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Daily Archives: 7. Juli 2011

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Rezension: Andreas Saumweber – Schattenkrieg – Druidenchronik 1

Ich war überrascht als ich die ersten Seiten dieses Buches las. Ein Fantasyroman, dessen erstes Kapitel in den 90er Jahren unserer realen Welt spielt? Ich war skeptisch. Doch schon bald fand ich heraus, dass der Autor beide Welten geschickt miteinander verwoben hat und ihm so eine Geschichte gelungen ist, die durchaus mal etwas anderes, neues – und vorallem wirklich lesenswert – ist.

Saumwebers Charaktere können durchweg überzeugen. Sie reagieren oft unvorhergesehen, sind alles andere als platt gezeichnet, sondern erscheinen zeitweilen regelrecht „echt“ und lassen durch die verschiedenen Perspektivwechsel eine große Nähe zu den Personen aber auch zur Geschichte selbst zu. Da geschieht es schon einmal, dass der Autor ein Ereignis aus der Perspektive zweier Protagonisten erzählt – und das ist erfreulich erfrischend zu lesen. Darüberhinaus haben die Charaktere allerhand menschliche Schwächen, doch gerade dies lässt sie richtig symphatisch erscheinen.

Neben den gelungenen Protagonisten erzählt der Autor von einem meist spannenden Geschehen in einer mittelalterlichen (Fantasy-)Welt. Hier gibt es Druiden, die verschiedene magische Fähigkeiten besitzen und oftmals aus politischen Gründen aber auch zu Reisezwecken zwischen der Innen- und Außenwelt pendeln. Ab und an können sie einen Menschen in der Außenwelt auftun, der magische Fähigkeiten entwickelt hat und fortan in der Innenwelt als Druide ausgebildet wird. Doch schnell müssen sie dabei sein, denn auch die „Schatten“ machen Jagd auf diese Magiebegabten.

Nach Jahrzehnten der Ruhe in der Innenwelt, drohen die „Schatten“ – magische, dunkle, tyrannische Wesen -  mit ihren Formorern erneut die Innenwelt und ihre Menschen zu vernichten. Während die Schatten reichlich Armeen zusammenstellen konnten – denn Formorer sind nichts anderes als aus der Außenwelt verschleppte, bemitleidenswerte Männer, Frauen, Kinder und Alte aus unserer Welt, zu Untertanen versklavt – werden die Bewohner der Innenwelt, bereits durch zahlreiche vorangegangene Kriege gegen die Schatten, immer weniger.

Aus diesem Plot schließt sich, dass es in „Schattenkrieg“ vorallem um Politik, Kriegsführung und die Menschen hinter der Kriegerfassade geht. Doch dies gelingt dem Autor in einer lockeren und kurzweiligen Sprache zu erzählen, dass man Seite um Seite einfach so wegliest. Und schließlich sind es nicht zuletzt die Figuren in dieser Geschichte, die den Leser an den Roman fesseln und man mit ihnen regelrecht mitfiebert. Gerade die Perspektivwechsel zwischen den Figuren fand ich fantastisch. So erlebt man die Ereignisse mit verschiedenen Figuren mit, was abermals für Spannung sorgt. Und nach knapp 800 Seiten sind einem viele Charaktere ans Herz gewachsen, auch wenn man sich am Ende von dem ein oder anderen verabschieden muss.

Einziges Manko dieses Buches mögen die hin und wieder auftretenden Längen sein. Wenngleich diese eher spärlich vertreten sind, lassen sie das Geschehen immermal ins Stocken geraten.

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