
Entzweit
Die Tochter der Tryll 2
Reihe: 2/3
Verlag: cbt
Format: Paperback, 352 S.
Erscheinungstermin: 09 / 2012
Preis: 12,99 €
ISBN: 978-3570161456
Nachdem Wendy erfahren hat, dass es für sie und Finn nie eine gemeinsame Zukunft geben wird, beschließt sie ihrem Prinzessinnendasein zu entkommen. Kurzerhand reißt sie mit Rhys aus, um ihr altes Zuhause und ihre Familie wiederzusehen. Doch nicht nur ihre eigenen Leute haben Wendy schnell aufgespürt, auch die Vittra sind ihr auf die Schliche gekommen.und entführen sie, Rhys und Matt erbarmungslos nach Ondarike, ins Land der Vittra. Hier findet Wendy endlich heraus, wer ihr Vater ist, und lernt den attraktiven wie geheimnisvollen Loki kennen, der ihnen schließlich zur Flucht verhilft. Wieder in Förening angekommen, heißt es sich auf die Pflichten einer Prinzessin zu konzentrieren, und ihre Kräfte zu stärken. Denn Wendy bleibt nicht mehr viel Zeit. Greifen die Vittra ihr Volk an, könnten sie die Tryll für immer vernichten. Doch es gilt auch Hochzeitspläne zu schmieden …
Nachdem „Verborgen“, der erste Teil dieser Trilogie, mit einem rasanten Schluss endete, hoffte ich, dass die Autorin dieses schnelle Erzähltempo gleich zu Beginn dieses zweiten Bandes beibehalten würde. Doch auch „Entzweit“ beginnt sehr zäh und konstruiert, wie bereits sein Vorgänger. Anders jedoch als in Band 1, schaffte es Amanda Hocking bis zum Ende hin nicht, eine wirklich spannende Geschichte zu erzählen – einfach aus dem Grund, weil überhaupt nichts bemerkenswertes passiert. Kleinere Höhepunkte sind rasch ohne irgendwelche Widrigkeiten abgehandelt, weshalb das Geschehen den gesamten Roman über mehr so vor sich hin plätschert.
Der Plot entwickelte sich viel verhaltener als ich das vom Klapptext her erwartet hätte und kam gänzlich ohne spannende Ereignisse aus, ohne Spannungsspitzen, ohne besondere Anziehungskraft.
Das Geschehen wird einfach zu schnell abgehandelt, als hätten der Autorin einfach tiefergehende Ideen gefehlt. Wendy wird von den Vittra entführt, Loki verhilft ihnen (sehr unspektakulär) zur Flucht. Wendy wird Loki darauffolgend noch mehrmals wiedersehen, aber auch diese Ereignisse verlaufen ohne Höhepunkte, wie alles andere in diesem Buch. Und das ist wirklich, wirklich schade, denn immerhin schafft es die Autorin, dass mir die Hauptfiguren gleich zu Beginn wieder sympathisch waren und ich eigentlich mehr der Figuren wegen weitergelesen habe (und natürlich aus der Hoffnung heraus, dass doch endlich noch etwas passieren würde).
In diesem Buch wurde mir Tove – nach Wendy der nächste Thronanwärter und neben ihr und der Königin der stärkste Tryll – von allen Figuren am sympathischsten. Seine Art immer etwas neben der Spur zu sein, machte ihn für mich irgendwie liebenswert. Auch Elora kommt man in diesem Roman endlich etwas näher. Sie wird hier mit viel mehr Emotionen und Tiefgründigkeit dargestellt als im Vorgängerband. Währenddessen blieb mir Finn, den ich vorallem in Band 1 sehr mochte, etwas fremd. Er bekommt in diesem Buch einfach zu wenig Platz, und wenn er Teil der Ereignisse war, konnte er mich manchmal nicht recht überzeugen. Matt, Wendys Bruder, wird für mich viel zu eindimensional dargestellt. Er besteht praktisch nur aus Sorgen um Wendy, und dies stellte Amanda Hocking manchmal recht übertrieben dar.
Wie schon in Band 1 kommt auch dieser mittlere Band mit einem leichten, flüssigen aber oberflächlichen Schreibstil daher, der für Jugendbücher weithin verbreitet ist. Er machte das flotte Lesen dieser Geschichte möglich, obwohl der Plot selbst einiges an Längen bereithielt.
Fazit: Auch Band 2 dieser Trilogie konnte mich nicht wirklich vom weithin gelobten Erzähltalent Amanda Hockings überzeugen. Der Plot blieb gänzlich flach und zeigte kaum Spannungshöhepunkte. Vielmehr passierte einfach kaum nennenswertes, bzw. schaffte es die Autorin nicht, Ereignisse, die durchaus Höhepunkte hätten werden können, mit Spannung und Abenteuer zu füllen – und so verschenkte sie meiner Meinung nach leider viel Potenzial. Der Ansatz ist gut, aber auch sympathische Charaktere können fehlendes Geschehen leider nicht wettmachen. Doch wie das mit mittleren Bänden nun mal so ist, bleibt dennoch die Neugier auf den Fortgang der Geschichte, so auch bei dieser Trilogie. Band 3 werde ich definitiv noch lesen und vielleicht mit niedrigeren Erwartungen herangehen.


































Es gibt Bücher, die katapultieren ihre Leser schon auf der ersten Seite mit Haut und Haaren in ihre Geschichte. Andere, wie dieses hier, ziehen ihre Leser nur ganz leicht in den Bann. “Verflucht” entfaltet zwar eine wirklich neugierig machende Geschichte, in einem richtig schönen, angenehmen Erzählton, konnte mich bisher aber nicht wirklich fesseln. Ich habe jetzt über 2/3 des Buches gelesen und stelle jetzt langsam den lang erhofften Sog fest und spüre den Drang, das Buch nicht weglegen zu wollen. Aber eben erst seit kurzem. Bis dahin war die Geschichte zwar nicht schlecht, nur leider fühlte ich mich eher als teilnahmsloser Betrachter und bin außer mit Lexi mit kaum einer anderen Figur richtig warm geworden. Dabei birgt der Plot viel Potential, aber vieles wird für meinen Geschmack zu farblos erzählt. Mir fehlt hier irgendwie die Leidenschaft, die ein Autor zeitweilen für sein eigenes Buch entwickelt, und die man ganz oft in der Geschichte selbst spüren kann, so dass sie einen richtig gefangennimmt (wenn auch vielleicht nicht unbedingt gleich zu Anfang). Der Geschichte fehlt eindeutig die Tiefe. Die Gefühle der Figuren bleiben oberflächlich. Die Charaktere sind mir sogar irgendwie ein bisschen fremd, und während des Lesens habe ich kaum ein Gesicht vor Augen; kann sie mir nicht wirklich vorstellen.
Ich muss zugeben, dass ich zu Anfang von diesem Hörbuch nur wenig begeistert war. Das lag vorallem an der sehr düsteren, schweren Atmosphäre, die die Autorin zunächst mit viel Leid und Traurigkeit gefüllt hat. Das war mir einfach zu melancholisch und die Geschehnisse waren zwar interessant und ereignisreich, konnten mich jedoch nicht recht fesseln. Während mir Perry schnell sympathisch war, wurde ich mit Aria nur langsam warm. Ich denke jedoch, dass dies durchaus von der Autorin so gewollt ist. Denn Arias Umfeld, in dem sie lebt, ist steril, kontrolliert und gefühlskalt. Und genauso wirkt Aria zuerst auch, während Perry den Leser mit düsteren Gefühlen fast niederdrückt.



