Die letzten Rezensionen

Rezension: Jojo Moyes – Ein ganzes halbes Jahr

Jojo Moyes
Ein ganzes halbes Jahr 

Verlag: Rowohlt Polaris
Originaltitel: Me Before You
Format: broschiert, 512 S.
Erscheinungstermin: 03 / 2013
Preis: 14,99 €
ISBN: 978-3499267031

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Louisa ist sechsundzwanzig als sie ihren Job in dem kleinen Café verliert. Ihre beruflichen Chancen stehen furchtbar schlecht, denn gute Arbeit gibt es nicht. Als sie die, für ein halbes Jahr befristete, Stelle als Pflegehilfe eines Tetraplegikers erhält, ist sie unheimlich dankbar, denn Louisas Familie braucht das Geld dringend. Louisa ist zunächst erstaunt, dass es sich bei ihrem Schützling um einen Mittdreißiger handelt, der seit einem grauenhaften Unfall nur noch seinen Kopf uneingeschränkt bewegen kann. Doch Will reagiert alles andere als wohlwollend auf sie und macht ihr das Leben zuerst buchstäblich zur Hölle. Nach und nach jedoch kann Louisa Wills harte Schale brechen und zwischen ihnen entwickelt sich eine vorsichtige, gegenseitige Anerkennung. Als Louisa erfährt, dass Will nach diesen sechs Monaten sterben will, setzt sie alles daran, ihn umzustimmen. Womit sie niemals gerechnet hätte, ist, sich in den gutaussehenden Will Traynor zu verlieben …

Es ist schwer, für dieses wundervolle Buch die richtigen Worte zu finden. Es gibt nur ein einziges anderes Buch, dass mich bisher während des Lesens so leiden ließ, so schluchzen und mich so fix und fertig mit der Welt zurückließ. Selbst Tage nach Beenden dieses Romans ertappe ich mich immer wieder dabei, wie ich über dieses oder jenes Gelesene nachgrübele, mich an die Figuren erinnere und bin erstaunt, dass ich immer noch tieftraurig bin.

Jojo Moyes bringt in dieser Geschichte die unterschiedlichsten Figuren zusammen, die alle durchweg durch ihre Detailfülle, ihre Tiefe und Emotionalität begeistern können. Sie hat es geschafft, jedem einzelnen Charakter soviel Lebendigkeit einzuhauchen, dass man sie alle irgendwie richtig lieb gewinnt, und man sehr, sehr gerne Zeit an ihrer Seite verbringt.
Da wäre Louisa, deren Leben zu einer Art Stillstand gekommen ist. Sie weiß im Unterbewusstsein, dass sie ihren Freund Patrick eigentlich nicht liebt, dass sie mehr aus ihrem Leben machen müsste, doch sie traut sich nicht, und wagt nicht aus ihrer „Kuschelecke“ (wie es Will treffend benennt) auszubrechen. Erst Will schafft es, sie aufzurütteln, ja, ihr die ganze Welt zu Füßen zu legen. Ich habe mich ihr so nah gefühlt, dass sie mir während des Lesens zur besten Freundin wurde, und ich mich abends unheimlich gefreut habe, zu ihr zurückkehren zu dürfen.
Will hingegen, ist das ganze Gegenteil von Louisa. Vor dem Unfall hat er hart für seine Ziele und Träume gekämpft, war überall beliebt, hat Berge bestiegen, und so viele Abenteuer erlebt, wie sie ein Anfang Dreißigjähriger wohl kaum sonst benennen kann. Seit dem Unfall lebt er in der Klarheit, dass er dieses neue Leben, in dem er nichts mehr selbst bestimmen und kontrollieren kann, in dem er rund um die Uhr von anderen abhängig ist, nicht leben kann. Wills Figur ist für mich die eindrucksvollste Zeichnung eines Protagonisten, die ich seit langem mitverfolgen durfte. Sein innerer Konflikt, die Ohnmacht, der Schrecken seiner derzeitigen Situation wurde mir so schmerzlich und auf so eindrucksvolle Weise bewusst, dass ich mit ihm geradezu seelisch mitgelitten habe. Fortan werde ich Menschen mit Behinderung wohl mit ganz anderen Augen sehen, und weiß, dass sie von uns allen eigentlich die Stärksten sind.
Die Autorin hat Lou und Will bewusst in zwei völlig verschiedenen Welten aufwachsen lassen. Während Wills Familie wohlhabend ist und alles selbstverständlich nimmt, muss Louisas Familie um jedes bisschen Glück im Leben kämpfen. Beide Familien könnten nicht unterschiedlicher sein und Louisa überzeugt Will ein ums andere Mal, dass sie sich unter „normalen“ Umständen niemals kennengelernt hätten, allein schon wegen ihrer völlig verschiedenen „Klassenherkunft“.

Jede Figur dieses Romans wird mit derselben erzählerischen Wucht gezeichnet, die Jojo Moyes auch für jedes Detail ihrer Geschichte aufbringt. Hier sind es die vielen Kleinigkeiten, die vielen Dinge, die zwischen den Zeilen stehen, die diese Geschichte nicht nur autenthisch, sondern so mitreisend, so bewegend macht. Die Autorin hat ihren Plot mit vielen Puzzleteilchen ausgelegt, so dass diese Geschichte eine enorme Lebendigkeit ausstrahlt, die mich letztendlich so voller Emotionen und Traurigkeit zurückließ.

Ich konnte mir bisher ein Leben mit solch einer schweren Behinderung wie der Tetraplegie nicht wirklich vorstellen. Was es für einen Menschen wie Will heißt, nur noch den eigenen Kopf und die Fingerspitzen ein wenig bewegen zu können, und auf ständige Hilfe angewiesen zu sein, war für mich unvorstellbar. Jojo Moyes hat es geschafft, dass ich einen so klaren Einblick in Wills Leben mit Behinderung erhielt, vorallem auch in seine Gefühlswelt, dass ich jetzt vieles mit anderen Augen sehe, vieles verstehe. Es ist beeindruckend wie sensibel und doch furchtbar ehrlich sie Wills Leben als Tetraplegiker beschrieben hat.

Die Liebesgeschichte zwischen Will und Louisa ist wohl fast einzigartig zwischen zwei Buchdeckeln. Sie beginnt nicht wirklich irgendwo, vielmehr ist es ein schleichender Prozess, der von gegenseitiger Ablehnung, zu Anerkennung, Verständnis, Freundschaft und schließlich Liebe wächst. Eine Liebe, die über jedes Körperliche hinausgeht und nur zwei Seelen verbindet. Ich fand es wunderbar, bei dieser Entwicklung dabei zu sein.

Nach dem Lesen klingen viele Eindrücke, Emotionen und Ereignisse in mir nach und ich werde wohl noch Wochen über dieses Buch grübeln, es verdauen und um den Verlust der Figuren trauern. Ja, ehrlich, sie fehlen mir und ich würde am liebsten das Buch gleich nochmal von vorn beginnen. Denn trotz des wirklich traurigen Themas, habe ich dank der vielen witzigen Dialoge manchmal laut loslachen müssen und das Geschehen wirklich gerne gelesen.

Fazit: „Ein ganzes halbes Jahr“ ist ein Buch, dass wohl nahezu jeden Menschen ein Stück weit verändert. Ich habe zwei wundervolle Figuren kennenlernen dürfen, die mir wirklich sehr, sehr ans Herz gewachsen sind; mit denen ich gelacht, gehofft, gebangt und schrecklich geheult habe. Auch wenn es keine leichte Kost ist, ist es eines der großartigsten, gefühlvollsten, wahrsten Bücher, die ich bisher gelesen habe, und eines, dass so ist wie kein anderes zuvor. „Eine Liebesgeschichte, anders als alle anderen.“ Es ist kaum möglich für diesen wunderbaren Roman die richtigen Worte zu finden, und das auszudrücken, das mich bewegt und bereichert hat. Eine fantastische, großartige, wunderbare Geschichte!

Rezension: Victoria Schwab – Verflucht

Victoria Schwab
Verflucht
 
Verlag: Heyne fliegt
Originaltitel: The Near Witch
Format: broschiert, 320 S.
Erscheinungstermin: 04 / 2013
Preis: 12,99 €
ISBN: 978-3453534315

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Eines Nachts erhascht Lexi einen Blick auf einen Fremden nahe ihrem Haus. Doch kaum hat sie ihn entdeckt, ist er auch schon wieder verschwunden. Als wenig später ein Kind vermisst wird, ist der Schuldige schnell gefunden. Der Fremde muss das Kind aus seinem Bett geraubt haben. Aber Lexi glaubt nicht daran, und fühlt sich eigenartig zu diesem fremden Jungen hingezogen. Sie setzt alles daran, ihn aufzuspüren. Der Junge ist kaum älter als sie, schweigsam und insichgekehrt. Bei den Thorne-Schwestern, Hexen fast so alt wie das Dorf selbst, hat er Unterschlupf gefunden. Gemeinsam machen sich die beiden auf, den Schuldigen zu finden, und die Zeit drängt. Jede Nacht verschwindet ein weiteres Kind. Während die Männer des Dorfes Jagd auf den Jungen machen, schleichen Lexi und er sich gemeinsam ins unheimliche Moor hinaus. Denn es gilt die Hexe von Near zu finden, die vor vielen hundert Jahren grausam ermordet wurde …

„Verflucht“ ist ein Roman, der mich schon durch das tolle Cover wirklich neugierig machte, und auch der Klapptext trug das Übrige dazu bei, dass ich dieses Buch unbedingt lesen wollte. Ich muss zugeben, ich bin ein wenig enttäuscht. Während die Geschichte zwar viele Geheimnisse, Andeutungen und Mystisches birgt und mit einem in sich runden und stimmigen Plot aufwartet, haben mir zwei wesentliche Dinge in diesem Roman gefehlt: Tiefe und Spannung.

Victoria Schwab schaffte es, mich mit vielen kleinen Dingen dieser Geschichte neugierig auf den Fortgang zu machen. Die historisch anmutende Kulisse des kleinen Dorfes Near und das eher ärmliche Leben der Bewohner passt fantastisch zu den vielen magischen Andeutungen zu Hexerei und Magie und den unerklärlichen Geschehnissen. Ich fühlte mich während des Lesens wohl, wenngleich ich fesselnde Ereignisse wirklich vermisst habe. Immerhin spitzt sich die Situation immer weiter zu, so dass ich nach guten 2/3 des Buches schließlich doch noch den Sog dieser Geschichte spürte und das Buch schließlich kaum noch weglegen konnte. Ich hätte mir viel eher mehr von dem spannenden Geschehen gewünscht, dass mich immerhin im letzten Drittel regelrecht bannen konnte.

Die Figuren scheinen für mich die größte Schwäche dieses Romans zu sein. Ich bin mit Lexi geradeso warm geworden. Die meisten anderen Charaktere, sogar der „Fremde“, der immerhin mit zur Hauptfigur wird, blieben blass, farblos, sogar regelrecht gefühllos. Mit den Protagonisten empfinden und bangen konnte ich das gesamte Buch über kaum. Überhaupt ist für meinen Geschmack wenig Emotionalität in dieser Geschichte zu finden. Ängste, Trauer, Hass – dass alles wurde für mich als Leser nicht spürbar. Sogar die sich entwickelnde Liebe zwischen Lexi und dem Jungen Cole blieb oberflächlich; nur angedeutet mit flüchtigen Küssen und raschen Berührungen. Das war mir zu wenig. Ich vermisste das Luftanhalten, die Schwere der Traurigkeit und Angst, die zumindest ein kleines bisschen auch auf den Leser übergehen sollte. Schließlich bange ich sonst meist wirklich mit den Figuren einer Geschichte mit, doch in diesem Roman blieb ich zu meiner Enttäuschung nur teilnahmsloser Betrachter.

Fazit: „Verflucht“ ist ein Roman, der mich mit gemischten Gefühlen zurückließ. Er hält viele gute Ideen der Autorin bereit, die diese Geschichte vorallem mit geheimnisvoll-magischen Details bereichern – mit Geschichten von Hexen, Zauberei und dem Bösen, entstanden durch Böses. Setting und Plot lassen nicht viele Wünsche offen und schaffen einen ganz eigentümlichen Charme dieser Geschichte. Und doch sprang bei mir der Funke einfach nicht über. Ich habe hier wirkliche Spannung vermisst. Doch dieses Buch lebt vorallem durch die düstere Atmosphäre, die unheimlichen Geschichten über die Hexe von Near und das Mystische, das allgegenwärtig scheint. Fesselndes Geschehen tritt erst im letzten Drittel auf, dann jedoch so heftig, dass ich das Buch kaum weglegen konnte. Doch selbst der beste Plot scheitert an oberflächlich gezeichneten Figuren, die für meinen Geschmack zu wenig Gefühle zeigen und zu eindimensional gestaltet sind. Richtig sympathisch wurde mir auch Hauptfigur Lexi kaum; alle anderen blieben mir fast gänzlich fremd. Die Autorin hat mit ihrem Debütroman für meinen Geschmack viel verschenkt, was die Idee zu diesem Buch eindeutig hergegeben hätte.

Rezension: Amanda Hocking – Vereint – Die Tochter der Tryll 3

Amanda Hocking
Vereint
Die Tochter der Tryll 3
 

Verlag: cbt
Originaltitel: Torn. A Trylle Novel
Format: broschiert, 352 S.
Erscheinungstermin: 10 / 2012
Preis: 12,99 €
ISBN: 978-3570161463

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Seit Königin Elora, Wendys leibliche Mutter, zu schwach ist, sich um Regierungsangelegenheiten zu kümmern, übernimmt Wendy mehr und mehr ihrer Pflichten. Sie nimmt an Versammlungen teil und versucht die Lebensart aller Tryll zu verbessern. Nachdem Loki völlig unerwartet und verwundet im Palast auftaucht und vor Wendy zusammenbricht, gibt sie seiner Bitte um Asyl statt. Geradeso ist er dem grausamen König der Vittra, Wendys Vater, entkommen. Nach ihrem achtzehnten Geburtstag heiratet Wendy schließlich Tove – rein aus praktischen Gründen. Doch noch während der Hochzeitsfeier wird ihr klar, dass Loki ihr vielmehr bedeutet, als sie sich bisher eingestehen wollte. Als jedoch die Vittra eine Stadt der Tryll angreifen und schrecklich verwüsten, hat Wendy zunächst ganz andere Probleme als ihr Liebesleben. Sie muss eine Möglichkeit finden, Oren zu besiegen; was bisher noch niemandem gelungen ist, und eine Prophezeihung besagt, dass Wendy und ihre Freunde den Tod finden werden …

An diesen dritten Band hatte ich eigentlich kaum Erwartungen. Schon die beiden Vorgänger „Verborgen“ und „Entzweit“ konnten mich kaum fesseln oder überraschen, also erwartete ich auch keine Besserung von diesem Abschlussband der „Die-Tochter-der-Tryll“-Trilogie. Dennoch muss ich zugeben, dass mich dieser Band enttäuscht hat. Denn wenngleich die Autorin ihrer Erzählart treu geblieben ist, und die Geschehnisse gänzlich ohne Höhepunkte beschrieben hat, waren mir die Figuren einfach nicht mehr so sympathisch wie in den beiden vorhergehenden Romanen. Alles läuft einfach zu glatt, zu problemlos ab, als dass man mit ihnen mitfiebern könnte oder sich den Figuren besonders nah fühlen würde. Das Geschehen plätschert nicht nur so dahin, man weiß eigentlich schon, dass die Ereignisse, die die Charaktere zu „bewältigen“ haben, keine wirklichen Hindernisse darstellen und alle reibungslos „absolviert“ werden. Ich hatte genau aus diesem Grund nicht selten große Lust, das Buch wegzulegen.

Neben einer gleichmäßig wenig fesselnden Handlung, war mir zudem Wendy manchmal einfach zu nervig. Erst verliebt sie sich im ersten Band in ihren Tracker Finn, mit dem sie jedoch ihrer verschiedenen gesellschaftlichen Stellung wegen, nicht zusammen sein darf. Nachdem diese Liebe in Band zwei plötzlich abbricht, entdeckt sie ihre Gefühle für Loki, die in diesem dritten Band noch weiter ausgebaut werden. Und natürlich, obwohl sie ihn kaum kennt und nur sehr wenig Zeit mit ihm verbracht hat, verliebt sie sich unsterblich in ihn. Das war für meinen Geschmack alles nicht rund und wirkte doch sehr konstruiert auf mich. Auch die Erklärung, dass Finn nicht um sie kämpfen wollte, war mir hier einfach zu wenig. In puncto Liebe und Romantik kamen mir Band zwei und drei zu oberflächlich und kitschig daher.

Schreibstil und Sprache dieses Romans waren, wie gewohnt, jugendlich-oberflächlich, was jedoch meistens ganz gut zur Geschichte passte.

Fazit: Die gesamte Trilogie um „Die Tochter der Tryll“ lässt mich ziemlich enttäuscht zurück. Während mich Band eins, „Verborgen“, noch neugierig auf den Folgeroman zurückließ, denn zumindest waren die abschließenden Ereignisse, der große Showdown dieses Teils, wirklich fesselnd erzählt, merkte ich in Band zwei, „Entzweit“, bereits, wie flach und spannungslos die Ereignisse geschildert wurden. Doch wenigstens konnten mich die Figuren hier wieder in ihren Bann ziehen. Im vorliegenden dritten Teil, „Vereint“, musste ich mich dann wirklich zwingen, weiterzulesen, denn weder konnte man von einer spannenden Handlung noch von einnehmenden Figuren sprechen. Ich fühlte mich während des gesamten Lesens wie ein teilnahmsloser Betrachter. Meines Erachtens hätte man aus den drei Bänden problemlos einen starken, spannenden Einzelband machen können. Für mich steht fest, dass ich sobald nicht wieder zu einem Buch von Amanda Hocking greifen werde und verstehe ehrlich nicht, wie diese gesamte Trilogie so hochgelobt wird.

Buch-Statistik Juli 2013

Bevor wir zum August kommen, hier noch schnell die Zusammenfassung des Monats Juli. Diesmal ohne viel Gerede und Blabla – lest selbst ;-) .

Gelesen / Gehört

Julie Kagawa
Unsterblich – Tor der Dämmerung
5sterne
Eigentlich wollte Julie Kagawa niemals einen Vampirroman schreiben. Zum Glück hat sie es doch getan und uns mit dem ersten Band ihrer neuen Reihe im Endzeitszenario eine ganz neue Vampirfigur geschenkt: Allie. Neben der charismatischen Hauptfigur durfte ich eine ganz neue Welt entdecken, regiert von Vampiren und mit einem ständigen Überlebenskampf, den Allie und viele weitere Charaktere tagtäglich durchleben. “Unsterblich – Tor der Dämmerung” wartet mit vielen Details, viel Gefühl und einer gefangennehmenden Geschichte auf, die ganz Kagawalike nicht gänzlich neu aber doch ganz eigenständig ist und nicht zuletzt dank Allie den Leser in ihren Bann zieht. Ich habe die Lesezeit an Allies Seite genossen, habe mit ihr diese dunkle, gefährliche aber auch geheimnisvolle Welt erkundet und das vampirische “Leben” kennengelernt, in dem Allie versucht, sich ihre Menschlichkeit zu bewahren. Unbedingt mehr davon!

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Lesehighlight im Juli 2013
Ilona Andrews
Die Früchte der Unsterblichkeit
4sterne
Zum ersten Mal erhält eine andere Figur der Kate-Daniels-Reihe eine eigene Stimme: Kates beste Freundin Andrea. Wie gewohnt vom Autorenduo Ilona Andrews kommt auch diese Kurzgeschichte mit viel dunkler, dichter Atmosphäre und eine gehörigen Portion Endzeitfeeling daher. Doch anders als in den Romanen bleiben die Geschehnisse etwas oberflächlich. Die beginnende Liebe zwischen Raphael und Andrea wirkte auf mich recht kitschig und zu sehr gewollt. Und mir fehlte Kate ungeheuer, ihr Witz und Charme. Das war einfach nicht dasselbe. Die Oberflächlichkeit mag dem Medium Kurzgeschichte geschuldet sein. Ereignisse wurden zu schnell abgehandelt und nur “angekratzt”. Eine nette Geschichte also, ideal für Zwischendurch, kommt jedoch nicht an die eigentliche Reihe heran.

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Neu im Regal:

Ordentlich kochen!
Leigh Bardugo: Grischa – Eisige Wellen – Band 2
Alina Bronsky: Spiegelkind
Karen-Susan Fessel: Liebe macht Anders
Karin Greiner / Angelika Weber: Kräuter (GU Pflanzenratgeber)
Leila Lindholm: Noch ein Stück – Kuchen, Brownies, Waffeln, Eis, Brot, Pizza und Pasta
Sofie Meys: Das Hochbeet – Für Gemüse, Kräuter und Blumen
Cornelia Read: Der Junge, den niemand sah
Dagmar Reichel: Kochen für die Kleinen – Gesund und ideenreich durchs 2. und 3. Lebensjahr
Cornelia Schinharl / Christa Schmedes: Fein gebacken! Das Grundbackbuch – Was wirklich wichtig ist
Jennifer Shaw Wolf: Wo die Liebe tötet

2 Bücher gelesen | 696 gelesene Seiten | 22 gelesene Seiten/Tag | 13 neue Bücher

Zwischendrin: Tad Williams – Die dunklen Gassen des Himmels – Audiobook

Schon das Cover hat mich auf dieses Buch – zunächst die Printvariante – aufmerksam gemacht, toll toll toll ;-) . Klapptext und Autor taten ihr übriges, dass ich dieses Buch unbedingt lesen wollte. Als ich es bei Audible sah, habe ich kurzerhand zugeschlagen, obwohl es mit 17 Stunden mein bisher längstes Hörbuch ist.
Ich muss zugeben, jetzt, nachdem ich schon über 6 Stunden in diesem Buch gehört habe, bin ich froh, zur Hörbuchvariante gegriffen zu haben. Zwar ist die Geschichte an sich mal etwas ganz neues (zumindest für mich ;-) ), ein bisschen dunkel, ein bisschen rowdyhaft und die Idee, dass “Anwälte” des Lichts und der Dunkelheit darum verhandeln, ob die gestorbene Seele nun in den Himmel einziehen oder in der Hölle schmoren darf, ist irgendwie mal erfrischend anders.
Doch schon bald wird Bobby Dollar (oder besser Engel Doloriel) in eine ziemlich miese Sache reingezogen, plötzlich werden Seelen vermisst, es kommt zu Todesfällen und irgendetwas scheint nicht mit rechten Dingen zuzugehen. Kurzerhand beginnt Bobby Dollar die Sache auf eigene Faust aufzuklären, doch bis es soweit ist und er dem Rätselhaften auf die Spur kommt, passiert oftmals nicht viel. Und so zieht sich an manchen Stellen das Geschehen dahin und es will nicht so recht etwas spannendes passieren.
Und genau an diesen Stellen bin ich froh, Simon Jäger zuhören zu dürfen, der meines Erachtens ein wirklich grandioser Sprecher ist. Er schauspielert, taucht völlig in die verschiedenen Charaktere und damit Rollen ein und schafft es wirklich jeder einzelnen Figur, durch seine Interpretation, eine ganz eigentümliche Persönlichkeit zu geben. Durch ihn hat diese Geschichte viel mehr Atmosphäre erhalten, viel mehr Tiefe. Da schwankt seine Stimme von laut zu leise, von durchdringend zu zaghaft, von einer Charakterstimmlage zur nächsten und das völlig glaubhaft und einfach wunderbar (einzig das Hören im Auto macht das Ganze durch laute und leise Passagen etwas schwierig).
11 Stunden liegen nun also noch vor mir und gerade beginnt das Ganze mehr Schnelligkeit und Geschehen zu bekommen. Ich hoffe, es bleibt jetzt die restliche Zeit bei dieser Kurzweiligkeit, die sich im zuletzt gehörten Kapitel zeigte :-) .

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