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Rezension: Robin LaFevers – Grave Mercy – Novizin des Todes

Robin LaFevers
Grave Mercy – Novizin des Todes

Reihe: Band 1/3
Verlag: cbj
Format: broschiert, 544 Seiten
Erscheinungstermin: 09 / 2012
Preis: 14,99 €
ISBN: 9783570401569

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Seit ihrer Geburt ziert Ismaes Rücken eine riesige, hässliche Narbe – das Zeichen des Giftes, dass sie noch im Leib ihrer Mutter töten sollte. Seitdem gilt sie als Tochter des Todes und erfährt nichts als Armut, Demütigung und Prügel. Als sie vom Kloster des Heiligen Mortain aufgenommen wird, kann sie ihr Glück kaum fassen und verbringt Jahre in Studien, um sich zu einer gefürchteten Todesbotin ausbilden zu lassen. Ein Auftrag führt sie schließlich an die Seite der zukünftigen Herzogin Anne, in der Rolle der Mätresse eines Mannes, Gavriel Duval, den sie abgründig verachtet. Doch gemeinsam mit ihm, versucht sie die junge Herzoginprinzessin vor den finsteren Intrigen und Machenschaften hinterhältiger Menschen zu beschützen, die nach ihrem Herzogtum und ihrer Jugend gieren und selbst vor Mord nicht zurückschrecken. Nach und nach erkennt sie, dass sie den Menschen, denen zu vertrauen sie gelernt hat, nicht trauen darf, und andere, denen sie nicht trauen sollte, ihr Vertrauen verdienen. Als sich das dunkle Netz immer enger um sie zieht, ist ihrer aller Leben in Gefahr und Ismae muss schließlich auf ihr Herz hören und erkennt dabei, dass ihr wahrer Vater Tod nicht ohne Gnade und Liebe ist …

Schon zu Beginn ihrer Geschichte, hält sich die Autorin nicht mit bloßer Vorrede oder Einführung der Charaktere auf, sondern katapultiert ihrer Leser mitten ins Geschehen. Der Roman startet so rasant, dass man bereits auf den ersten Seiten, die Ismaes Leben eine Veränderung geben, das Mädchen ins Herz schließt und bereits hier, das Buch nicht mehr aus der Hand legen will. Ismae wurde mir während des Lesens unheimlich sympathisch; eine charismatische Figur, die durch die Geschehnisse immer weiter charakterlich wächst und schließlich zu einer starken, jungen Frau wird, die weiß, was sie will. Diese Veränderung hat mir unheimlich gefallen und passt hervorragend in den Plot und auch zur Figur selbst. Ismae ist manchmal witzig, immer mitfühlend, überraschend intelligent und zeigt einen ungebrochenen Willen. Mit ihr ist Robin LaFevers eine überaus detailreiche Charakterbildung gelungen. Aber auch viele andere Figuren, allen voran der geheimnisvolle Duval, haben mir gefallen, und mir tolle Lesestunden bereitet.

Die Autorin erzählt auf eine sehr schöne, fließende und spritzige Art, die oftmals auch ein wenig spöttisch daherkommt, und mir so manches Mal ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Ihr temporeicher Stil ermöglichte es mir, Seite um Seite so rasend zu verschlingen, dass ich mich manchmal wunderte, wie schnell ich vorankam. Aber dies ist natürlich auch den spannenden Ereignissen geschuldet, die mich immer weiter vorantrieben. Geschickt hat Robin LaFevers ihre Geschichte der Töchter des Todes in die historischen Ereignisse um Anne de Bretagne im ausgehenden 15. Jahrhundert eingewebt. Und obwohl dieser Roman mehr historisches Geschehen mit nur wenig Fantasyanteil bereithält, hat er mich voll und ganz in seinen Bann geschlagen. Die fantastischen Elemente zeigen sich hier vor allem in Ismaes Fähigkeiten und den Ritualen um den Heiligen des Todes, die jedoch nicht wie zufällig eingefügt wirken, sondern ganz untrennbar scheinen. Hier ist der Autorin eine tolle Symbiose aus beiden Genres gelungen.

Natürlich darf zwischen höfischen Machenschaften und finsteren Intrigen, eine zarte Liebesgeschichte nicht fehlen, und auch diese wirkte auf mich zu Herzen gehend. Vorallem Ismaes Zweifel, was sie mit diesen Gefühlen um Himmels Willen nur anfangen sollte – denn die Frage ist, darf eine Tochter des Todes überhaupt lieben? -, haben mir ihre Figur noch näher gebracht.

Als Leser sind wir also ganz nah dabei und verfangen uns ebenso wie die Hauptcharaktere im undurchdringlich scheinenden Netz der heimtückischen Ränkespielchen um Macht und Geld. Und bis zuletzt die Verräter langsam aufgedeckt wurden, tappte auch ich im Dunkeln.

Fazit: „Grave Mercy“ – der erste Band der Trilogie um die Töchter des Todes – bietet eine wunderbar rasante, dicht gewebte Geschichte vor dem historischen Hintergrund der Verteidigung der Bretagne gegen die Franzosen mit einigen Fantasyanteilen. Der Plot überraschte mich ein ums andere Mal, als die Geschichte wieder eine andere Wendung bekam und zeigte mir, wie genau die Autorin die Handlung geplant und durchdacht hat und diese überraschend dicht und fesselnd erzählt. Dieser Roman strotzt geradezu vor Leben, was man auch an den vielschichtig und mit vielen Details gezeichneten Figuren erkennt. Einige schloss ich direkt ins Herz und rätselte und bangte mit ihnen. Eine wunderbare Geschichte, die mich gänzlich gefangengenommen hat und in der ich eine charismatische und starke Heldin fand.

Rezension: Rudi Beiser – Kräuterglück – Genussvoll gärtnern mit Küchen- und Wildkräutern

Rudi Beiser
Kräuterglück –
Genussvoll gärtnern mit Küchen- und Wildkräutern

Verlag: Ulmer
Format: gebunden, 288 Seiten
Erscheinungstermin: 02 / 2015
Preis: 29,90 €
ISBN: 9783800175222

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Mit „Kräuterglück“ ist Autor und Verlag ein ganz wunderbares Buch gelungen. Äußerlich überzeugt es durch eine griffige, matte und sehr hochwertig wirkende Haptik und die ideale Größe; das Buch liegt dadurch während des Lesens außerordentlich gut in der Hand. Und das ist nur von Vorteil, denn man möchte es am liebsten gar nicht weglegen.
Innen punktet es mit vielen Fotos, einer übersichtlichen und dabei modernen Gestaltung und der überraschend sympathischen Schreibe des Autors. Letztere macht aus diesem Kräuterbuch kein trockenes Sachbuch, vielmehr schafft es Rudi Beiser seine Leser mit der eigenen Liebe zu Kräutern regelrecht anzustecken. Denn während des Lesens erfährt man so unheimlich viel, dass man richtig Lust bekommt, Kräuter zu pflanzen, an die man zuvor niemals gedacht hätte.

Zu Anfang erfahren wir auf knapp 40 Seiten ein bisschen zur allgemeinen Geschichte der Kräuter, dem richtigen Standort, Pflege, Vermehrung, Ernte, Verarbeitungsmöglichkeiten, Überwinterung, zu Heilwirkungen und Krankheiten und Schädlingen. Selbst in diesen kurzen Kapiteln schafft der Autor es, soviel handfeste Ratschläge, Know-How und Anregungen einzubringen, dass man nur staunen kann. Hier bleibt nichts Theorie, vielmehr wird alles bis ins Detail erklärt und anschaulich oftmals mit Bildern untermalt.

Anschließend werden 54 Kräuter meist auf 4 Seiten detailreich porträtiert. Besonders diese Pflanzenporträts sind wunderschön gelungen, denn auf jedes Kraut geht der Autor sehr speziell und ausführlich ein. Die klare und wiederkehrende Gliederung der Inhalte schafft das Plus; so lesen wir von der richtigen Anpflanzung und Pflege, von Nährstoff- und Bodenbedürfnissen, von Aussehen und Geschichte als Heil- und Gewürzpflanzen, von nahen Verwandten und ähnlichen Arten und schließlich von heutigen Anwendungen in der Küche und die entsprechende Ernte und Verarbeitung. Die einzelnen Porträts sind reich und sehr ansprechend bebildert; als wachsende Pflanze, im Blühstadium sowie oftmals auch als verarbeitetes Gewürz, so dass man sich sehr gut vorstellen kann, was genau man von den Kräutern letztendlich erntet und verwendet. Zuguterletzt stellt Rudi Beiser zu jedem Kraut noch 1-2 Rezepte vor, die durchweg schlicht und einfach nachzumachen sind, aber dennoch überraschen und geradezu zum Ausprobieren anregen.

In den Porträts finden sich bekannte Kräuter wie Basilikum, Bärlauch, Thymian, Schnittlauch, Zitronenmelisse und viele, viele weitere, wie auch ungeläufigere Arten wie Portulak, Waldmeister, Gundermann, Pimpinelle und Co. Die getroffene Auswahl ist definitiv bestens gelungen.

Zusätzlich zu den einzelnen Kräutervorstellungen finden sich 7 erweiterte Artenvorstellungen, so z.B. von Knoblauch, Chili, Minze und mehr. Hierin stellt der Autor nochmals mehrere Unterarten oder nahe Verwandte in Kurzporträts und ebenfalls schön bebildert vor.

Fazit: „Kräuterglück“ ist eines dieser Bücher, die von vorn bis hinten mit viel Liebe zum Detail gestaltet wurden, und neben einer immensen Fülle an wissenswerten Inhalten auch eine opulente Bebilderung und wunderbar sympathische Texte bereithalten. Rudi Beiser schafft es, uns mit seiner Begeisterung für Kräuter – die man hier auf jeder Seite spüren kann – regelrecht anzustecken. Ihm ist es zu verdanken, dass ich dieses Jahr jede geeignete Ecke mit Kräutern bepflanzen werde, einfach nur, um mich daran zu erfreuen und Neues auszuprobieren. Dieses Buch ist etwas ganz Besonderes und ein echter Schatz im Bücherregal. Wunderschön!
(Das Einzige, dass das Buch noch perfekter machen könnte, wäre eine Übersicht am Ende, in der alle Kräuter nocheinmal tabellarisch mit Ansprüchen, Verwendung etc. zusammengefasst würden ;-) )

Rezension: Eva Siegmund – LÚM – Zwei wie Licht und Dunkel

Eva Siegmund
LÚM – Zwei wie Licht und Dunkel 

Verlag: cbt
Format: gebunden, 512 Seiten
Erscheinungstermin: 09 / 2014
Preis: 16,99 €
ISBN: 9783570163078

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Die 15-jährige Meleike erhält von ihrer Großmutter – der größten Seherin Adevas – eine unheilvolle Zukunftsprophezeiung: Nur sie allein könne das finstere Schicksal ihrer Heimat abwenden. Welche Gefahr Adeva droht, sieht Meleike schon bald in düsteren Visionen; doch wie soll sie Adeva nur retten? Als der geheimnisvolle Flynn schwer verletzt in Adeva auftaucht, kommen die unabwendbaren Ereignisse schließlich ins Rollen. Und mehr noch, hat Meleike in Flynn ihr Gegenstück gefunden. Gemeinsam besitzen sie ungeahnte Kräfte. Sie entschließen sich in die Stadt LÚM zu gehen, aus der Flynn geflohen ist und von der Meleike nicht zu träumen gewagt hätte. Dort entdecken sie schließlich ihr Schicksal, aber auch Gefahr, Verrat und Freundschaft.

Es ist unheimlich schwer, den Inhalt dieses Buches wiederzugeben, ohne Wesentliches zu verraten, denn leider muss ich der Geschichte zur Last legen, dass in ihr nicht allzu viel passiert.
Doch zunächst beginnt Eva Siegmund ihre Erzählung mit einer guten, soliden Basis, in der man Figuren kennenlernt und ein wenig in Meleikes Welt eintaucht. Aber hier kommt auch schon der erste Haken: Man erfährt nur ein wenig. Tatsächlich zieht sich diese Oberflächlichkeit wie ein roter Faden durch den gesamten Roman. Verhieß die unheilvolle Prophezeiung von Meleikes Großmutter noch große, bewegende Geschehnisse, muss ich mich im Nachhinein doch wundern, wie flach diese letztendlich abgehandelt werden. Zum Ende hin wurden diese sogar mehr eilig und recht spannungslos erzählt, als das man von einer ideenreichen und dramatischen Handlung sprechen könnte.

Auch die Figuren bleiben fade und sympathiearm. Das ist wirklich schade, denn die Autorin beginnt zu Beginn wirklich gut und ich konnte hier und da schon ein wenig mitfiebern – vorallem in Flynns Kapitel, die mich wirklich neugierig machten. Als jedoch Meleikes und Flynns Erzählstränge aufeinandertreffen, und die beiden sich kennenlernen, gerät das Ganze ins Stocken. Plötzlich ist von tiefen Gefühlen die Rede, die ich als Leser nicht im Entferntesten wahrnehmen konnte – bis zum Ende hin nicht. Dass die Figuren sich so manches Mal völlig seltsam verhalten, trug nicht unbedingt dazu bei, sie ins Herz zu schließen. So kann ich mir z.B. einfach nicht vorstellen, dass ein Mann, dem man vor wenigen Stunden – gegen seinen Willen – seinen Unterarm entfernt hat, Witze reißt. Auch nahezu alle Gefühle, die die Charaktere durchleben – Ängste, Freude, Schmerz etc. -, werden mehr nebenbei beschrieben, doch als Leser konnte ich leider nichts davon spüren.

Eva Siegmunds Schreibstil ist nüchtern, klar, manchmal mehr berichterstattend als in den Bann ziehend. Oftmals machte er es jedoch möglich, dass man trotz nahezu ständigen Längen, dennoch über die Seiten huschen konnte.

Fazit: Die Idee, die hinter diesem Roman steht, ist nicht schlecht, für mich jedoch auch nicht gänzlich rund. Wenngleich sich ein steter roter Faden durch die Handlung zog, blieb diese gleichbleibend oberflächlich und zeigte nur zu Beginn ein wenig Tiefe. Fast scheint es, als wäre der Autorin nach einem vielversprechenden Anfang die Puste ausgegangen, denn schließlich wurden Ereignisse mehr abgehandelt als bildhaft und mit Spannung erzählt und die Charaktere schafften es nicht, mir sympathisch zu werden. Ich muss zugeben, es fehlte nicht viel, und ich hätte dieses Buch beiseite gelegt. Für mich ist „LÚM“ ein Buch, dass mit einem fantastischen Cover punkten kann und leider nur mäßig gut zu unterhalten weiß. Schade!

Rezension: Ilona Andrews – Tödliches Bündnis – Stadt der Finsternis 6

Ilona Andrews
Tödliches Bündnis 

Reihe: Stadt der Finsternis Band 6
Verlag: Egmont Lyx
Format: Paperback, 448 Seiten
Erscheinungstermin: 07 / 2014
Preis: 12,99 €
ISBN: 978-3802583445

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Aus Europa erhält Curran die Einladung als Vermittler zwischen drei rivalisierenden Gestaltwandlerrudeln zu fungieren. Grund ist die schwangere Werwölfin Desandra, die Zwillinge zweier Männer, und damit zweier Rudel, in sich trägt. Dem Rudel des erstgeborenen Sohnes hat der Großvater einen begehrten Gebirgspass versprochen. Als Lohn soll Curran das dringend benötigte Heilmittel gegen den Loupismus erhalten – eine Einladung, die Curran nicht ablehnen kann. Gemeinsam mit Kate und weiteren Mitgliedern seines Clans macht er sich auf nach Europa. Schon bald wird Desandras Leben von geheimnisvollen orangefarbenen Bestien bedroht, die Rudel gehen einander an den Kragen, Kate sieht sich als menschliche Gemahlin andauernden Anfeindungen gegenüber und zu allem Überfluss hat die junge Lorelei ein Auge auf Curran geworfen. Als wäre dies nicht schon genug, holt Kates Herkunft sie alle ein …

„Tödliches Bündnis“ ist der sechste Band um die charismatische Kate Daniels in der Stadt der Finsternis, und es ist beeindruckend, dass diese Reihe auch bei diesem Buch nichts an ihrer Besonderheit, Spannung und ihrem besonderen Charme eingebüßt hat. Vielmehr bin ich begeistert, mit wieviel Liebe zum Detail – vor allem auch beim Ausgestalten der Figuren – genau der richtigen Portion Witz und Action auch dieser Roman wieder daherkommt. Mit diesem Band liefert das Autorenduo eine unheimlich spannende und – ja, diesmal sogar ziemlich – zu Herzen gehende Geschichte, die mich absolut gefesselt, mitgerissen, und am Ende traurig zurückgelassen hat. Traurig wegen dem ungeheuren Verlust, den nicht nur die Gestaltwandler erlitten, sondern auch ich als Leser; und traurig, weil dieser Roman einfach viel, viel zu schnell zu Ende war.

Nachdem der letzte Band „Ruf der Toten“ für meinen Geschmack ein wenig schwächer daherkam, legt das Autorenehepaar Ilona und Andrew Gordon mit diesem Roman eine Geschichte vor, die einfach nicht besser hätte sein können. Kates unnachahmlicher schwarzer Humor und Currans listige aber charmante und unheimlich kraftvolle Art passen hier wie Puzzleteilchen zusammen – ein absolut starkes, süchtig machendes Paar! Aber auch die übrigen Figuren überzeugen auf ganzer Linie – allen voran natürlich die Mitglieder von Currans Rudel, die man zu diesem Zeitpunkt, genau wie Kate und Curran – schon längst ins Herz geschlossen hat. Ja, mehr noch, sind die Charaktere zu engen Freunden geworden, mit denen man hofft, bangt, sich freut, weint und oftmals auch herzhaft lachen muss.

Der Witz, der allen „Stadt-der-Finsternis“-Romanen das gewisse Etwas verleiht, bildet auch dieses Mal ein fantastisches Gleichgewicht zur sonst schon mal brutalen Geschichte, die diesmal jedoch nicht ganz so düster, wie gewohnt, daherkommt. Da musste ich nicht selten schmunzeln, manchmal auch herzhaft loslachen. Die actionreiche Geschichte ließ mich rasch von Seite zu Seite huschen und keinerlei Länge aufkommen.

Das diesmalige Abenteuer bietet viel Raum für Action und Blutvergießen aber auch Freundschaft und Gefühle und stellt eine der besten Geschichten dieser Reihe dar (naja, nahezu jedes Buch um Kate Daniels lässt sich so beschreiben ;-) ).

Die Reihe um die „Stadt der Finsternis“ zählt zu den besten Fantasyserien, und ist meine absolute Lieblingsreihe. Im Augenblick kann ich mir keinen Tag ohne sie vorstellen, und werde wohl, um die Wartezeit bis zum nächsten Roman zu überbrücken, noch einmal mit Band 1 beginnen.

Fazit: „Tödliches Bündnis“ hat mich von Anfang an gefangen genommen und mich abermals in die dunkle Welt von Kate Daniels und ihrem wilden Gefährten Curran, den Herrn der Bestien, entführt. Ich war tief eingetaucht, konnte einfach nicht aufhören zu lesen und habe atemlos das fesselnde Geschehen begleitet. In Gesellschaft der Figuren, die mir schon vor langer Zeit richtig ans Herz gewachsen sind, fühlte ich mich wieder einmal unheimlich wohl. Das einzige Manko dieses Buches mag also die Kürze sein, und die Tatsache, dass wir so lange bis zum nächsten Band warten müssen! Großartig!

Rezension: Mirja Hoechst – Mias süße Kleinigkeiten + Fotos + Rezept

Mirja Hoechst
Mias süße Kleinigkeiten 

Verlag: Thorbecke
Format: gebunden, 136 S.
Erscheinungstermin: 02 / 2015
Preis: 19,99 €
ISBN: 978-3799505857

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Mirja Hoechst startete als Foodbloggerin auf www.kuechenchaotin.de. In ihrem ersten Buch „Mias süße Kleinigkeiten“ machte sie sich mir gleich auf den ersten Seiten sympathisch – im Vorwort erzählt sie ein wenig über ihr Blog, sich selbst und die tolle Möglichkeit, dieses Buch herauszubringen. Dieser private und überaus sympathische Charakter zieht sich ebenso durch alle Rezepte. Jedes beginnt mit ein paar einleitenden Sätzen, und macht sehr wohl deutlich, dass diese von ihr ausgesuchten Backwerke für Mirja etwas besonderes sind. Auch die Kapitel beginnen wiederum mit einer kurzen Einleitung. Diese privaten Gedanken machen einem die Autorin nur noch liebenswerter, und lassen dieses Buch einen ganz eigenen Charme entwickeln, der mir wirklich ausnehmend gut gefällt. Ich staune immer noch über die Fülle an nachmachenswerten Inhalten.


Je länger ich in diesem Buch blättere und mich von den wirklich lecker aussehenden Fotos verführen lasse, desto mehr überkommt mich der Drang, so viele Rezepte wie nur möglich nachzubacken. Und es ist wirklich erstaunlich, welche abwechslungsreiche Vielfalt dieses charmante Buch bietet: In den fünf Bereichen:
1. Auf die Hand
2 Törtchen und Küchlein
3. Aus Schüsseln und Gläsern
4. Tartes und Tartelettes
5. Aus dem Eisschrank
finden sich je ein Keks- und Cookierezept, verschiedenste Törtchen und Küchlein, je ein Cupcake und Muffinrezept, eine verführerische rote Grütze, ein Crumble und Süppchen, allerlei süße Desserts, verschiedene Tartes und Eisrezepte sowie eine üppige Zahl an Naschwerk, die sich einfach nicht zusammenfassen lassen (z.B. Schokoladensalami, Brioches u.v.m.), mich aber dennoch ungemein begeistern können.

Dem Bereich Tartes und Tartelettes ist es zu verdanken, dass ich endlich meine neuen Tartlettesförmchen ausprobieren konnte. Hier hat Mirja vier Grundteige sowie verschiedene Belage für diese vorgestellt, die man frei und auch mit eigenen Ideen kreieren und variieren kann. Das schreit geradezu nach Nachbacken und Ausprobieren.
Und, oh, habe ich schon von den tollen Eisrezepten geschwärmt? Nein? Die Eisrezepte! Da gerate ich allein vom Anschauen ins Schwärmen und werde mich definitiv baldigst daran erproben.

Jedes Rezept ist mit einem großformatigen Foto versehen, das wirklich jedes für sich ausnehmend gut gestaltet und gelungen ist. So kommt jedes Backwerk in einzigartigem Stil und unheimlich verführerisch daher, so dass man sofort Lust bekommt (am liebsten das gesamte Buch) nachzubacken.

Zum Geschmack:
Neben der ungeheuren Fülle der Rezepte bin ich begeistert davon, dass Mirja Hoechst oftmals mit nur relativ wenig Zutaten auskommt – und noch besser, auch überraschenderweise relativ wenig Zucker.
Bisher habe ich mich an den „Gefüllten Quarktäschchen“ und „Kleinen Gugelhupfen mit dunklem Geheimnis“, dem „Schokokuchen mit Erdnussguss“ sowie den „Erdbeertartlettes“ (in abgewandelter Form mit Beeren und Schokoboden) versucht. Die Tartlettes haben mich wirklich überraschen und begeistern können. Die übrigen drei probierten Rezepte waren zwar nicht DER „Obermegaknaller“, aber durchaus lecker – und vielmehr als das müssen sie auch nicht sein. Denn die vorgestellten Naschereien sind keine Angeber (auch wenn eines durchaus auf den Namen „Angebertörtchen“ hört), sondern dafür umso schneller und unkompliziert zubereitete alltagstaugliche Rezepte. Wenn sich also kurzfristig Besuch angekündigt hat oder der unvorhersehbare Heißhunger zuschlägt, finden sich hier die richtigen Rezepte, um im Handumdrehen Naschwerk zuzubereiten.


Hier war ich leider etwas faul, und habe die Füllung im Gugelhupf mehr schnell verteilt, so dass es nicht ganz sooo schön aussieht, wie im Buch. Aber doch irgendwie künstlerisch wertvoll. Wir alle waren der Meinung, es ähnelt einem Pferd ;-)

Fazit: „Mias süße Kleinigkeiten“ haben mich zuerst in Staunen versetzt, denn dieser liebenswerte Band beinhaltet 50 Rezepte aus ungemein lecker aussehendem Backwerk und verführerischen Naschereien, die ich einfach am liebsten alle ausprobieren würde. Der sympathische Ton der Foodbloggerin, mit denen sie jedes Rezept einleitet, macht deutlich, wie viel Liebe in jedem Einzelnen davon steckt. Und schließlich, nach dem Staunen und Nachbacken, haben mich die super-schnellen und problemlos-unkomplizierten Zubereitungen für sich eingenommen. Zwar blieb beim Kosten von drei der vier von mir probierten Rezepte ein „WOW“-Effekt aus, aber es schmeckte durchaus lecker (auch mit wenig Zucker, was mir persönlich sehr gut gefällt), und definitiv „nochmalbackenswert“ – einfach alltagstaugliche Rezepte. Die charmante abwechslungsreiche Fülle sorgt dafür, dass dieses Buch definitiv schon jetzt zu meinen Lieblingsbackbüchern zählt. Alle Daumen hoch für dieses sympathische und spritzig-jugendliche Backbuch. Ich werde mich definitiv bald an viel mehr daraus versuchen.

Und hier nun meine Variante der Tartlettes (dieses Rezept stammt in nur leicht abgewandelter Form direkt aus dem Buch):

Beeren-Schmand-Tartelettes

Schokoladenboden:
150 g Mehl
25 g Kakaopulver
50 g Zucker
1 Prise Salz
125 g kalte Butter

Füllung:
200 g Schmand
50 g Mascarpone
1 Ei
2 EL Vanillezucker
30 g Zucker
250 g frische oder TK-Beeren

für 1 große Tarte oder 4 kleine Tartelettes

Den Ofen auf 175 °C vorheizen. Alle Zutaten rasch zu einem Teig verkneten, mit den Händen in die Form drücken und mit einer Gabel mehrfach an Boden und Rand einstechen. Im vorgeheizten Ofen ca. 10–15 Minuten lang backen. Auskühlen lassen.

Den Ofen erneut auf 175 °C vorheizen (oder angeschaltet lassen, wenn der Boden schnell ausgekühlt ist). Den Schmand, den Mascarpone, das Ei, den Vanillezucker und den Zucker zu einer glatten Masse verrühren und auf den ausgekühlten Boden geben. Die Beeren halbieren und die Füllung damit belegen. Im vorgeheizten Ofen ca. 20–25 Minuten lang backen, bis die Füllung fest ist. Sollte sie zwischendurch zu stark bräunen, kann man sie mit Backpapier abdecken. Die Tarte anschließend komplett auskühlen lassen. Fertig!