Die letzten Rezensionen

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Rezension: Nicholas Christopher – Das verlorene Bestiarium

Xeno Atlas wächst in den Fünfzigerjahren in New York auf. Seine Mutter starb bei seiner Geburt, sein Vater, ein Seemann, ist selten daheim, und wenn doch, dann gibt er sich distanziert gegenüber seinem Sohn. Einzig von seiner Großmutter erfährt Xeno Liebe und Zuneigung und noch etwas anderes: sie erzählt ihm von den seltsamsten Wesen und entfacht so seine Faszination zu den mythischen Fabeltieren. Auf dem Internat schließlich entflammt Xenos Interesse an den Fabelwesen erneut als ihm sein Geschichtslehrer von dem geheimnisvollen „Karawanenbuch“ berichtet – ein verlorenes Bestiarium, dass einst Teil der Bibel gewesen sein soll. Doch zuerst gilt es für Xeno eine turbulente Collegezeit hinter sich zu bringen und sein Leben während des Vietnamkrieges zu bewahren. Als das Karawanenbuch Jahre später wieder Einzug in Xenos Gedanken findet, folgt er den verschlungenen Pfaden, die dieses Buch durch die Geschichte nahm; im Besitz der unterschiedlichsten Menschen, an den verschiedensten Orten der Welt und macht schließlich eine überraschende Entdeckung …

„Das verlorene Bestiarium“, ein Roman über eine abenteuerreiche Suche auf den Spuren eines geheimnisvollen Buches, gespickt mit den ungewöhnlichsten Fabeltieren, die die Mythologie zu bieten hat – das schien mir eine interessante Mischung und genau mein Ding zu sein. Doch leider gibt sich dieser Roman in beidem sehr bescheiden. Denn von einem spannenden Abenteuer kann nicht die Rede sein. Sicher, die Spuren, denen Xeno quer durch die Geschichte folgt, sind nett zu lesen und haben einen gewissen Unterhaltungswert, werden aber weder fesselnd noch mitreisend erzählt. Zudem wird „das Rätsel seiner eigenen Familiengeschichte“, wie es weiter im Klapptext heißt, gänzlich vage gehalten, von Auflösung des wirklich etwas sonderbaren Rätsels keine Spur. Eher blieb ich als Leser am Ende mit „Wie, das wars schon?“-Gedanken einsam zurück.

In diesem Roman lernen wir Xeno als verletzlichen kleinen Jungen kennen, von seiner Familie mütterlicherseits beraubt, der nur seine Großmutter als einzige Konstante in seinem Leben kennt. Eines nachts sieht er, mehr aus dem Augenwinkel, einen Fuchs im Bett seiner Großmutter. Doch im nächsten Augenblick ist dieser verschwunden, und seine Grandma wieder ganz die alte. Solche Andeutungen finden sich häufig im Buch. Diese seltsamen Momente werden vom Autor auch nicht näher aufgeklärt. Es ist eben so. Auch Jahre später als das Mädchen, dass eben noch am Baum lehnte, plötzlich verschwunden ist und Xeno an ihrer Stelle kurz (wieder einmal) eines Fuches ansichtig wird. Was es damit auf sich hat und wie seine Familie mit den mythischen Fabelwesen und deren Geschichte in Verbindung steht, erfährt der Leser hier leider nicht.

Xenos eher düster gehaltene Kindheit und Jugend machen den größten Teil dieses Buches aus. Auch später, nach der Collegezeit ist dieses Buch vorallem von Xenos zwischenmenschlichen Beziehungen und Erlebnissen, fernab der Suche nach dem Karawanenbuch, geprägt. Als es dann endlich los geht, und Xeno sich auf die Spuren des Buches begibt, geschieht dies nicht nur ereignislos, sondern auch sehr unspektakulär. Er sucht in diesen und jenen Archiven in den verschiedensten Ländern der Erde, hat hier Glück, dort Pech. Das wars.

Eines muss man Nicholas Christopher trotz allem jedoch zugestehen: er versteht es sehr bildhaft, sensibel und voller Details zu schreiben, so dass man recht flott in dieser Geschichte vorankommt und sich alles genau vorstellen kann. Einen Drang, das Buch wegzulegen – trotz der eher mittelmäßigen Spannung – habe ich nicht gespürt. Vielmehr habe ich mich über die Seiten hinweg wirklich mit Xeno angefreundet und irgendwann damit abgefunden, dass dieses Buch keineswegs von einem packenden Abenteuer berichten würde.

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Rezension: Jutta Profijt – Blogging Queen

Lulu ist Stewardess und mit ihrem Beruf eigentlich nicht ganz so glücklich. Privat kleidet sie sich gern stylisch, trägt Markenklamotten, wenn auch secondhand, und die Welt ist ihr Zuhause. Als eine Ohrenentzündung sie dazu zwingt am Boden zu bleiben, fällt die geplante Geburtstagsparty auf einer Insel im indischen Ozean geradewegs ins Wasser. Stattdessen soll Lulu das Penthouse ihrer Freundin Sabine und Hund Sergent Pepper hüten, und nebenbei die neue Blogsoftware testen. Da Lulu ohnehin die Decke auf den Kopf zu fallen droht, macht sie doch gerne das, was sie am liebsten täte: über Mode und Trends berichten – allerdings unter einer gänzlich anderen, viel cooleren Identität. Schon bald stürmen die Besucher ihr Blog, bitten Magazine um Interviews und Jobangebote hageln dutzendfach herein. Und als sie plötzlich immer mehr Menschen kennenlernt, die ihr zu Freunden werden, muss Lulu feststellen, wie einsam sie eigentlich bisher war …

Endlich mal wieder ein Roman einer deutschen Autorin, der einen geradezu umhaut. Viel habe ich mir unter „Blogging Queen“ ausgemalt, hohe Erwartungen hatte ich allemal, und ich bin nicht enttäuscht worden …

Lulu ist mal eine erfrischend andere Frau – eigentlich ja ganz normal, aber sie ist kein Top-Model, wie das die Figuren in vielen anderen Romanen zu sein scheinen; sie ist eher klein geraten, mit großer Nase und ausladenden Kurven. Das gefällt mir! Und sie wird von der Autorin auch nicht vor manch noch so peinlicher Situation verschont, bei denen man dann schonmal richtig Mitleid bekommt. Dafür jedoch, hat man sie unheimlich gern, und das schon nach nur wenigen Seiten. Auch die übrigen Figuren können überzeugen und zeichnen sich durch eine besonders direkte, humorvolle und anziehende Art aus.

Der Autorin gelingt es ausnehmend gut ihre Leser in die Welt der Mode und deren Trends zu entführen, und schildert das drum und dran, dass ihre Geschichte ausmacht, die vielen kleinen Details, wirklich gelungen. Schon nach wenigen Seiten ist man mitten drin, und kann sich kaum noch vorstellen, dass Buch wegzulegen. Dazu trägt auch der kurzweilige Schreibstil Jutta Profijts bei, der einen nur so über die Zeilen sausen und uns immer tiefer in Lulus Leben eintauchen lässt.

Auch Männer hat dieser Roman einige zu bieten, ein kleine Liebesgeschichte hier, ein paar Intrigen dort und ein scheinbar kniffliger Kriminalfall an deren Auflösung Lulu maßgeblich beteiligt ist, machen diesen Roman zu einem echten Pageturner. Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt und hoffe sehr, dass die Autorin uns noch einiges in dieser Richtung bieten wird.

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Zwischendrin: Nicholas Christopher – Das verlorene Bestiarium

das_verlorene_bestiariumAlso ich muss zugeben, dass ich von “Das verlorene Bestiarium” wirklich mehr erwartet habe. Mehr Abenteuer, mehr Spannung und eine rasante Suche … aber nichts davon habe ich bis jetzt in diesem Roman entdecken können. Vielmehr geht es hier um die Person Xeno Atlas, seine Kindheit und Jugend. Zwischendrin liest man immer wieder ein paar  eingestreute Abschnitte in denen es um die verlorenen Fabelwesen geht (mit deren “Welt” er vorallem durch seine Großmutter in Berührung kam). Ein wenig klingt hin und wieder an, dass Xenos Familie mit den mythischen Wesen in Verbindung steht, aber das ist sehr vage. Und dazwischen macht sich Xeno immer wieder auf die Suche nach dem Karawanenbuch, aber diese Suche ist sehr unspektakulär. Ich bin etwas enttäuscht und fast schon durch das Buch durch … gebe also die Hoffnung langsam auf, dass es doch noch besser werden könnte. Vielleicht habe ich auch einfach zuviel  erwartet …

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Rezension: Thórarinn Eldjárn – Die glücklichste Nation unter der Sonne – Geschichten aus Island

„Die glücklichste Nation unter der Sonne“ bietet 13 kurze Geschichten über eine der abgelegensten Inseln Europas und deren Menschen – Island. Thórarinn Eldjárn erzählt ganz zu Anfang von einer Stadt, in der kein Bewohner die Sprache des anderen spricht, und alle dennoch hervorragend miteinander auskommen. Er schreibt von einer „Taschenkrise“ in der ein kleines Schild an einer Wohnungstür der Auslöser besagter Krise war und gibt einige weitere, teils lustige Anekdoten zum Besten, die wohl besonders das isländische Völkchen ausmachen. Ganz nebenbei lernt man auch etwas, nämlich, dass „Gemessen an der Bevölkerungszahl“, wie wir in „Die Zauberformel“ lesen können, Island in vielen Bereichen die Besten stellt – so zum Beispiel im Schach, aber auch in Bezug auf den Nobelpreisträger der Literatur.

Zu Beginn fühlte ich mich von diesem schmalen Bändchen wirklich rundherum gut unterhalten, musste schmunzeln, und schonmal lachen über die offene und oftmals lustige Darstellung der Menschen und ihren besonderen Eigenheiten. Noch dazu versteht es der Autor ansprechend und mit einigem Augenzwinkern zu erzählen; und so flog ich geradewegs über die Seiten.

Doch nach und nach verloren diese kleinen Geschichten an Charme und manchmal fragte ich mich, was genau Thórarinn Eldjárn damit eigentlich ausdrücken wollte – wie komisch die Isländer sind? – oder dass er Geschichten ohne rechten Sinn schreiben kann? Besonders bei den letzten beiden Geschichten verging mir immer mehr die Lust am Lesen. Sicher, es ist die Freiheit des Autors Geschichten zu schreiben, die keine tiefere Bedeutung haben müssen. Ich persönlich mag Erzählungen jedoch, die – wenn schon ohne genauen Sinn – dann doch gut zu unterhalten wissen. Leider konnten die letzten Erzählungen das anfänglich ganz eigene, ungewöhnliche und schöne Flair nicht halten, und ließen mich mit einem eher schalen Nachgeschmack zurück.

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Dieses Buch erhielt ich über Blogg dein Buch vom Conte Verlag. Herzlichen Dank! Mehr Infos zum Buch gibt’s auch auf der Verlagswebsite.

Neu im Regal 18 / 2011

Heute gibt es wieder einige neue Bücher zu bestaunen. Mhh, langsam scheint mir wirklich, dass ich diesen Monat etwas übertrieben habe. ;-)

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Paul Grote: Ein Riesling zum Abschied

Entsetzen in der Hochschule des deutschen Weinbaus in Geisenheim: Die Studentin Alexandra wurde erschlagen, und alle Indizien weisen auf den Geliebten der Toten als Mörder hin. Völlig unfassbar für Thomas Achenbach, Student und Freund des Verdächtigen. Alexandra war nicht so unbedarft, wie sie tat! Nur Dozentin Johanna Breitenbach behält die Nerven. Sie steigt hinab ins undurchsichtige Geflecht von Interessen und Beziehungen. Ein Riesling bringt sie auf die richtige Spur.

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Patrick Ness, Siobhan Dowd: Sieben Minuten nach Mitternacht (Erwachsenen-Ausgabe)

Manchmal fällt es unsäglich schwer, einen geliebten Menschen loszulassen. Manchmal fällt es unsäglich schwer, über das zu reden, was uns am meisten bedrückt. Und manchmal sind wir gerade in unserem tiefsten Leid mutterseelenallein. Es ist sieben Minuten nach Mitternacht. Wie jede Nacht erwartet Conor bange den Alptraum, der ihn quält, seit seine Mutter unheilbar an Krebs erkrankt ist. Doch diese Nacht klopft etwas an sein Fenster und ruft seinen Namen: ein Wesen, das uralt ist und wild und weise – und das wie niemand sonst Conors Seele und seine geheimsten Ängste kennt. Von da an kommt das Wesen Nacht für Nacht, und allmählich begreift Conor, dass es der einzige Freund ist, der ihm in den schwersten Stunden seines Lebens zur Seite steht. Denn Conor wird zerrissen von der einen Frage, die er sich nicht zu denken und nicht auszusprechen wagt. Der Frage, ob er seine Mutter, die er über alles liebt, loslassen darf? Ob er sie nicht gar loslassen muss, um selbst nicht verloren zu sein?

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Toni Anzenberger, Claudio Honsal: Pecorino und die Kunst des Pilgerns – Ein Hund geht den Franziskusweg

Ich bin dann mal Hund – ein kurzweiliger Pilgerbericht der besonderen Art

Mischlingsrüde Pecorino, der als Fotomodell international Karriere machte, pilgert auf den Spuren des heiligen Franziskus, des Schutzheiligen der Tiere, nach Assisi. Ausgerüstet mit Pilgerpass und Proviant, beginnt er seine Pilgerreise am Strand von Rimini. In zwölf ereignisreichen Tagesetappen geht es durch herrliche Landschaften, über Berg und Tal. Auf dem 300 Kilometer langen Weg über den Appenin lässt Pecorino die Highlights seines beruflichen Werdegangs ebenso Revue passieren wie private Erinnerungen an Pannen und Peinlichkeiten. Er denkt über die Beziehung zum Menschen nach und gelangt zu überraschenden Einsichten. Aber kommt ein Hund auch in den Himmel? Pecorino ist als Pilger auf vier Pfoten ein unterhaltsamer und humorvoller Reisebegleiter auf dem Weg nach Assisi.

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Erin Hunter: Morgenröte – Warrior Cats – Die neue Prophezeiung 3

Die große Eiche neigte sich, zunächst langsam, dann immer schneller. bis sie krachend zu Boden fiel. “Der Wald ist tot”, murmelte Sandsturm. “Für keinen von uns besteht noch Hoffnung.”

Die Zweibeiner zerstören den Wald: Das Lager des DonnerClans ist dem Erdboden gleichgemacht worden, das Baumgeviert, der rituelle Versammlungsort der vier Clans, gefällt. Alle Katzen hungern erbärmlich. Es scheint unvermeindlich: Die Katzen müssen den Wald verlassen, wenn sie nicht sterben wollen! Doch wohin sollen sie gehen, wo sollen sie in Zukunft leben? Und wie kann unter solchen Bedingungen Frieden zwischen den vier Clans herrschen? Ausgerechnet jetzt hüllt der SternenClan sich in Schweigen. Als die Katzen endlich aufbrechen, weiß keine, wohin ihre Reise sie führen wird …

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Lisa Cach: Eternally – Selbst die Ewigkeit kann uns nicht trennen

Eigentlich gehört Caitlyn gar nicht in die amerikanische Kleinstadt, in der sie lebt, das spürt sie nur zu deutlich. Als sie ein Stipendium in einem angesehenen Internat in Frankreich angeboten bekommt, ergreift sie die Gelegenheit, ihrem engen Leben zu entfliehen. Im Château de la Fortune begegnet sie fortan jede Nacht im Traum einem geheimnisvollen Jungen, der aus einer anderen Zeit zu kommen scheint. Caitlyn weiß: Sie und er sind Seelenverwandte. Aber wie kann sie jemanden lieben, der gar nicht wirklich existiert? Als Traum und Wirklichkeit sich auf einmal vermischen, erkennt Caitlyn, was sie wirklich in dieses Internat geführt hat. Und das wird ihr Leben für immer verändern …

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Jo Treggiari: Ashes, Ashes

Die Welt, wie wir sie kannten, existiert nicht mehr. Tödliche Epidemien, Tsunamis und Klimakatastrophen die sechzehnjährige Lucy hat das Ende der Welt kommen und gehen gesehen. Als eine der wenigen Überlebenden eines alles vernichtenden Virus versucht sie sich in den zum Dschungel gewordenen Ruinen von New York durchzuschlagen. Doch Lucys Welt ist voller Bedrohungen: gefährliche Diebe und skrupellose Plünderer streifen umher. Als eine Horde wilder Hunde sie jagt, gelangt sie ans Ende ihrer Kräfte. Doch wie aus dem Nichts taucht Aidan auf ein Junge, der ihr hilft, der tödlichen Meute zu entkommen und sie überredet, sich seiner Gruppe von Überlebenden anzuschließen. Aber auch diese kleine Gemeinschaft wird bedroht. Und langsam beginnt Lucy zu ahnen, dass sie selbst das Ziel der nächtlichen Überfälle ist. Etwas an ihr scheint anders zu sein. Doch was ist Lucys Geheimnis, das für die letzten überlebenden Menschen Bedrohung und Erlösung zugleich ist?

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