Als Primus eines Nachts der Erzählung um die Schwarze Hütte lauscht, die eine alte Frau ihren Enkeln erzählt, merkt er sofort auf. Plim, der er wenig später davon berichtet, gibt sich wissend: das Märchen über die Schwarze Hütte in den Westlichen Sümpfen, in der der fürchterliche Bergtroll haust, kennt schließlich jeder. Nicht so Primus. Doch dieser will das alte Gemäuer schnellstens erkunden. Besonders, nachdem die beiden von einem geheimnisvollen Buch aus Messing erfahren haben, das den Weg zu den Schwefelzinnen kennt und in der unheimlichen Hütte zu finden ist. Gesagt, getan und schon machen sich Plim und Primus auf den Weg gen Westen. Was jedoch als kurzer Ausflug beginnt, entpuppt sich schon bald als haarsträubendes Abenteuer. Denn nicht nur die Bewohner der Westlichen Sümpfe scheinen mit ihnen Schabernack treiben zu wollen. Der Bergtroll ist ihnen dicht auf den Fersen, denn auch er sucht nach dem Buch …
Stefan Seitz beweist mit diesem zweiten Band um sein sagenumwobenes Unkrautland, dass er eines bestens versteht: spannende Geschichten zu erzählen. Nachdem ich mich bereits im ersten Band in die von ihm erdachte Welt des Unkrautlands entführen ließ, und mich dort nach kurzem rundum wohl fühlte, habe ich mich auch in „Das Geheimnis der Schwarzen Hütte“ sofort mitreißen lassen. Denn anders als sein Vorgänger, kommt dieser Band ohne längere Einführung in das Unkrautland aus und man steigt fast nahtlos an das Geschehen vom ersten Band ein – obwohl mittlerweile einige Monate vergangen sind.
Nicht nur, dass das Unkrautland fernab vom derzeitigen Fantasy-Mainstream mit ganz eigenen Stärken daherkommt, und besonders in Sachen detailreich gezeichnete Figuren punkten kann, man kann dieses Buch auch einfach kaum weglegen. Wenngleich ich mir am Ende ein wenig mehr Auflösung erhofft habe, was Primus’ Vergangenheit betrifft, so muss ich doch zugeben, dass mich diese Geschichte richtig gefangen genommen hat und ich schon jetzt mehr als gespannt auf den dritten Teil („Die Gipfel der Schwefelzinnen“) bin.
Stefan Seitz’ Romane begeistern vorallem durch eine ungewöhnliche und erfrischende Fantasywelt, in der alles mal etwas anders ist; und skurrile, witzige und einfach richtig tolle Charaktere, die man einfach gern haben muss.