Die letzten Rezensionen

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Rezension: Sabine Weiß – Die Buchdruckerin

Sabine Weiß beginnt ihren Roman vielversprechend. Die Hauptfigur Margarethe Prüß ist einem sofort sympathisch und bleibt es auch durch den ganzen Roman und viele Jahre an ihrer Seite. Als Leser lernen wir ein wenig über die Buchdruckerei, das Leben in Straßburg und über das  Zusammenleben der Menschen zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Besonders gut hat mir gefallen, dass man beim Erwachsenwerden von Margarethes sieben Kinder dabei ist, ihr zu Seite steht als ihr erster Ehemann Reinhard und auch der zweite Mann Johannes den Tod finden und mit ihr glücklich ist als sie sich in den viel jüngeren Balthasar verliebt. Sabine Weiß hat ihre Figuren mit viel Menschlichkeit ausgestattet, dass es dem Leser leicht macht, sie zu mögen.

Leider macht die Hälfte des Buches die Veränderungen von Kirche und Glauben der Menschen aus. Wir sind Zeuge wie immer mehr Menschen sich der Reformationsbewegung anschließen und immer neue christliche Randgruppen und selbsternannte Propheten in Straßburg gewahr werden. Auch wenn es eine erstaunliche Leistung der Autorin ist, diese großen Veränderungen in ihrem Roman glaubhaft einzuflechten, geriet mir darüberhinaus das Leben der Hauptfiguren – Margarethe und ihre Familie – sowie die Buchdruckerei zu sehr in den Hintergrund.

Ohne Längen vermag die Geschichte leider nicht auszukommen. Vorallem bei den vielen beschriebenen christlichen Streitgesprächen und dem allgemeinen Geschehen um die Kirche, das nicht nur in der Stadt Straßburg geschildert wird, geriet das Geschehen oft ins Stocken. Für meinen Geschmack hat die Autorin einfach einen zu großen Augenmerk auf die Reformation gelegt und dabei manchmal ihre eigentlichen Protagonisten ein wenig aus den Augen verloren. Viele Namen tauchen im Zusammenhang mit der christlichen Bewegung auf, die nur wenige Male genannt werden und zum eigentlichen Geschehen nichts beizutragen haben, vielmehr scheint es als wollte die Autorin die Ergebnisse ihrer, sicherlich sehr gründlichen und aufwendigen, Recherche unterbringen.

Dennoch bleibt „Die Buchdruckerin“ ein lesenswerter Roman, der einen besonderen Einblick in das historische Leben der Menschen sowie der Stadt Straßburg vermittelt.  Die Autorin hat es geschafft mich ins 16. Jahrhundert zu versetzen, mit Figuren, die man gern begleitet und allerhand historischem Geschehen.

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Rezension: T.A. Barron – Merlins Drache 1

Der Autor entwirft ein wahrlich magisches Avalon, in dem ein mächtiger Baum Lebensraum vieler Lebewesen und Heimat vieler Reiche darstellt. Als Leser ist man dabei immer an Basils Seite, selbst als dieser noch in einem kleinen grünen Ei nach Avalon gerät. Der kleine Kerl ist einem dabei schnell sympathisch und man entdeckt zunächst mit ihm seine Heimat Waldwurzel.

Zugegeben, ich hatte hohe Erwartungen an das Buch. Erwartungen, die diese Geschichte leider nicht erfüllen konnte. Wenngleich T.A. Barron ein unheimlich magiereiches Avalon geschaffen hat,   passiert bis auf immer neue Schilderungen von dem sagenhaften Land und seiner Bewohner lange Zeit nichts anderes.

Es hat nicht viel gefehlt, und ich hätte „Merlins Drache“ beinahe zur Seite gelegt ohne das Ende gelesen zu haben. Stattdessen habe ich mich jedoch weiter durch seitenweise Beschreibungen gequält um am Ende endlich noch ein wenig Spannung zu erhalten – nämlich als Basil Merlins Leben vor einem ungeheuren Kreelix rettet. Endlich konnte ich das Buch dann nicht mehr aus der Hand legen, wenngleich sich dieses Geschehen auch auf den letzten circa 80 Seiten abspielt.

Vielleicht ist dieses Buch vorallem für jene lesenswert, die T.A. Barrons Romane um Merlin und Avalon gelesen haben und hier somit eine Art Vorgeschichte um Merlin und seinen Drachen sowie die Entstehung Avalons erhalten. Anderen Lesern, die wie ich, bisher noch nicht mit diesen Romanen in Berührung gekommen sind, sei diese Geschichte nicht allzu sehr zu empfehlen.

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Rezension: Maggie Stiefvater – Nach dem Sommer

„Nach dem Sommer“ verbindet geschickt eine legendenreiche Erzählung um ein Rudel Werwölfe (auf eine erfrischend neue Art erzählt) mit einer zu Herzen gehenden Liebesgeschichte und schafft es, wie kaum ein anderes Buch, seine Leser damit in Atem zu halten.

Besonders die Wölfe in diesem Roman werden so eindringlich beschrieben – fast liebevoll -, dass man jeden von ihnen, neben Sam, regelrecht ins Herz schließt. Dank der Schilderungen der Autorin kann man die Welt mit ihren Augen sehen und die Gerüche mit ihren Sinnen wahrnehmen. Eine erstaunliche Leistung, wenn man bedenkt, dass sie nebenbei von einer unheimlich eindringlichen Liebe zwischen Grace und Sam erzählt, die einem richtig nahe geht.

Für mich hat die Autorin einen der besten Romane geschrieben. Eine Geschichte, die tief unter die Haut geht und die man am liebsten gleich wieder von vorn beginnen würde. Damit zähle ich „Nach dem Sommer“ zu einem meiner Lieblingsromane und hoffe, dass es schon bald eine Fortsetzung geben wird. Die Zeit bis dahin kann eigentlich nicht kurz genug sein, denn Grace, Sam und das Rudel Werwölfe, das scheu im Winter in einem Wald Minesotas lebt, möchte man nicht lange missen.

Eine wunderbare Geschichte, die vor fantastischen Ideen, eindringlichen zwischenmenschlichen Beziehungen und unheimlich detailliert gezeichneten Figuren nur so strotzt und dabei in einem atemberaubenden Tempo den Leser in die Welt der Autorin katapultiert. Fantastisch!

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Rezension: Andrea Schacht – Weihnachtskatze gesucht

In der Weihnachtszeit lese ich am liebsten Andrea Schachts Weihnachtskatzen-Erzählungen. Irgendwie gehören diese Geschichten mittlerweile zu dieser kalten Jahreszeit dazu. Vielleicht, weil die Autorin in diesen Erzählungen soviel Herzenswärme unterbringt – für Mensch und Samtpfote -, dass man dem Geschehen einfach nicht widerstehen kann. Und so wurde auch „Weihnachtskatze gesucht“ wieder zu einem unheimlichen Lesegenuss.

Dank des locker-leichten Schreibstils ist man schnell in der Erzählung versunken und verbringt eine wunderschöne Zeit an der Seite der zwei- und vierbeinigen Protagonisten. Und zum Glück bleibt die Autorin sich auch in diesem Roman treu und man darf sich auf ein tolles Happy-End freuen.

Ich habe gelacht, geweint, und das manchmal sogar gleichzeitig. Erstaunlich, wenn man bedenkt, dass dieses schmale Bändchen gerademal 140 Seiten vorzuweisen hat und die Autorin es dennoch schafft, dass einem diese Geschichte richtig zu Herzen geht.

Andrea Schacht hat mich mit ihrer neuesten Katzengeschichte nicht nur begeistert, vielmehr  ist „Weihnachtskatze gesucht“ die beste Geschichte, die ich bisher von ihr gelesen habe. Einfach wunderbar!

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Rezension: Nick Green – City of Cats

Pashki – das ist die Kunst, lautlos und auf schmalen Untergründen zu laufen, Gefahren zu wittern, im Dunkeln zu sehen und besser hören zu können – kurzum: es ist die Kunst die Katze in sich selbst zu wecken.

Neben Pashki, dass Ben, Tiffany und die anderen von der geheimnisvollen Mrs. Powell erlernen verstrickt der Autor geschickt seine Figuren – und den Leser – in ein großes, spannendes Abenteuer. Wie gebannt habe ich die Geschehnisse verfolgt und konnte das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen. Zum einen, weil Nick Green die Katzen, die in seinen Charakteren stecken – und die durch das Pashki „geweckt“ wurden – wirklich zum Leben zu erwecken scheint, zum anderen weil man die Figuren schon bald richtig lieb gewonnen hat.

Nick Green legt mit „City of Cats“ ein starkes Debüt vor, dass seine Leser richtig in Atem hält. Ich kann nur hoffen, dass bald noch weitere Bücher dieses vielversprechenden Autors erscheinen und wir vielleicht auch wieder von den Protagonisten dieses Romans lesen werden.

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