Die letzten Rezensionen

Monthly Archives: Juni 2011

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Rezension: Cayla Kluver – Geliebter Feind – Alera 1

Wer in „Alera – Geliebter Feind“, dem Debütroman der siebzehnjährigen Autorin Cayla Kluver, eine ausgefeilte Fantasygeschichte mit allerlei Fantastischem erwartet, wird – wie ich – enttäuscht sein. Denn dieser Roman kommt mit einer eher oberflächlichen Geschichte und einer leider kaum spürbaren Liebe daher.

Wieder einmal ein Buch, dass im Fantasybereich nicht viel verloren hat. Die Geschichte ist zwar durchaus in einem fantastischen Umfeld platziert, d.h. es gibt verschiedene Reiche und Völker und es wird sogar von einem magiekundigen Lord berichtet, das war es jedoch auch schon. Den Rest füllt eine Geschichte im eher historischen Flair mit Geschehnissen um königliche Audienzen, Bälle, Feste und allerlei Zeremoniell. Die im Klapptext versprochene Liebesgeschichte wird von der Autorin so vage erzählt, dass diese kaum greifbar ist. Vielmehr lesen wir von Aleras königlichen Verpflichtungen als Prinzessin (Feste organisieren und besuchen etc.) und ihrer beharrlichen Abneigung ihrem, vom Vater erwählten, zukünftigen Ehemann gegenüber. Ganz nebenbei streut  Cayla Kluver Passagen mit Narian – ihrer “großen Liebe” – ein, die dann zwar wieder für ein bisschen Spannung sorgen, aber doch auch rasch wieder vorbei sind.

Ich muss zugeben, der Verlag hat mich mit diesem tollen Cover geködert und so waren meine Erwartungen an dieses Buch nicht gerade gering. Doch das „Alera – Geliebter Feind“ so derart oberflächlich daherkommt, hat mich wirklich enttäuscht. Cayla Kluver hat mit der Hauptfigur, Alera, eine Figur erschaffen, die so extrem naiv dargestellt wird und mich ständig genervt hat – das klingt wirklich hart, aber ich bin mit ihr und vielen, vielen anderen Figuren einfach nicht warm geworden. Dialoge wirken gestelzt und die Autorin ergeht sich in der Beschreibung von den klitzkleinsten Dingen, die Alera tut – was leider selten spannend ist. Einziger Stern war da die Figur Narians, die mir sofort sympathisch war. Leider erhält er in diesem Buch nicht viel Platz.

Ehrlich – es gab mehrere Stellen, an denen ich das Buch zur Seite legen wollte. Bis zur Hälfte passierte absolut gar nichts, was mich irgendwie an das Buch fesseln konnte. Erst mit dem Auftauchen Narians begann ein klein wenig Spannung aufzukommen. Dass ich dennoch weiterlas liegt mehr an der Tatsache, dass ich Bücher wirklich nicht gern abbreche.

Dieser Roman wirkt von Stil und Schreibweise recht kindlich, was nicht selten durch den Auftritt der Leibwächter von Alera und ihrer Schwester Miranna verstärkt wird, die die Mädchen auf Schritt und Tritt begleiten. Diese sorgen sich um ihre Schützlinge mehr wie Väter oder große Brüder und tragen oft dazu bei, dass dieser Roman regelrecht kitschig wirkt.
Außerdem haben die Männer in diesem Buch die Angewohnheit nicht einfach nur so dazustehen, sondern sich andauernd irgendwo an eine Wand zu lehnen – ständig!

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Neu im Regal 11 / 2011

Auch in den vergangenen Wochen fanden wieder einige neue Bücher ihren Platz in meinen Regalen, und ich wünsche mir ehrlich wieder mehr Lesezeit. Aber irgendwann wird das schon wieder werden ;-) .

Annie Bertram: Zeitlose Engel – Obsolete Angels

Dieser prächtige Bildband beinhaltet exklusive Geschichten bekannter Autoren und entführt uns in die Traum- und Gedankenwelt einer der wohl beeindruckendsten Fotografinnen der jüngeren Zeit. Unterstützt wurde sie von Markus Bär mit wunderbaren Zeichnungen und Arthemis Maskenbild, die als Masken- und Kostümbildnerin für große Teile der Ausstattung sorgte. Folgende Autoren steuerten Geschichten zu diesem Bildband bei (in alphabetischer Reihenfolge):
Christian von Aster, Dirk Bernemann, Annie Bertram, Markus Heitz, Boris Koch, Jeanine Krock, Holly Loose (Letzte Instanz), Dirk Radtke, Isa Theobald, Yasha Young (Strychnin Gallery, Blooom Art Fair), Andre Ziegenmeyer

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John Connolly: Das Portal der Dämonen

Dämonisch gut, höllisch rasant, teuflisch komisch

Der 11-jährige Samuel ist ein ganz normaler Junge, na ja, vielleicht ein bisschen schlauer als der Rest, aber ansonsten alles im grünen Bereich. Bis, ja bis seinen gelangweilten Vorstadtnachbarn nichts Besseres einfällt, als mal eben ein wenig Dämonenbeschwörung zu üben. Das klappt dummerweise überraschend gut und nun sind die dämlichen Nachbarn nicht nur von Dämonen besessen, sondern diese fiesen Gestalten auch noch hinter Samuel und seinem Dackel Boswell her. Die waren nämlich unfreiwillige Zeugen als die Hobby-Satanisten das Portal im Universum auftaten, durch das der finstere Lord nun seine Voraustrupps in die Welt der Menschen entsendet. Tja und jetzt ist es also an Samuel, den Schlamassel wieder zu richten und den Untergang der Menschheit zu verhindern.

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Jussi Adler-Olsen: Erlösung

Der Hilfeschrei im Inneren einer verwitterten Flaschenpost blieb jahrelang unentdeckt. Dann landet die Botschaft im Sonderdezernat Q für unaufgeklärte Fälle. Ihre mühsame Entzifferung führt Carl Mørck und seinen Assistenten Assad auf die Spur eines entsetzlichen Verbrechens: Der Hilfeschrei, mit menschlichem Blut geschrieben, ist offenbar das letzte Lebenszeichen zweier Jungen, die Jahre zuvor entführt worden waren. Doch wer sind diese Jungen? Warum haben ihre Eltern nie eine Vermisstenanzeige aufgegeben? Sind sie womöglich noch am Leben? Bald steht fest: der Täter läuft noch immer frei herum …

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Mirjam Pressler: Golem stiller Bruder

Prag um 1600: Der 15-jährige Jankel lebt bei seinem Großonkel, dem berühmten Rabbi Löw. Alles wäre gut, nur der stumme Mitbewohner unter dem Dach ist Jankel unheimlich: Josef ist Synagogendiener und eine Ausgeburt an Hässlichkeit und Stumpfsinn. Josef, so erfährt Jankel, ist ein Golem, den Rabbi Löw aus Lehm geschaffen hat. Mit seinen übermenschlichen Kräften schützt er die Juden immer wieder vor Übergriffen aufgehetzter christlicher Bürger. Und obwohl Josef kein Mensch ist, schließt Jankel ihn in sein Herz eine Freundschaft, die ein tragisches Ende findet.

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Buch-Statistik Mai 2011

Schon wieder ist ein Monat rum (und bald schon der nächste) und – ich gebe es ja zu – mit der Statistik bin ich ziemlich spät dran. Aber, ich sage euch, mit einem kleinen Baby kann es ziemlich stressig sein, vorallem, wenn es einfach nicht schlafen will (könnte ja was verpassen *g*). Anfang der Woche gabs die 1. Impfung und das hat das Nicht-schlafen-wollen-Problem leider nicht unbedingt verbessert *seufz*. Aber ich glaube (hoffe), langsam geht es wieder bergauf – zumindest ist mein Kleiner vorhin ohne großes Geschrei eingeschlafen, und das ist seit langer Zeit mal wieder sehr angenehm gewesen *juhu*.

Nun zurück zu “meinem” Mai. Mit “Alera – Geliebter Feind” habe ich mich wirklich sehr schwer getan und hätte es auch beinahe nicht zu Ende gelesen. Der Erzählstil war mir oftmals viel zu kindlich und stellenweise passierte … nichts. Das sah dann bei “Sieben Minuten nach Mitternacht” wieder ganz anders aus. Dieses Buch konnte ich beim besten Willen einfach nicht weglegen. Deshalb ist dieses Buch auch mein Monatshighlight im Mai.

Gelesen:

Patrick Ness / Siobhan Dowd
Sieben Minuten nach Mitternacht
5sterne

Begonnen, aber noch nicht beendet (Anfang Juni):

Nina Blazon
Ascheherz


Neu im Regal:

Annie Bertram: Zeitlose Engel – Obsolete Angels
Maria Dahvana Headley: Die Königin der Unsterblichen
Krischan Koch: Venedig sehen und stehlen
Remo H. Largo: Babyjahre – Entwicklung und Erziehung in den ersten vier Jahren
Patrick Ness / Siobhan Dowd: Sieben Minuten nach Mitternacht
Liesel Polinski: PEKiP – Spiel und Bewegung mit Babys
Tore Renberg: Und zum Frühstück heller Sirup
Carlos Salem: Wir töten nicht jeden
Alison Sinclair: Nachtgeboren
Jessica Shirvington: Erwacht
Liv Winterberg: Vom anderen Ende der Welt

ca. 900 gelesene Seiten | 2 Bücher gelesen + 2 Bücher begonnen | 11 neue Bücher

Rezension: Patrick Ness & Siobhan Dowd – Sieben Minuten nach Mitternacht

Siobhan Dowd schrieb kurz vor ihrem Tod den Grobentwurf für dieses Buch, den Schriftstellerkollege Patrick Ness später auf Bitten des Verlages aufnahm und seine eigene Geschichte daraus machte. Und diese ist ihm überaus fantastisch gelungen!

Als ich dieses Buch aufschlug und mal hier und mal dort ein paar Zeilen las, war es auch schon um mich geschehen – ich konnte plötzlich nicht mehr aufhören zu lesen …

Conor O’Malley ist eine Figur, die man nur augenblicklich ins Herz schließen kann. Patrick Ness hat mit ihm eine beindruckende Figur erschaffen, wie man sie nur selten in einem Buch findet. Mit psychologisch-sicherem Gespür zeichnet der Autor die Gefühle eines Kindes, dessen Mutter an Krebs erkrankt, so eindrucksvoll und authentisch, dass man beim Lesen richtig gefangen genommen und uns Conor Seite um Seite immer noch sympathischer wird.
Gleichzeitig wächst im Leser ein beklemmendes Gefühl, denn der Autor hat in diesem Buch keine leichte Kost verarbeitet, sondern eine Geschichte aufgegriffen wie sie wahrscheinlich viel zu oft tatsächlich passiert.

Dank Ness’ lockerem und zugleich ausdrucksvollem Schreibstil fliegt man geradezu von Seite zu Seite und ist tief in dieser Geschichte versunken. Conor wird einem dabei nicht nur zum Freund, man kann dieses Buch beim besten Willen einfach nicht aus der Hand legen. Es ist wirklich erstaunlich wieviel Gefühl Patrick Ness in dieses Buch hinein gepackt hat. So muss man noch lange, lange nach dem Lesen über Conor und seine Erlebnisse nachdenken – ein bewegendes Buch, dass wohl kein Auge trocken lassen wird!

Fazit: Dieses Buch packt dich und reißt dich mit sich fort! „Sieben Minuten nach Mitternacht“ ist eine wunderbare und sogleich unendlich traurige Geschichte – und eines der gefühlvollsten und ausdrucksstärksten Bücher, die ich je gelesen habe.

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Neu im Regal 10 / 2011

Es ist schon ein Weilchen her, dass ihr meine neuen Bücher bestaunen konntet. Dies ist derzeit meinem Sohn geschuldet, der mit seinen mittlerweile 3 Monaten mal wieder der Meinung ist, er müsse nicht schlafen – schließlich gibt es auch soviel zu sehen ;-) . Aber … jetzt schläft er endlich … nutze ich die Zeit gleich und … tata … die neuen Bücher in meinen Regalen:

Jessica Shirvington: Erwacht

Gefallene Engel, unmögliche Liebe und ein Kampf gegen dunkle Mächte

An Violet Edens 17. Geburtstag gerät ihre Welt aus den Fugen. Sie erhält einen Brief ihrer verstorbenen Mutter und erfährt: Sie ist eine Grigori, ein Wächter-Engel – genau wie der unglaublich attraktive, nur leider so unnahbare Lincoln, für den sie schwärmt. Mit siebzehn erwachen ihre Fähigkeiten und rufen gefährliche Gegner auf den Plan. Nun muss sie sich entscheiden, ob sie ihre Gabe annimmt in einer Welt, in der Engel des Lichts und Engel der Finsternis einen schrecklichen Kampf führen …

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Alison Sinclair: Nachtgeboren

Ein geheimnisvoller Fluch spaltet die Stadt Minhorne. Die Nachtgeborenen können nur in der Dunkelheit existieren, während die Lichtgeborenen das Sonnenlicht zum Leben brauchen. Eines Morgens steht eine hochschwangere Frau vor der Tür des nachtgeborenen Arztes Balthasar Hearne. Es ist Tercelle, die Verlobte von Balthasars verschollenem Bruder. Tercelle bringt Zwillinge auf die Welt, die die ungewöhnliche Fähigkeit des Sehens besitzen. Kurz darauf wird Balthasars eigene Tochter entführt. Er ist mit seiner Familie in eine grausame Verschwörung geraten, die das Gleichgewicht von Licht und Dunkelheit gefährdet.

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Carlos Salem: Wir töten nicht jeden

Ein heißer Sommer. Ferienzeit. Pharmavertreter Juan Pérez Pérez freut sich auf vier Wochen Strand mit seinen Kindern. Doch just vor der Abreise erklären ihm seine Chefs, dass sein Urlaubsziel stattdessen ein FKK-Campingplatz am Meer sei. Juan Pérez Pérez kann sich ihnen nicht widersetzen – denn er hat eine zweite Persönlichkeit, von der sonst niemand weiß: Er ist die Nummer 3 einer internationalen Killer-Organisation. Wie üblich gibt man ihm die Autonummer des Opfers. Das bringt den hochkarätigen Killer in die Bredouille: Es handelt sich um den Wagen seiner Ex, der Mutter seiner Kinder. Warum hat man sie im Visier? Oder soll ihr Lover sterben? Oder will man etwa ihn, die erfolgreiche Nummer 3, ausschalten?

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Liv Winterberg: Vom anderen Ende der Welt

England, spätes 18. Jahrhundert: Von ihrem Vater, einem Arzt und Wissenschaftler, zur Botanikerin ausgebildet, träumt die junge Mary Linley davon, die Welt zu bereisen. Doch als sie nach dem Tod des Vaters verheiratet werden soll, sieht sie nur eine Möglichkeit, ihrer Berufung zu folgen. Sie gibt sich als Mann aus, um an Bord der Sailing Queen im Stab des Botanikers Sir Carl Belham auf Expeditionsfahrt zu gehen. Die Lebensbedingungen auf See erschüttern sie, denn Entbehrungen, Krankheiten und Tod prägen den Alltag. Dennoch glaubt sie, ihr Ziel erreicht zu haben: Sie erkundet fremde, faszinierende Länder. Erst durch die Liebe zu Sir Carl Belham erkennt sie, dass sie sich für ihre Ideale selbst verleugnet …

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Patrick Ness, Siobhan Dowd

Zwei große Erzähler – eine Geschichte, die den Tod in seine Schranken weist

Das Monster erscheint sieben Minuten nach Mitternacht. Aber es ist nicht das Monster, das Conor fürchtet. Was er eigentlich fürchtet, ist jener monströse Albtraum, der ihn jede Nacht quält, seit seine Mutter ihre Behandlung begann. Dieser Traum, in dessen Herzen tiefstes Dunkel herrscht und wo im Abgrund ein Albtraumwesen lauert, bis dann ein Schrei die Nacht zerreißt …

Das Monster aber, das scheinbar im Garten hinter Conors Haus lebt, verkörpert etwas völlig anderes. Es ist uralt, wild und weise – es ist das Leben selbst. Und es ist gekommen, um Conor zu helfen. Doch auf welchen Weg Conor sich mit seinem gigantischen Freund begeben wird, ahnt er nicht. Er wird ihn hinab in die tiefsten Tiefen seiner Seele führen, er wird ihn in seinen Albtraum begleiten und dann wird er ihm das Gefährlichste überhaupt abverlangen: die ganze Wahrheit. Denn nur wenn Conor sich dieser stellt, wird er das wahre Wesen des Lebens erkennen …

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