Cay Winter legt mit dem ersten Roman ihrer Babel-Reihe „Hexenwut“ ein gelungenes Debüt um eine mächtige Hexe vor, die – zur Abwechslung in Deutschland – auf magische Mördersuche geht …
Babel ist eine relativ ungewöhnliche Hexe: sie ist blond, sie trägt eine schwarze Lederjacke und sie fährt ein altes, klappriges Motorrad. Und doch war mir diese ungewöhnliche Frau schnell sympathisch. Die Autorin hat es nicht nur verstanden ihre Hauptfigur – Babel – detailreich zu zeichnen, auch die übrigen Charaktere wie Karl, Sam, Tom und andere sind ihr überaus gut gelungen. Dabei ist niemand perfekt, und jede Figur macht hier mal den ein oder anderen Fehler, was sie jedoch richtig menschlich erscheinen lässt.
Cay Winter hat es geschafft eine kurzweilige Geschichte zu schreiben, die mit viel Magie und einigem kriminalistischem Flair daher kommt. Sie versteht es dabei fantastische Elemente geschickt in unsere „normale“ Welt einzuweben, und sorgt dafür, dass man Babels Welt schon bald eng verbunden ist.
Die Suche nach dem Mörder der Alben gestaltet sich zeitweilen leider etwas langatmig und Babel tappt zuerst scheinbar von einer kalten Spur zur nächsten. Wenngleich die Spannung währenddessen nicht gänzlich verloren geht, zieht sich das Geschehen hier doch etwas in die Länge. Auch das Ende und somit die Auflösung war zwar nicht schlecht, hat mich aber irgendwie auch nicht gänzlich überzeugen können – zu schnell und einfach kann der Mörder dingfest gemacht werden.
Lässt man sich jedoch darauf ein, dass dieser Roman nicht den spannendsten Kriminalfall beinhaltet, dann hat man durchaus seinen Lesespaß mit diesem Buch. Denn „Hexenwut“ vermag vorallem durch die magischen Geschehnisse und die liebevoll gestalteten Figuren zu punkten.
































Zu Anfang habe ich einige Zeit benötigt um mich in dieser neuen Welt, gedrängt zwischen unserer realen Welt und einem Zauberland zurechtzufinden; die Geschichte kommt auf den ersten Seiten auch eher langsam in Fahrt. Zuerst erfahren wir einiges über Rose und ihre Brüder, ihre Lebensweise, wie die Edger so ticken und was es mit Magie und dem Landstrich zwischen den Welten auf sich hat. Dieser Teil zieht sich doch etwas in die Länge, in der nicht wirklich viel passiert. Doch wenn man erst einmal über diese „Einführung“ hinaus gekommen ist, tut sich dem Leser ein spannender Plot auf, der es kaum zulässt, das Buch aus der Hand zu legen.
Nach dem großartigen Ende des ersten Bandes war ich sehr gespannt, ob die Autorin den zuletzt fesselnden Stil beibehalten und dem Leser ein neues, rasantes Abenteuer bieten könnte. Leider wurde ich zuerst ein wenig enttäucht, denn der zweite Band „Engelszorn“ beginnt etwas schleppend. Dies mag zum einen an den ständigen Kampf-Übungen liegen, die Elena durchmachen muss um ihre Kräfte zu stärken, zum anderen daran, dass die angedeuteten erotischen Szenen immer wieder aufgeschoben werden, weil Elena noch nicht soweit wieder bei Kräften ist. Das zu betonen wird Raphael nicht müde und es begann schon bald mich zu nerven.
October Daye ist eine ungewöhnliche Heldin: sie ist nicht besonders hübsch, ihre Magie ist nicht stark und Angst kennt sie nur allzu gut. Aber genau das macht sie ungemein sympathisch – eine Figur also, die man sofort gern hat. Doch nicht nur die Hauptfigur ist der Autorin bestens gelungen. Auch die übrigen Charaktere können überzeugen.
Die Romane um die charismatische Kate Daniels lassen sich mit einem einzigen Wort treffsicher beschreiben: fantastisch! Nicht nur, dass es dem Autorenpaar aufs Beste gelingt von einem spannenden, düsteren Geschehen zu erzählen, sie schaffen es darüberhinaus, dass man die Figuren – Kate und die Gestaltwandler – richtig lieb gewinnt. Dass die Geschichte aus der Sicht von Kate erzählt wird, und der Leser ihre Gedanken und Gefühle miterleben kann, macht es möglich, dass man sich dieser überaus symapthischen Figur noch viel näher fühlt.



