Die letzten Rezensionen

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Rezension: Jutta Profijt – Blogging Queen

Lulu ist Stewardess und mit ihrem Beruf eigentlich nicht ganz so glücklich. Privat kleidet sie sich gern stylisch, trägt Markenklamotten, wenn auch secondhand, und die Welt ist ihr Zuhause. Als eine Ohrenentzündung sie dazu zwingt am Boden zu bleiben, fällt die geplante Geburtstagsparty auf einer Insel im indischen Ozean geradewegs ins Wasser. Stattdessen soll Lulu das Penthouse ihrer Freundin Sabine und Hund Sergent Pepper hüten, und nebenbei die neue Blogsoftware testen. Da Lulu ohnehin die Decke auf den Kopf zu fallen droht, macht sie doch gerne das, was sie am liebsten täte: über Mode und Trends berichten – allerdings unter einer gänzlich anderen, viel cooleren Identität. Schon bald stürmen die Besucher ihr Blog, bitten Magazine um Interviews und Jobangebote hageln dutzendfach herein. Und als sie plötzlich immer mehr Menschen kennenlernt, die ihr zu Freunden werden, muss Lulu feststellen, wie einsam sie eigentlich bisher war …

Endlich mal wieder ein Roman einer deutschen Autorin, der einen geradezu umhaut. Viel habe ich mir unter „Blogging Queen“ ausgemalt, hohe Erwartungen hatte ich allemal, und ich bin nicht enttäuscht worden …

Lulu ist mal eine erfrischend andere Frau – eigentlich ja ganz normal, aber sie ist kein Top-Model, wie das die Figuren in vielen anderen Romanen zu sein scheinen; sie ist eher klein geraten, mit großer Nase und ausladenden Kurven. Das gefällt mir! Und sie wird von der Autorin auch nicht vor manch noch so peinlicher Situation verschont, bei denen man dann schonmal richtig Mitleid bekommt. Dafür jedoch, hat man sie unheimlich gern, und das schon nach nur wenigen Seiten. Auch die übrigen Figuren können überzeugen und zeichnen sich durch eine besonders direkte, humorvolle und anziehende Art aus.

Der Autorin gelingt es ausnehmend gut ihre Leser in die Welt der Mode und deren Trends zu entführen, und schildert das drum und dran, dass ihre Geschichte ausmacht, die vielen kleinen Details, wirklich gelungen. Schon nach wenigen Seiten ist man mitten drin, und kann sich kaum noch vorstellen, dass Buch wegzulegen. Dazu trägt auch der kurzweilige Schreibstil Jutta Profijts bei, der einen nur so über die Zeilen sausen und uns immer tiefer in Lulus Leben eintauchen lässt.

Auch Männer hat dieser Roman einige zu bieten, ein kleine Liebesgeschichte hier, ein paar Intrigen dort und ein scheinbar kniffliger Kriminalfall an deren Auflösung Lulu maßgeblich beteiligt ist, machen diesen Roman zu einem echten Pageturner. Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt und hoffe sehr, dass die Autorin uns noch einiges in dieser Richtung bieten wird.

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Rezension: Kristina Günak – Eine Hexe zum Verlieben

„Eine Hexe zum Verlieben“ liest sich erfrischend locker-leicht und so witzig, dass man schon mal laut loslachen muss. Dabei rast man geradezu von einer Seite zur nächsten. Die Autorin erzählt spannend und kurzweilig vom Geschehen und man hat wirklich das Gefühl, dass ihr jeder Satz mit Leichtigkeit gelingt. Zudem schließt man die Figuren augenblicklich ins Herz und stellt fest, dass sie es sogar schaffen einen richtig zu begeistern.

Gänzlich ohne Schwäche auszukommen, schafft der Roman jedoch leider nicht. Während Erzählstil und Figuren nahezu vom Hocker reisen, ist die Erfüllung der Prophezeiung allzu schnell erzählt. Die erste Bedrohung, der sich Eli, Nicolas und Vincent stellen müssen, geht noch richtig zu Herzen, dann allerdings scheint es als musste die Geschichte schnell zu Ende erzählt werden. Denn die drei nehmen die Hürden, die sich ihnen fortan in den Weg stellen schnell und relativ einfach. Doch die Suche nach dem Artefakt scheint auch eher mehr eine Randsache zu sein. Vielmehr legt Kristina Günak ihr Augenmerk auf die Entwicklung der Figuren – auch untereinander – und das ist auch ok und bietet genug unterhaltsamen, witzigen Lesestoff.

Ziemlich nervig hingegen waren all die – gefühlten – tausend Rechtschreibfehler im Buch. Ich bin nicht so, dass ich nicht über den ein oder anderen Fehler hinweg sehen könnte – das passiert schließlich. Aber DAS war einfach nur schlecht. Ständig wurde der Lesefluss unterbrochen; nicht nur von Buchstabendrehern, sondern auch von dem einen oder anderen Satz, den man sich als Leser scheinbar selbst „zusammenreimen“ muss. Doch dies möchte ich der Geschichte um die charismatische Erdhexe Elionore Brevent nicht zur Last legen, denn der Roman hat mich trotzdem begeistern können und so fieberte ich Seite um Seite mit Eli, Nicolas und Vincent.

Abschließend möchte ich noch die Worte der Autorin in ihrer Danksagung aufgreifen: „Danke an den ersten Satz, du warst ein guter erster Satz!“. Recht hat sie. Und ihm folgen in diesem Buch noch viele weitere gute Sätze.

Fazit: Eine tolles, tolles, tolles Buch mit einer witzig-charmanten und ein wenig verschrobenen Heldin, die man einfach gern haben muss, einer Portion Liebe, Freundschaft und einem magischen Abenteuer, dass zwar nicht die Welt verändern wird, dass aber gut zu unterhalten weiß.

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Rezension: Nina Behrmann – Grenzgänger

Nina Behrmann hat mich mit ihrem Roman „Grenzgänger“ und dem darauf befindlichen Klapptext wirklich neugierig gemacht. Ein Drache als Chef, eine Hexe als Mutter und ein Ficus als Hausgeist, das hörte sich nach unterhaltsamen Lesestunden an. Doch was so vielversprechend begann hat mich während des Lesens leider nicht gänzlich überzeugen können.

Die Autorin hat ihre Fantasy-Geschichte in Deutschland angesiedelt, eine erfreuliche Nebensache, die man hierzulande eher selten liest. Sie hat ihre Elfen, Vampire und Co. in einer interessanten Welt angesiedelt, mitten unter den Menschen und doch von diesen unbemerkt. Nina Behrmann erzählt von einem grausamen Krieg zwischen den Sidhe und den Grenzgängern (Vampire, Werwölfe etc.), der viele Jahrhunderte andauerte. Nun, in einer Zeit, in der ein unsicheres Friedensabkommen zwischen den beiden Parteien herrscht, ist es die Aufgabe von Kay, einem erfahrenen Seelie-Sidhe, Feng, einem goldenen Drachen und seit neuester Zeit auch Feline, diesen Frieden zu bewahren.

Die Autorin erzählt kurzweilig vom Geschehen und schafft es eine überaus spannende Atmosphäre im Buch aufzubauen, und fast über die gesamte Geschichte hinweg zu halten. Dass Nina Behrmann ihr Handwerk versteht, merkt man spätestens daran, dass man in rasantem Tempo über die Seiten fegt.
Leider finden sich im Buch so viele Rechtschreibfehler, dass man immer mal wieder stecken bleibt.

Trotz spannendem Geschehen blieben viele der Figuren recht blass und mit Feline kam ich zeitweise nur sehr schwer klar. Kay, der Seelie-Sidhe zum Beispiel war mir sofort sympathisch, auch Feng, der Drache, dessen Magie man leider nur einmal „zu sehen“ bekommt. Für meinen Geschmack hätte die Autorin noch ein wenig mehr aus ihren Figuren machen können. Ihre Ideen fand ich vom Plot her wirklich gut, aber die Protagonisten erscheinen zeitweise etwas oberflächlich. Man kauft ihnen ihre Kräfte irgendwie nicht richtig ab. Feng zum Beispiel erscheint für einen Drachen einfach zu menschlich und „brav“; einen Drachen stelle ich mir wild und mächtig vor, doch davon keine Spur. Auch wirken an einigen wenigen Stellen die Ereignisse recht konstruiert und wollten nicht so ganz zur übrigen Geschichte passen oder trugen nicht wirklich viel zum Geschehen bei.

„Grenzgänger“ bietet dennoch eine spannende Geschichte und schwimmt im weiten Ozean der Fee-Vampir-Werwolf-Literatur im guten Mittelfeld.

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Vorgestellt: Rita Falk – Dampfnudelblues – Ein Provinzkrimi

Klapptext:

” ‘Stirb, du Sau!’, prangt es in roter Farbe von Höpfls Haus. Der Dienststellenleiter von der PI Landshut ruft an: Realschulrektor Höpfl ist nicht zum Unterricht erschienen. Ich soll da jetzt mal hinfahren und nachsehen. ‘Stirb, du Sau!’, schießt es mir durch den Kopf. Und ich ahne nix Gutes.”

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Rezension: Heidi Busch-Manzel – Ich liebe meine Menschen – trotzdem!

Nachdem ich von Spencer Quinns Hundekrimi „Bernie und Chet“ so begeistert war, habe ich dieses Buch von Heidi Busch-Manzel entdeckt; der Klapptext hörte sich wirklich vielversprechend an. Zu Anfang ist dieses Buch recht lustig zu lesen: der kleine Welpe Max hat so einiges an sich und seinem neuen Zuhause zu entdecken. Dies aus Hundesicht zu schildern gelingt der Autorin noch recht gut. Nach und nach allerdings geht die Erzählung in alltägliche – unspektakuläre – Situationen über, wie sie wohl jeder x-beliebige Hund erfährt.

Es dauert nicht lang, und man merkt dem Buch deutlich an, dass es eben nicht aus Hundesicht erzählt wird. „Hunderoman“ trifft es dann also schon bei weitem nicht mehr. Welcher Hund macht sich schon Gedanken darum, dass sein Nachbarshund an Krebs gestorben ist oder das neue Familienmitglied – ein Baby – ja achso toll ist und dieses und jenes schon viel früher kann als andere Kinder? Bitte!!!

Im letzten Teil des Buches hat sich die Geschichte dann eher zur Was-passiert-so-aus-Frauchens-Sicht-Erzählung gemausert – natürlich immer noch aus „Hundesicht“ erzählt, nur leider wirkt das vollkommen unglaubwürdig. Da wird nichts außergewöhnliches mehr erzählt, im Großen und Ganzen geht es bis zum Schluss eigentlich nur noch um das Heranwachsen der Enkel, Urlaube, Krankheiten anderer Hunde, der Katzen und von Max, Wehwehchen etc.
Das liest sich alles – eben vorallem der zweite Teil des Buches – ziemlich kitschig und ich war kurz davor das Buch zur Seite zu legen.

Sicherlich wollte die Autorin ihrem Hund Max eine eigene Stimme verleihen und seine Abenteuer festhalten. Zu Anfang ist ihr dies auch ganz gut gelungen, nur dass schon bald von keinerlei Abenteuern und Spannendem mehr zu lesen war. Vielmehr liest man von Besuchen von Freunden, dutzenden Urlauben und eben sehr Alltäglichem. Auch, wenn diese Berichte wahrscheinlich alle wirklich so geschehen sind, hätte der Geschichte etwas fiktives, dass Spannung bringt, durchaus gut getan.

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