sondern von denen man sich auch nach der letzten gelesen Zeile kaum trennen mag.

Seanan McGuire’s Welt der Fae ist vorallem eines: dunkel und gefahrvoll. Doch mit ihrer Hauptfigur October Daye bringt sie diese düstere Welt ein wenig zum Leuchten. Toby ist weder stark noch dazu geboren, eine Heldin zu sein. Und doch schafft sie es immer wieder ihr eigenes Leben zu riskieren und dem nahen Tod gerade noch ein Schnippchen zu schlagen. Dabei gibt die Autorin ihr die richtige Mischung aus Großmäuligkeit, Mitgefühl und Humor mit auf den Weg, dass man einfach nicht anders kann, als diese manchmal unsichere und verletzliche Halbfae zu mögen.

„Nachtmahr“ verspricht ein rasantes, dunkles und gefährliches Abenteuer mit witzigen und schlagfertigen Dialogen, vielen gelungenen „phantastischen“ Ideen und einem außerordentlichen Erzähltalent, mit dem die Autorin ihre Leser ganz in ihre Welt der Fae entführt. Schließlich ist man wirklich traurig, dass die Geschichte schon zu Ende ist und wünscht sich, dieses Buch hätte viel, viel, viel mehr Seiten. Fantastisch!

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Rezension: Pecorino und die Kunst des Pilgerns – Ein Hund geht den Franziskusweg

Mit „Pecorino und die Kunst des Pilgerns – Ein Hund geht den Franziskusweg“ dürfen wir endlich wieder neue Fotos vom wohl bekanntesten Foto-Hund Europas bestaunen; und diesmal sogar Pecorinos Erlebnisse und Erinnerungen hautnah miterleben. Eine Pilgerreise soll es diesmal sein. Auf den Spuren des heiligen Franz von Assisi wandern Pecorino, sein Herrchen Toni und Autor Claudio Honsal – der Pecorino in diesem Buch eine Stimme verleihen soll – den noch etwas unbekannteren Franziskusweg entlang. 300 km Fußmarsch für Mensch und Vierbeiner wollen zurückgelegt sein, um dann am Ziel in Assisi, dem Geburtsort des heiligen Franziskus, anzukommen.

Wie man das von Pecorinos Fotos gewohnt ist, lädt auch dieses Büchlein zum Verweilen ein. Schön sind sie allemal anzusehen, die Bilder, die irgendwie auch immer ein kleine Geschichte zu erzählen scheinen. Toni Anzenberger hat wieder einmal bewiesen, dass er ein besonderes Gespür für zauberhafte Motive hat – und Pecorino macht deutlich, dass er immer noch – mit 12 Jahren – das sympathischste Fotomodell auf vier Beinen ist.

43 farbige Bilder hält dieses Buch bereit – mit wunderbar träumerischen „Hunds-Motiven“, und gelungenen „Schnappschüssen“ um die ungewöhnliche Reise zu untermalen. Daneben bereichern einige Schwarz-Weiß-Bilder die Textpassagen, um Pecorinos Erinnerungen auch für den Leser bildhaft werden zu lassen. Für meinen Geschmack hätten es ruhig einige Bilder mehr sein können.

Auch Claudio Honsal hat für dieses Buch ein herausragende Arbeit geleistet. Nicht nur, dass er die Leser in Pecorinos Namen über ihre Reise, ihre Gedanken und Erlebnisse ins Bild setzt, sondern er schafft es wirklich ausnehmend gut, Pecorino eine Stimme zu verleihen, und damit die Leser überraschend angenehm zu unterhalten. Man versinkt gerade zu in „Pecorins Worten“ und möchte am liebsten gar nicht mehr aufhören zu lesen. Schön ist auch, dass wir in diesem Buch ein wenig mehr über Pecorino selbst erfahren, und an so mancher Erinnerung teilhaben dürfen.

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Rezension: Peter S. Beagle u.a. – Das letzte Einhorn – Die Graphic Novel

Peter S. Beagle schrieb seinen Weltbestseller „Das letzte Einhorn“ mit gerade mal 27 Jahren. Seit 1968 stürmt dieser Fantasy-Roman die Herzen seiner Leser; und 1982 wurde daraus ein Trickfilm. Ich kann wirklich nicht genau sagen, wie oft ich diesen Film schon gesehen habe – dutzendfach sicherlich. Dieses Jahr sah diese großartige Geschichte abermals eine Neuauflage: als Comic.
So ging ich also mit hohen Erwartungen an diese Graphic Novel, und – ehrlich – ich bin begeistert!

Nicht nur, dass Peter B. Gillis mit der Adaption des Romans für das Artwork eine eindrucksvolle Arbeit geleistet hat, auch die wundervollen Zeichnungen von Illustratorin Renae De Liz sprechen sicherlich allen Fans aus dem Herzen.

Dabei kommt diese Graphic Novel mal sehnsüchtig, mal witzig, mal ehrfürchtig und traurig daher. Gefühle, die der Leser hier richtig mit durchmacht, dank pointierten  Texten und leidenschaftlichen Bildern – und ja, dass Renae De Liz viele Gefühle in ihre Zeichnungen gelegt hat, das sieht man! Man liest und schaut hier also wie gebannt, muss schonmal schmunzeln, am Ende auch mal mit den Tränen kämpfen.

Doch auch ein spannendes Comic kommt manchmal mit einer kleinen Schwäche daher, so auch dieses. Während viele Geschehnisse wirklich detailreich ausgearbeitet sind, und man nahezu jede Szene aus dem Film wiedererkennt, gibt es im Mittelteil Abschnitte, die wie aus dem ganzen herausgerissen wirken. Hier scheinen die Verbindungen zu den vorangegangen bzw. kommenden Szenen abhanden gekommen, und als Leser muss man sich diese selbst zusammen reimen. Für diejenigen natürlich einfach, die den Roman oder den Film kennen. Für andere mögen diese Stellen schwer nachvollziehbar sein. Zum Glück beschränken sich diese Szenen auf sehr wenige und sind verschmerzbar, wenn man dieses Buch als ganze Geschichte mit ihrer eindrucksvollen Bildwirkung sieht.

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Die Graphic Novel zu „Das letzte Einhorn“ entführt den Leser in einer Welt der Einhörner – oder besser in eine Welt ohne sie. Denn das allerletzte von ihnen, macht sich auf die Suche seine Artgenossen zu finden. Dabei entdeckt es Freundschaft, Liebe und die eigene innere Kraft; und der Leser ist von dieser wunderbaren, fantasievollen Geschichte schlichtweg hingerissen. Die Texte dieses Comics kommen manchmal richtig zauberhaft, immer aber treffsicher daher und bilden mit den stimmungsvollen, wirklich wunderschönen Zeichnungen eine großartige Adaption des berühmten Fantasy-Klassikers.
Ich werde wohl noch viele, viele Male in diesem Buch blättern, lesen und versinken – und ich freue mich schon darauf!

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