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Monthly Archives: Oktober 2013

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Rezension: Victoria Schwab – Verflucht

Victoria Schwab
Verflucht
 
Verlag: Heyne fliegt
Originaltitel: The Near Witch
Format: broschiert, 320 S.
Erscheinungstermin: 04 / 2013
Preis: 12,99 €
ISBN: 978-3453534315

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Eines Nachts erhascht Lexi einen Blick auf einen Fremden nahe ihrem Haus. Doch kaum hat sie ihn entdeckt, ist er auch schon wieder verschwunden. Als wenig später ein Kind vermisst wird, ist der Schuldige schnell gefunden. Der Fremde muss das Kind aus seinem Bett geraubt haben. Aber Lexi glaubt nicht daran, und fühlt sich eigenartig zu diesem fremden Jungen hingezogen. Sie setzt alles daran, ihn aufzuspüren. Der Junge ist kaum älter als sie, schweigsam und insichgekehrt. Bei den Thorne-Schwestern, Hexen fast so alt wie das Dorf selbst, hat er Unterschlupf gefunden. Gemeinsam machen sich die beiden auf, den Schuldigen zu finden, und die Zeit drängt. Jede Nacht verschwindet ein weiteres Kind. Während die Männer des Dorfes Jagd auf den Jungen machen, schleichen Lexi und er sich gemeinsam ins unheimliche Moor hinaus. Denn es gilt die Hexe von Near zu finden, die vor vielen hundert Jahren grausam ermordet wurde …

„Verflucht“ ist ein Roman, der mich schon durch das tolle Cover wirklich neugierig machte, und auch der Klapptext trug das Übrige dazu bei, dass ich dieses Buch unbedingt lesen wollte. Ich muss zugeben, ich bin ein wenig enttäuscht. Während die Geschichte zwar viele Geheimnisse, Andeutungen und Mystisches birgt und mit einem in sich runden und stimmigen Plot aufwartet, haben mir zwei wesentliche Dinge in diesem Roman gefehlt: Tiefe und Spannung.

Victoria Schwab schaffte es, mich mit vielen kleinen Dingen dieser Geschichte neugierig auf den Fortgang zu machen. Die historisch anmutende Kulisse des kleinen Dorfes Near und das eher ärmliche Leben der Bewohner passt fantastisch zu den vielen magischen Andeutungen zu Hexerei und Magie und den unerklärlichen Geschehnissen. Ich fühlte mich während des Lesens wohl, wenngleich ich fesselnde Ereignisse wirklich vermisst habe. Immerhin spitzt sich die Situation immer weiter zu, so dass ich nach guten 2/3 des Buches schließlich doch noch den Sog dieser Geschichte spürte und das Buch schließlich kaum noch weglegen konnte. Ich hätte mir viel eher mehr von dem spannenden Geschehen gewünscht, dass mich immerhin im letzten Drittel regelrecht bannen konnte.

Die Figuren scheinen für mich die größte Schwäche dieses Romans zu sein. Ich bin mit Lexi geradeso warm geworden. Die meisten anderen Charaktere, sogar der „Fremde“, der immerhin mit zur Hauptfigur wird, blieben blass, farblos, sogar regelrecht gefühllos. Mit den Protagonisten empfinden und bangen konnte ich das gesamte Buch über kaum. Überhaupt ist für meinen Geschmack wenig Emotionalität in dieser Geschichte zu finden. Ängste, Trauer, Hass – dass alles wurde für mich als Leser nicht spürbar. Sogar die sich entwickelnde Liebe zwischen Lexi und dem Jungen Cole blieb oberflächlich; nur angedeutet mit flüchtigen Küssen und raschen Berührungen. Das war mir zu wenig. Ich vermisste das Luftanhalten, die Schwere der Traurigkeit und Angst, die zumindest ein kleines bisschen auch auf den Leser übergehen sollte. Schließlich bange ich sonst meist wirklich mit den Figuren einer Geschichte mit, doch in diesem Roman blieb ich zu meiner Enttäuschung nur teilnahmsloser Betrachter.

Fazit: „Verflucht“ ist ein Roman, der mich mit gemischten Gefühlen zurückließ. Er hält viele gute Ideen der Autorin bereit, die diese Geschichte vorallem mit geheimnisvoll-magischen Details bereichern – mit Geschichten von Hexen, Zauberei und dem Bösen, entstanden durch Böses. Setting und Plot lassen nicht viele Wünsche offen und schaffen einen ganz eigentümlichen Charme dieser Geschichte. Und doch sprang bei mir der Funke einfach nicht über. Ich habe hier wirkliche Spannung vermisst. Doch dieses Buch lebt vorallem durch die düstere Atmosphäre, die unheimlichen Geschichten über die Hexe von Near und das Mystische, das allgegenwärtig scheint. Fesselndes Geschehen tritt erst im letzten Drittel auf, dann jedoch so heftig, dass ich das Buch kaum weglegen konnte. Doch selbst der beste Plot scheitert an oberflächlich gezeichneten Figuren, die für meinen Geschmack zu wenig Gefühle zeigen und zu eindimensional gestaltet sind. Richtig sympathisch wurde mir auch Hauptfigur Lexi kaum; alle anderen blieben mir fast gänzlich fremd. Die Autorin hat mit ihrem Debütroman für meinen Geschmack viel verschenkt, was die Idee zu diesem Buch eindeutig hergegeben hätte.

Rezension: Amanda Hocking – Vereint – Die Tochter der Tryll 3

Amanda Hocking
Vereint
Die Tochter der Tryll 3
 

Verlag: cbt
Originaltitel: Torn. A Trylle Novel
Format: broschiert, 352 S.
Erscheinungstermin: 10 / 2012
Preis: 12,99 €
ISBN: 978-3570161463

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Seit Königin Elora, Wendys leibliche Mutter, zu schwach ist, sich um Regierungsangelegenheiten zu kümmern, übernimmt Wendy mehr und mehr ihrer Pflichten. Sie nimmt an Versammlungen teil und versucht die Lebensart aller Tryll zu verbessern. Nachdem Loki völlig unerwartet und verwundet im Palast auftaucht und vor Wendy zusammenbricht, gibt sie seiner Bitte um Asyl statt. Geradeso ist er dem grausamen König der Vittra, Wendys Vater, entkommen. Nach ihrem achtzehnten Geburtstag heiratet Wendy schließlich Tove – rein aus praktischen Gründen. Doch noch während der Hochzeitsfeier wird ihr klar, dass Loki ihr vielmehr bedeutet, als sie sich bisher eingestehen wollte. Als jedoch die Vittra eine Stadt der Tryll angreifen und schrecklich verwüsten, hat Wendy zunächst ganz andere Probleme als ihr Liebesleben. Sie muss eine Möglichkeit finden, Oren zu besiegen; was bisher noch niemandem gelungen ist, und eine Prophezeihung besagt, dass Wendy und ihre Freunde den Tod finden werden …

An diesen dritten Band hatte ich eigentlich kaum Erwartungen. Schon die beiden Vorgänger „Verborgen“ und „Entzweit“ konnten mich kaum fesseln oder überraschen, also erwartete ich auch keine Besserung von diesem Abschlussband der „Die-Tochter-der-Tryll“-Trilogie. Dennoch muss ich zugeben, dass mich dieser Band enttäuscht hat. Denn wenngleich die Autorin ihrer Erzählart treu geblieben ist, und die Geschehnisse gänzlich ohne Höhepunkte beschrieben hat, waren mir die Figuren einfach nicht mehr so sympathisch wie in den beiden vorhergehenden Romanen. Alles läuft einfach zu glatt, zu problemlos ab, als dass man mit ihnen mitfiebern könnte oder sich den Figuren besonders nah fühlen würde. Das Geschehen plätschert nicht nur so dahin, man weiß eigentlich schon, dass die Ereignisse, die die Charaktere zu „bewältigen“ haben, keine wirklichen Hindernisse darstellen und alle reibungslos „absolviert“ werden. Ich hatte genau aus diesem Grund nicht selten große Lust, das Buch wegzulegen.

Neben einer gleichmäßig wenig fesselnden Handlung, war mir zudem Wendy manchmal einfach zu nervig. Erst verliebt sie sich im ersten Band in ihren Tracker Finn, mit dem sie jedoch ihrer verschiedenen gesellschaftlichen Stellung wegen, nicht zusammen sein darf. Nachdem diese Liebe in Band zwei plötzlich abbricht, entdeckt sie ihre Gefühle für Loki, die in diesem dritten Band noch weiter ausgebaut werden. Und natürlich, obwohl sie ihn kaum kennt und nur sehr wenig Zeit mit ihm verbracht hat, verliebt sie sich unsterblich in ihn. Das war für meinen Geschmack alles nicht rund und wirkte doch sehr konstruiert auf mich. Auch die Erklärung, dass Finn nicht um sie kämpfen wollte, war mir hier einfach zu wenig. In puncto Liebe und Romantik kamen mir Band zwei und drei zu oberflächlich und kitschig daher.

Schreibstil und Sprache dieses Romans waren, wie gewohnt, jugendlich-oberflächlich, was jedoch meistens ganz gut zur Geschichte passte.

Fazit: Die gesamte Trilogie um „Die Tochter der Tryll“ lässt mich ziemlich enttäuscht zurück. Während mich Band eins, „Verborgen“, noch neugierig auf den Folgeroman zurückließ, denn zumindest waren die abschließenden Ereignisse, der große Showdown dieses Teils, wirklich fesselnd erzählt, merkte ich in Band zwei, „Entzweit“, bereits, wie flach und spannungslos die Ereignisse geschildert wurden. Doch wenigstens konnten mich die Figuren hier wieder in ihren Bann ziehen. Im vorliegenden dritten Teil, „Vereint“, musste ich mich dann wirklich zwingen, weiterzulesen, denn weder konnte man von einer spannenden Handlung noch von einnehmenden Figuren sprechen. Ich fühlte mich während des gesamten Lesens wie ein teilnahmsloser Betrachter. Meines Erachtens hätte man aus den drei Bänden problemlos einen starken, spannenden Einzelband machen können. Für mich steht fest, dass ich sobald nicht wieder zu einem Buch von Amanda Hocking greifen werde und verstehe ehrlich nicht, wie diese gesamte Trilogie so hochgelobt wird.