Die letzten Rezensionen

Monthly Archives: Mai 2013

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Zwischendrin: Veronica Rossi – Gebannt – Unter fremdem Himmel

Ich muss zugeben, dass ich zu Anfang von diesem Hörbuch nur wenig begeistert war. Das lag vorallem an der sehr düsteren, schweren Atmosphäre, die die Autorin zunächst mit viel Leid und Traurigkeit gefüllt hat. Das war mir einfach zu melancholisch und die Geschehnisse waren zwar interessant und ereignisreich, konnten mich jedoch nicht recht fesseln. Während mir Perry schnell sympathisch war, wurde ich mit Aria nur langsam warm. Ich denke jedoch, dass dies durchaus von der Autorin so gewollt ist. Denn Arias Umfeld, in dem sie lebt, ist steril, kontrolliert und gefühlskalt. Und genauso wirkt Aria zuerst auch, während Perry den Leser mit düsteren Gefühlen fast niederdrückt.

Nach dem ersten Drittel des Buches jedoch, kam der Sog der Geschichte, denn auf einmal entdeckt man gemeinsam mit Aria, Perrys triste, gefährliche Welt. Perry gibt sich jedoch ziemlich unnahbar dem Siedlermädchen gegenüber und auch Aria verabscheut den “Barbaren”, wie sie ihn immer wieder nennt. Nach fast der Hälfte nun, beginnt auch Aria für mich zunehmend sympathischer zu werden, denn beide Figuren entdecken langsam, dass jeweils der andere gar nicht so schrecklich ist …

Sprecherin Laura Maire macht ihre Sache gut, verleiht den Figuren durch ihre eindringliche Erzählart die nötige Tiefe und doch musste ich mich erst an sie gewöhnen. Ihre Stimme ist zwar lange nicht unangenehm, gehört aber auch nicht unbedingt zu jenen, die einen schon aufgrund ihrer wohltuenden Stimmlage bannen können.

Ich bin gespannt, welche Abenteuer die Autorin ihre beiden Hauptfiguren noch bestehen lassen wird, und auch auf die weitere Welt dieser Geschichte. Man merkt dieser Dystopie an, dass hier viel Details im Plot und der erschaffenen Welt verborgen sind, die mich derzeit wirklich neugierig machen.

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Rezension: Eowyn Ivey – Das Schneemädchen

Eowyn Ivey
Das Schneemädchen 

Verlag: Kindler
Format: gebunden, 464 S.
Erscheinungstermin: 09 / 2012
Preis: 19,95 €
ISBN: 978-3463406213

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Mabel und Jack haben kurzerhand ihr altes Leben zurückgelassen, um in Alaska völlig neu anzufangen. Zu schmerzlich sind all die Erinnerungen an ihr altes Leben. Doch anders als erwartet, ist die neue Heimat unwirtlich und rau und verlangt den beiden viel mehr ab, als sie dachten. Auch Kummer und Leid ihrer Vergangenheit scheinen sie bis in dieses entfernte Land verfolgt zu haben. Als dann die ersten Schneeflocken des Jahres fallen, balgen sich Mabel und Jack ausgelassen im Schnee und bauen einen Schneemann. Was jedoch als Schneemann begann, wird schließlich zu einem Schneemädchen und die beiden sind seit langem wieder einmal glücklich. Seltsam nur, dass das Schneemädchen am nächsten Morgen samt Schal und Fäustlingen verschwunden ist. Dafür taucht am Waldrand des öfteren ein Mädchen auf, scheu und rätselhaft. Mabel und Jack schaffen es, ihr Vertrauen zu gewinnen und doch bleiben soviele Fragen. Woher stammt das Kind? Und warum verschwindet es mit dem letzten Schnee im Frühling?

„Das Schneemädchen“ ist ein Buch, dass mich mit voller Wucht getroffen hat.
Zum einen war ich den starken Emotionen erlegen, die Autorin Eowyn Ivey in dieser Geschichte heraufbeschwört. Die Gefühle der Figuren, ihre Ängste und Sehnsüchte erscheinen während des Lesens so real, dass hierdurch auch die Charaktere an Detailtreue gewinnen. Schon bald ist man Mabels und Jacks ständiger Begleiter, macht alle Höhen und Tiefen mit ihnen durch, und versucht die schmerzliche Vergangenheit, die immer wieder in die Gegenwart eingreift, ebenfalls irgendwie zu verarbeiten. Während man zu Anfang des Buches die graue Trostlosigkeit, die das Ehepaar in ihrem Inneren gefangenhält, richtiggehend spüren kann, merkt man wie diese mit den Jahren immer leichter wird, wie die beiden nach und nach wieder glücklicher werden. Diese Veränderung zu erleben, war wunderschön und stimmte mich froh, denn schon lange hing ich an den Zeilen der Autorin wie eine Ertrinkende und hoffte inständig, dass es doch ein Happy End geben möge.

Die Autorin schafft es ausnehmend gut, nicht nur von Figuren zu erzählen, die einem schon bald sehr, sehr nahestehen, sie beschreibt dieses Land am Ende der Welt so eindrucksvoll, dass ich schon ein bisschen Sehnsucht bekam. Eowyn Ivey ließ Bilder Alaskas in meinem Kopf entstehen, die mich faszinierten, fort zogen und mich so wunderbar die Weite dieses Landstrichs aber auch dessen Härte spüren ließen.

Doch der besondere Zauber dieser Geschichte, liegt in der Beschreibung des Schneemädchens Faina, von dem man sich nie sicher ist: ist es Sagengestalt oder Mädchen aus Fleisch und Blut? Die Autorin erzählt von diesem eigentümlichen Mädchen auf besondere, magische Weise, so dass man sie zwar ebenfalls augenblicklich ins Herz schließt, man sich ihrer Herkunft jedoch nie ganz sicher sein kann. Manches Mal dachte ich, Faina müsse ein ganz normaler Mensch sein, dann wiederum zerstreute Eowyn Ivey meine Sicherheit mit Erzählungen, die mich wieder mehr glauben ließen, das Mädchen, dass schließlich zu einer jungen Frau heranwächst, müsse eine magische Märchengestalt sein, geboren aus einer tiefen Sehnsucht heraus. Bis zum Ende und auch darüber hinaus, habe ich die Antwort nicht wirklich gefunden und weiß nur eines sicher: dieses Buch endet genauso eindringlich, wie es begonnen hat.

Fazit: Eowyn Ivey erzählt mit ihrem Roman die Geschichte eines russischen Märchens neu und legt so viel Liebe, Einfühlungsvermögen und eine unglaubliche Emotionalität in ihre Erzählung, dass man als Leser von diesem Buch einfach nur gefangen und schlichtweg verzaubert sein kann. Die Autorin schafft es, eindrückliche Bilder Alaskas im Leser heraufzubeschwören und eine ganz besonderen Magie zu erschaffen. „Das Schneemädchen“ bewegte mich während des Lesens und auch dazwischen und ich wünschte mir so sehr, diese Geschichte möge niemals zu Ende sein. Und doch kam der Schluss unaufhaltsam und ich hätte am liebsten gleich noch einmal von vorn begonnen, mich nochmal vom besonderen Erzähltalent dieser Autorin gefangennehmen lassen.

Zwischendrin: Amanda Hocking – Vereint – Die Tochter der Tryll 3

Ich kann guten Gewissens sagen, dass die Reihe um “Die Tochter der Tryll” einfach nicht mein Ding ist. Grund ist keine schlechte Schreibe der Autorin, sondern die Tatsache, dass 1. kaum etwas nennenswertes passiert – und das gilt für alle 3 Bücher – und 2., wenn dann doch mal was “passiert”, es so einfach wieder vorbei ist, so dass es in dieser Reihe einfach kaum Spannungshöhepunkte gibt. Und für meinen Geschmack ist dieser 3. Teil sogar noch schlechter als die beiden Vorgänger. Auf jeder Seite hofft man, dass doch endlich JETZT mal was passiert, aber ich hoffe bei mittlerweile Seite 197 immer noch vergebens.

Ganz ehrlich, ich hätte nicht wenig Lust, das Buch abzubrechen :-( . Dabei ist die Grundidee wirklich nicht schlecht, aber hier fehlt einfach das Abenteuer, die Spannung und tatsächlich auch die Romantik. Alles wird einfach nur so “angerissen”, dass ich mit den Figuren nicht recht mitfiebern kann, vielmehr bleibe ich teilnahmsloser Betrachter, was ich wirklich schade finde. Mal sehen, ob ich die nächsten knapp 150 Seiten noch durchhalten werde …

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Buch-Statistik April 2013

Lesehighlight im April 2013

Schon wieder ist es Monat um, und ich habe mich doch tatsächlich gestern bei dem Gedanken erwischt: “Bald ist Sommer, dann Herbst und dann schon wieder Winter”. Derzeit fliegt die Zeit einfach so an mir vorbei, wie ein Samenkorn einer Pusteblume, einfach *husch* und weg. Aber gut, da kann man leider nicht so viel machen. Dafür habe ich auch diesen Monat wieder einiges lesen können und – ich glaube es selbst kaum – meinen SUB um ganze 2 Bücher reduzieren können *hüpf* :-) .

Neben einigen Enttäuschungen, habe ich sogar zwei Schätze entdeckt, die mir die Lesezeit wirklich enorm angenehm gestalteten. “Was geschah mit Mara Dyer” ist ein Buch, dass ich absolut verschlungen habe und das mich die Realität komplett vergessen ließ. “Survive” hingegen hat mich sehr berührt und auch nachdenklich gemacht und ja, auch die ein oder andere Tränen vergießen lassen.

Und obwohl ich mir diesen Monat ja eigentlich ein Buchkaufverbot selbst auferlegt hatte, habe ich dieses doch nicht ganz durchhalten können. Dennoch sind nur wenige neue Bücher bei mir eingezogen und zum ersten Mal seit …. ja …. ewig, konnte ich meinen SUB tatsächlich verringern. ;-)

Gelesen

Michelle Hodkin
Was geschah mit Mara Dyer
5sterne
„Was geschah mit Mara Dyer“ ist ein Roman, der mit einer unheimlich dicht erzählten Atmosphäre daherkommt. Hier finden sich Teeniealltag, die erste Liebe und unerklärliche Ereignisse in einer perfekten Mischung. Die übernatürlichen Geschehnisse verunsichern nicht nur  Hautfigur Mara, sondern führen sogar den Leser an der Nase herum. Was ist Realität, was ist Halluzination? Schließlich kann man es kaum noch auseinander halten. Dabei ist Mara stets sympathisch, und man fühlt gänzlich mit ihr mit. Neben einigen klischeehaften Darstellungen, kann der starke Sog dieser Geschichte punkten. Das Geschehen ist spannend und durch Michelle Hodkings klaren, einfachen Schreibstil, fliegt man geradewegs über die Seiten und wünscht sich, viel, viel schneller lesen zu können. Leider wird der Nachfolgeband wohl einige Zeit auf sich warten lassen, obwohl ich doch am liebsten schon heute weiterlesen würde. 

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Alex Morel
Survive – Wenn der Schnee mein Herz berührt
5sterne
„Survive“ ist ein unheimlich klarer, stiller und aufwühlender Roman, über zwei Menschen, die ihre Liebe zueinander in einem der schrecklichsten Augenblicke ihres Lebens finden und dabei dem Tod ins Auge blicken. Es erzählt von einem gefahrvollen Marsch quer durch die Wildnis, von der Gefahr zu Tode zu stürzen, zu erfrieren, zu verdursten, zu verhungern und verlassen von all jenen Menschen, die man liebt, mitten im Nirgendwo einfach zu sterben. Eine Geschichte, die mich sehr beeindrucken konnte und mich gleichzeitig wirklich, wirklich traurig machte. 

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Josephine Angelini
Göttlich verdammt
3sterne
„Göttlich verdammt“ ist eine harte Nuss gewesen. Denn obwohl der Plot durchaus gut durchdacht und mit vielen Details in Sachen Götterwelt und griechischer Mythologie gespickt wurde, brachte mich die alltagssprachlich-plumpe Erzählweise mehrfach zum Kopfschütteln. Die Schreibe der Autorin oder Übersetzerin ist wirklich schrecklich und ich kann nur hoffen, dass sich dies zum zweiten Band verbessern wird. Denn trotz mancher Länge, einem furchtbar umgangssprachlichen Schreibstil und einigen Teenieoberflächlichkeiten, möchte ich doch wissen, wie die Geschichte weitergehen wird. Am Ende bringt die Autorin viele lose Fäden zusammen und  streut gleichzeitig neue Details ein, die auf so manches Ereignis im nächsten Band hindeuten und mich wirklich neugierig zurück ließen. 

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Amanda Hocking
Entzweit – Die Tochter der Tryll 2
3sterne
Auch Band 2 dieser Trilogie konnte mich nicht wirklich vom weithin gelobten Erzähltalent Amanda Hockings überzeugen. Der Plot blieb gänzlich flach und zeigte kaum Spannungshöhepunkte. Vielmehr passierte einfach kaum nennenswertes, bzw. schaffte es die Autorin nicht, Ereignisse, die durchaus Höhepunkte hätten werden können, mit Spannung und Abenteuer zu füllen – und so verschenkte sie meiner Meinung nach leider viel Potenzial. Der Ansatz ist gut, aber auch sympathische Charaktere können fehlendes Geschehen leider nicht wettmachen. Doch wie das mit mittleren Bänden nun mal so ist, bleibt dennoch die Neugier auf den Fortgang der Geschichte, so auch bei dieser Trilogie. Band 3 werde ich definitiv noch lesen und vielleicht mit niedrigeren Erwartungen herangehen. 

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Katja Berlin
Cat Content – SMS von meinem Kater
4sterne
„Cat Content – SMS von meinem Kater“ hat mich fabelhaft unterhalten; ich habe gelacht, gegrinst und mich pudelwohl dabei gefühlt. Und wenngleich nicht jede Seite herrlich skurrile   Dialoge bereithält, kann man über viele einfach nur schmunzeln. Ein kleines Buch zum Abschalten und Kichern – und für Katzenfans sowieso ein Muss. 

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Karina Cooper
Dark Mission – Fegefeuer
2sterne
Es hat nicht viel gefehlt und ich hätte diesen Roman noch vor dem Ende beiseite gelegt. Der steife, etwas ungeschickt gewählte Erzählstil, Figuren, die nicht immer nachvollziehbar handeln und die manchmal kitschig erzählten Ereignisse schafften es, dass ich mich zeitweise durch diese Geschichte kämpfen musste. Immerhin muss ich Karina Cooper zugestehen, dass sie mit einigen  Geschehnissen zumindest soviel Neugier in mir weckte, dass ich doch gerne wissen wollte, wie sie die einzelnen, losen Fäden schließlich zu einem großen Ganzen zusammenfügen würde. Während ich zu Anfang kaum im Text voran kam und Fesselndes wirklich vermisste, ging es zum Ende hin dann Schlag auf Schlag. Den Nachfolger dieses Romans („Blutschuld“) werde ich dennoch nicht zur Hand nehmen. Dafür blieb mir die Geschichte einfach zu blass, die Dialoge zu oberflächlich und der gesamte Eindruck einfach zu enttäuschend. 

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Neu im Regal:

Josephine Angelini: Göttlich verloren
Katja Berlin: Cat Content – SMS von meinem Kater
Carrie Jones: Verhängnisvolles Gold
Victoria Schwab: Verflucht
Rachel Vincent: Rette meine Seele – Soul Screamers 2

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