Von “Grischa – Goldene Flamen” habe ich bisher die reichliche Hälfte gehört, und bin wirklich begeistert. Sicherlich ist der Grundaufbau der Geschichte nicht neu: ein Mädchen/Junge aus ärmlichen Verhältnissen wird zum Held einer ganzen Welt. Dennoch hat diese Geschichte einige Besonderheiten, die mich begeistern. Zum einen ist es das russisch anmutende Setting, dass durch Eigennamen, Kulturbeschreibungen etc. heraufbeschworen wird und die vorallem zu Anfang ungeheuer dunkel und trostlos geschilderte Geschichte, die sich jetzt – nachdem Alina ihre Fähigkeiten entdeckt und zu nutzen gelernt hat – immer mehr erhellt. Zum anderen ist Sprecherin Cathlen Gawlich die beste Sprecherin, die dieses Hörbuch hätte bekommen können. Nicht nur, dass sie jeder Figur eine ganz eigene Stimme verleiht, sie schafft es auch Alinas Emotionen und die Ereignisse in ihre Sprache einfließen zu lassen. Nicht zuletzt ist es der Sprecherin zu verdanken, dass mich dieses Hörbuch derzeit so mitreist – aber natürlich tut die Geschichte, der Plot, die Welt das Übrige. Hier erzählt Autorin Leigh Bardugo wirklich eine ideenreich gestaltete Geschichte und obwohl ich nicht unbedingt behaupten könnte, von immenser Spannung gepackt worden zu sein, bin ich doch gespannt, was Alina noch erleben und ob sie das Böse abwenden wird.
Zwischendrin: Andrew Prentice / Jonathan Weil – Pandämonium – Die schwarzen Künste
“Pandämonium” ist ein Buch, dass mir zwiespältige Gefühle beschert. Zum einen finde ich es toll, weil die Autoren es ausnehmend gut verstehen, ein historisches London auferstehen zu lassen, und ihre Figuren reich an Details zu beschreiben. Jack war mir schon nach wenigen Seiten richtig ans Herz gewachsen. Zum anderen jedoch zieht sich die Geschichte etwas in die Länge, obwohl sie nicht wirklich langatmig ist – denn es gibt viel zu entdecken in Jacks Gaunerwelt. Dennoch kommt für meinen Geschmack der Fantasypart etwas kurz. Hier werfen die Autoren immer mal wieder Brotkrumen aus, die ich begierig schluckte, nur um dann festzustellen, dass das Übernatürliche wieder nur ungenügend “aufgeklärt” wird. Hier bin ich wohl fast genauso ahnungslos wie Jack.
Mitterweile habe ich noch knapp 100 Seiten zu lesen, und tappe immer noch fast gänzlich im Dunkeln, was es mit dem geheimnisvollen Pulver, dass Jack fast ganz zu Anfang ins Auge und auf die Hand bekam, zu tun hat, und warum er dadurch die “verborgene” Welt der Dämonen (und wahrscheinlich noch vieles mehr) sehen und spüren kann.
Dennoch muss ich sagen, dass sich diese Geschichte bisher wirklich gut liest. Man möchte immer wissen, wie es weitergeht. Ich hoffe sehr, dass dieses Buch mir kein offenes Ende bescheren, sondern noch einige Antworten liefern wird.
Zwischendrin: Stefan Seitz – Die Gipfel der Schwefelzinnen – Das Unkrautland 3
Ach ja. Auf dieses Buch habe ich mich wirklich lange gefreut. Und jetzt, während ich es lese, bin ich irgendwie ein wenig enttäuscht, denn so richtige Spannung will sich bei mir leider nicht einstellen. Die Figuren sind liebenswert und verschroben wie gewohnt, das Setting, die Schauplätze und die Ideen des Autors nach wie vor richtig toll zu lesen. Da macht das Eintauchen in die Geschichte Spaß. Und doch habe ich keine Probleme das Buch aus der Hand zu legen. Zwar will ich natürlich wissen, was Plim und Primus in den Bergen alles erwartet (obwohl ich nicht mehr glaube, dass sie die Nebelfee in diesem Band finden werden, immerhin habe ich nur noch knapp 60 Seiten zu lesen), aber ich hätte auch kein Problem damit, das Buch erst in 2,3 Monaten weiterzulesen. Die Ereignisse plätschern mehr so vor sich hin, auch wenn sie natürlich im typischen Unkrautland-Stil witzig erzählt werden.
Dennoch finde ich es schade, dass mich das Buch nicht wirklich fesseln kann. Aber vielleicht reißen es diese letzten 60 Seiten noch heraus? Ich bin gespannt…
Zwischendrin: Dane Rahlmeyer – Der Schatz der gläsernen Wächter
“Der Schatz der gläsernen Wächter” ist die sympathische, weibliche Antwort auf Indiana Jones, und das zeigt sich schon im ersten Kapitel, in dem man mit der Hauptfigur Kriss und ihrem Mentor Alrik um dessen Leben fürchtet, während sie in einem uralten, vergessen geglaubten Tempel unter der Erde archäologischen Schätzen nachspüren. Und eines muss man dem Autor zugestehen, seine Abenteuer, die die Figuren dieses Romans bestehen müssen, stehen dem erfolgreichen Vorbild in nichts nach. Mehr noch, hat er Historisches mit einem Schuss Steampunk vermischt und lässt das Ganze in einer Welt fern unserer Zeitrechnung spielen – und meiner Vermutung nach auch auf einem fernen Planeten (da bin ich mir aber immer noch nicht ganz sicher). Mittlerweile bin ich bei fast Dreiviertel des Buches angelangt, und kann behaupten, wirklich gut unterhalten worden zu sein.
Einziges Manko für mich sind die (zum Glück nur wenigen) Stellen, in der der unsichere Charakter von Kriss in Sachen Jungs und ihrem Äußeren zutage tritt. Diese passen für mich irgendwie nicht so recht zur Geschichte und bilden einen Kontrats zur sonst starken Geschichte.
Und ich will unbedingt (und ganz bald – am besten so schnell wie möglich) wissen, wie es weiter geht. Denn eine geheimnisvolle Insel gilt es zu entdecken und sicherlich noch so manches Abenteuer zu bestehen.
Zwischendrin: Karen Mahoney – Iron Witch – Das Mädchen mit den magischen Tattoos
Vielleicht bin ich an dieses Buch mit zu hohen Erwartungen heran gegangen.
Mittlerweile habe ich über die Hälfte gelesen und könnte nicht behaupten, sehr gefesselt zu sein. Vielmehr passiert einfach nichts. Weder mag ich irgendeine der Figuren bisher besonders, noch habe ich viel Handlung verspürt. Die Autorin schildert ihre erfundene Welt, in dem Donna, die Hauptfigur diese erzählt. Das ist für meinen Geschmack nicht besonders klug gewählt. Ich als Leser möchte diese Welt doch entdecken, und sie nicht in 5 Seiten “geschildert” bekommen. Außerdem stehe ich nach über 160 Seiten immer noch auf dem Schlauch, was dieses Schlüsselerlebnis in Donnas Vergangenheit – dem Tod ihres Vaters als er sie beschützen wollte – betrifft. Auch woher ihre enorme Kaft kommt, und was mit ihren Händen nun so genau los ist. Hier fehlt mir bisher irgendwie der rote Faden und ich muss zugeben, wirklich große Lust, das Buch weiterzulesen habe ich nicht. Wenn die Figuren nicht endlich aufhören nur zu quatschen und nicht bald was wirklich spannendes passiert, werde ich es wohl aufgeben …