Ach ja. Wieder mal ein Buch, dass stark anfängt und dann (leider) ziemlich nachlässt. Dabei war ich zu Anfang wirklich, wirklich begeistert. Schließlich schafft es nicht jeder Autor, dass man gleich nach den ersten Seiten wie gebannt an seinen Worten hängt und ungeheuer gespannt ist, was noch so alles passieren wird. Zumal mir Finley gleich sehr sympathisch war.
Nur eben wurde es dann bis zur Hälfte immer etwas langatmiger, und irgendwie ist gerade – ich habe nur noch 100 Seiten – ziemlich die Luft raus. Obwohl es eigentlich gerade gilt eine Verschwörung aufzudecken und den dazugehörigen Verschwörer zu finden. Aber die Figuren benehmen sich zur Zeit eher wie verliebte Teenager – was sie ja im Grunde auch sind. Dieser ganze Liebeskram wird für meinen Geschmack einfach zu sehr ausgeführt, wobei die Spannung stellenweise wirklich auf der Strecke bleibt. Eigentlich mag ich eine handfeste Liebesgeschichte ja sehr gerne, aber das hier kommt einfach zu weichgekocht und stelzig rüber.
Und ich muss schon zugeben, etwas nervt mich ziemlich: eine der Figuren – Emily – wird entweder bei ihrem Namen, als “kleine Irin” oder die “kleine rothaarige” genannt, und das scheinbar immer im Wechsel … *augenverdreh*
Positiv anzumerken ist jedoch, dass Kady Cross wirklich schön das Steampunk-Thema aufgegriffen hat. Dieses zeigt sich nicht nur in ausgeklügelten mechanischen Apparaturen, sondern bindet wirklich sehr gut und glaubhaft das Historische mit ein – das gefällt mir wirklich gut.
Vielleicht kann die Autorin auf diesen letzten 100 Seiten das Ruder ja noch herumreißen – wünschen würde ich es mir!