Die letzten Rezensionen

Buch-Statistik September 2011

Mein September war sehr fantasylastig – einiges davon mit Romanceanteil. Letzteres ist ganz klar Jeaniene Frosts Night-Huntress-Reihe geschuldet, denn nachdem ich Band 1 geradezu verschlungen habe, mussten auch die übrigen Teile dran glauben ;-) .

Mein Monatshighlight ist jedoch keiner von Jeaniene Frosts Romanen – obwohl diese es durchaus auch verdient hätten – sondern “Nachtmahr”, der 3. Band um October Daye von Seanan McGuire, der mir wirklich ausnehmend gut gefallen hat. Diese Reihe ist einfach wunderbar – in den Abenteuern, den Figuren und dem ganzen Setting ringsherum.

Gelesen:

Jessica Shirvington
Erwacht
5sterne
Christine Warren
Küss mich, Werwolf
3sterne

Begonnen, aber noch nicht beendet (Anfang Oktober):

Neu im Regal:

Toni Anzenberger: Pecorino in Rimini – Ein Hund geht um die Welt
Maxime Chattam: Alterra – Der Krieg der Kinder
Lieneke Dijkzeul: Vor dem Regen kommt der Tod
Thorarinn Eldjarn: Die glücklichste Nation unter der Sonne – Geschichten aus Island
Jeaniene Frost: Kuss der Nacht – Night Huntress 2
Jeaniene Frost: Gefährtin der Dämmerung – Night Huntress 3
Jeaniene Frost: Der sanfte Hauch der Finsternis – Night Huntress 4
Jeaniene Frost: Dunkle Sehnsucht – Night Huntress 5
Rachael Hale: Baby Love
John Harvey: Splitterndes Glas
Jörg Heieck: Toscana
Dora Heldt: Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt
Sara J. Henry: Ein Herzschlag bis zum Tod
Julie Kagawa: Plötzlich Fee – Winternacht
Annabel Karmel: Babykost – Was ihrem Baby schmeckt
Mara Laue: Erweckung – Dämonenerbe 1
Sandra Lüpkes: Taubenkrieg
Katharina Münk: Die Eisläuferin
Stephanie Rowe: Küssen auf eigene Gefahr – Soulfire 1
Sonja Sammüller: Kochen für Babys
Britta Strauß: Meeresblau
Erik van de Perre: Iceland Panorama

ca. 2559 gelesene Seiten | 7 Bücher gelesen, 1 Buch begonnen | 22 neue Bücher

Rezension: Jeaniene Frost – Kuss der Nacht

Über vier Jahre sind vergangen, seit Cat den Vampir, den sie liebte verlassen hat. Seitdem lebt sie nur noch für eines: die Vampirjagd im Auftrag einer speziellen Abteilung für Paranormales. Ihr altes Ich, hat Cat in ihrer Heimatstadt beerdigt. Doch jemand hat ihre neue Identität herausgefunden und schickt ihr eine makabere Botschaft, die sie unweigerlich nach Hause zurückführt. Bald darauf muss Cat feststellen, dass jemand versucht sie umzubringen. Als sie Bones schließlich wiedertrifft, flammen alte Gefühle neu auf und erleichtert erkennt sie, dass er um sie kämpfen will – um jeden Preis. Doch auch Bones’ Erschaffer Ian hat ein bizarres Interesse an Cat entwickelt und hat ganz eigene Pläne für sie …

„Kuss der Nacht“ beginnt genauso wie „Blutrote Küsse“ endete – unglaublich spannend. Während man gänzlich in die Welt von Cat und Bones eintaucht, mit ihnen mitfiebert und bangt, vergisst man fast gänzlich Zeit und Raum.

Die beiden Hauptcharaktere sind einem mitlerweile richtig ans Herz gewachsen, und man kann und will sich kaum von ihnen trennen. So ist es also nicht verwunderlich, dass man nicht nur über die Seiten fegt und gierig jedes Wort in sich aufsaugt; das Buch wegzulegen ist nahezu unmöglich.

Doch wenngleich mich der unheimliche Sog auch in diesem zweiten Band ergriffen hat, und ich nicht mehr aufhören konnte zu lesen, brachte diese Geschichte auch das ein oder andere Wehrmutströpfchen mit sich: Bones kam mir oft zu softig und weichgespült daher, was manchmal beinahe richtig kitschig wirkte. Die Ecken und Kanten, die er noch im ersten Band zur Schau stellte und die ihn manchmal noch ein bisschen gefährlich erscheinen ließen, fehlten – sehr zu meinem Leidwesen – gänzlich.

Die Ereignisse folgen dafür Schlag auf Schlag und man muss Jeaniene Frost wirklich zugestehen, dass sie es schafft, fesselnd und temporeich zu erzählen – Längen sucht man in diesem Buch vergeblich. Darüberhinaus ist es nicht nur ein Abenteuer, dass Cat, Bones und ihre Freunde bestehen müssen, vielmehr gönnt die Autorin ihren Figuren kaum eine Atempause und reiht unnachgiebig ein spannendes Ereignis an das andere.

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Rezension: Károly Pump – Der Mensch und sein Hund

Auf 120 Seiten zeigt dieser Bildband im ungewöhnlichen hochformatigen Panorama-Format 50 Fotografien von Hunden und ihren Herrchen. Die ebenso ungewohnte niedrige Perspektive – oftmals in Augenhöhe der Hunde – macht es möglich, das Umfeld der Vierbeiner einmal aus ihrer Sicht wahrzunehmen.

Das außergewöhnliche Format hat mich begeistert – eben wirklich mal etwas anderes und ein echter Hingucker – und das Thema, nämlich die Beziehung zwischen Mensch und Hund mal aus anderer Sichtweise kennenzulernen, hat mich ebenfalls gereizt.

Doch bereits beim ersten Durchblättern wurde mir klar, dass ich wahrscheinlich zu hohe Erwartungen an diesen Bildband gehegt habe. Dem Fotografen ging es weniger um Kunstfertigkeit, Schärfe oder besonderes Motiv, sondern wirklich und einzig um den Hund als Begleiter der Menschen mal aus einer anderen Perspektive zu zeigen. Darum ist ein Groß der Fotos richtiggehend unscharf, manche weniger scharf und verwackelt und nur einzelne zeigen sich wirklich richtig gut gelungen.

Sicher mag diese Unschärfe an der ungewöhnlichen Aufnahmeweise liegen: Károly Pump hat für die Umsetzung seiner Idee eigens seine Kamera in einen Rucksack auf Rollen verpackt und mittels Drahtauslöser das Bild aufgenommen. Schärfe fokussieren war hier also nicht möglich.

Károly Pump ist es mit seinem Bildband auf eigentümliche Art und Weise gelungen, die besondere Beziehung zwischen Mensch und Hund festzuhalten. Dafür nimmt der Liebhaber sicherlich auch Unschärfe in Kauf. Ich persönlich bin etwas enttäuscht.

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Rezension: Christine Warren – Küss mich, Werwolf

Nie hätte Sullivan Quinn geglaubt, dass ihn ein solch betörender Duft in den Wahnsinn treiben könnte. Und das ausgerechnet als er eigentlich einen klaren Gedanken behalten sollte. Schnell hat er die Quelle des berauschenden Geruchs ausgemacht: Fuchsfrau Cassidy Poe. Doch diese ist zunächst alles andere als begeistert über die beharrlichen Annäherungsversuche des Wolfes. Als ein Angehöriger der „Anderen“ von einer geheimnisvollen Sekte entführt wird, sind Quinn und Cassidy jedoch zur Zusammenarbeit gezwungen. Gemeinsam sollen sie mehr über diese Gemeinschaft und ihre Arbeitsweise herausfinden. Während die beiden schon bald ihre Finger kaum mehr voneinander lassen können, geraten sie ins Visier der Sekte …

„Küss mich, Werwolf“ kommt schon zu Anfang mit einer guten Portion Erotik daher, wenngleich es noch ein Weilchen dauert, bis Cassidy und Quinn wirklich zueinander finden. Doch gerade dieser fesselnde Auftakt, bei dem man fast das Atmen vergisst, hat es in sich. Christine Warren hat in diesen Roman eine gute Mischung aus Romance und Fantasy gepackt mit zwei Hauptfiguren, die einem sofort sympathisch sind. Trotzdem schaffen es diese beiden Figuren, ihre Leser das ein oder andere Mal etwas zu nerven. Quinn ging mir sogar mit seinem „…., liebste Cassie“ – dass er ständig verwendet – nach einiger Zeit ziemlich auf den Keks. Die Dialoge kommen oft leider sehr holprig und manchmal sogar etwas nichtsaussagend daher.

Die „Anderen“, das sind Vampire, Werwesen, Feen, Hexen, Dämonen – eben all die übersinnlichen Gestalten, von denen wir schonmal gehört haben. In diesem ersten Band ihrer Reihe um die „Anderen“ erfahren wir einiges über die Strukturen dieser ungewöhnlichen Gemeinschaft. Auch wenn der Fantasy-Part etwas oberflächlich und recht einfach gestrickt daherkommt, bietet er doch eine gute Rahmenhandlung für den Romance-Teil. Eine tiefschürfende Geschichte sollte man hier also nicht erwarten. Während die ersten Ereignisse noch gut strukturiert und etwas ausgefeilter ihre Leser zu unterhalten wissen, ist die Bedrohung am Schluss schnell besiegt; dazwischen finden sich kaum nennenswerte Höhepunkte.

„Küss mich, Werwolf“ ist ein Roman, der es schafft, seine Leser mit leichter Kost angenehm zu unterhalten. Man taucht in eine Welt der „Anderen“ ein, von der Christine Warren zwar spannend und flott zu erzählen vermag, die jedoch eher seicht und manchmal recht flüchtig daherkommt. Wenn man diese Schwäche verzeiht und sich auch nicht an stellenweise etwas überspitzten Liebesszenen stört, bietet diese Geschichte Lesestoff für angenehme Stunden. Ich werde der Autorin noch eine weitere Chance mit „Die Schöne und der Werwolf“ geben, denn Lust auf mehr macht dieser Roman auf jeden Fall.

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Rezension: Jeaniene Frost – Blutrote Küsse

Cat ist Halbvampirin und sie hasst Vampire über alles. Sie hat nur ein Ziel: einen nach dem anderen zur Strecke zu bringen. Doch eines Tages begegnet sie einem Vampir, dem sie nicht gewachsen ist. Cat bleibt nur eine Wahl, sterben oder einen Pakt mit dem Teufel eingehen. Denn Bones hat schnell begriffen, dass Cat ihm bei seinem Vorhaben einen entscheidenden Vorteil bringt – die Vampire sind heiß auf sie. Und so decken die beiden nach und nach einen geheimen Mädchenhandel auf, den der gerissene wie grausame Vampir Hennessey in Ohio betreibt. Cat muss sich bald eingestehen, dass nicht alle Vampire böse sind und sie sich zu Bones immer mehr hingezogen fühlt. Doch als aus dem Lockvogel eine Gejagte wird, rüsten Bones und Cat zum großen Kampf, denn auch Cats Familie ist in Gefahr …

„Blutrote Küsse“ nimmt zuerst etwas langsam Fahrt auf. Cat ist einem jedoch schon nach wenigen Seiten sympathisch, wenngleich sie zu Anfang noch ziemlich naiv daherkommt und es schon das ein oder andere Mal vorkommt, dass man mit ihr hadert. Genau wie sie, ist man als Leser dem geheimnisvollen Vampir, der Cat einen ungewöhnlichen Handel vorschlägt, zuerst skeptisch gegenüber. Doch schon bald stellt sich heraus, dass Bones ein gelungener Charakter ist, mal hart und stählern, dann weich und offenherzig – eine schöne Mischung. Somit hat Bones das Herz seiner Leser schnell auf seiner Seite, so auch meines. Dank Bones’ hartem Training, dass Cat voll und ganz an ihre körperlichen Grenzen bringt, macht sie eine richtige Wandlung durch, das Naive verschwindet und wird durch Selbstsicherheit und ein wenig Härte ersetzt. Sie macht nun den Eindruck einer richtigen Vampirjägerin und scheint an Bones’ Seite erwachsen zu werden. Für mich als Leser war das eine schöne Wandlung, die man richtig mitbekommt, und die mir gut gefallen hat. Jeaniene Frosts Charaktere entwickeln sich also während der Ereignisse weiter, was sie richtig glaubhaft werden lässt.

Leider dauert es ziemlich lange, bis Jeaniene Frost ihre Leser in den Genuss des Romanceteils kommen lässt. Hin und wieder deutet sie zwar schon an, doch bis die beiden sich endlich „kriegen“ vergehen viele, viele Seiten. Doch ich muss zugeben, das Warten lohnt sich; wenngleich die Autorin nur ein-, zweimal wirklich ins Detail geht; die späteren erotischen Stellen sind für meinen Geschmack etwas kurz geraten.

Der phantastische Teil ist Jeaniene Frost ausnehmend gut geraten. Sie erschafft eine geheime Organisation aus Vampiren und Menschen, die einen grausamen Mädchenhandel betreiben, und deren Drahtzieher auch bei den Menschen nahezu überall zu finden sind. Die Autorin zeichnet hier ein eher düsteres Bild, was wirklich gut zu den Ereignissen passt und streut immer wieder eine Prise Humor mit ein, die das Geschehen auflockert und Cat und Bones dem Leser immer weiter ans Herz wachsen lässt.

Romance meets Fantasy – und das mit einer temporeichen, fesselnden Geschichte, der man sich kaum entziehen kann und einer zu Herzen gehenden Liebesgeschichte, die alle Hürden zu überwinden weiß …

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