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Rezension: Helene Henke – Electrica – Lord des Lichts

„Electrica – Lord des Lichts“ ist ein Roman, der vieles in sich vereint: fantastisches im historischen Ambiente, gemischt mit einer Prise Technik und garniert mit einem Hauch Romance (bezeichnet als „Steampunk-Romance“). Vier Zutaten, die die Autorin versteht, geschickt miteinander zu verbinden.

Die Idee der Autorin ist originell: ein über zweihundert Jahre alter Vampir, der Menschen mit bahnbrechenden, fortschrittlichen Ideen ihrer Erfindungen beraubt, um sie selbst zu nutzen, und gewinnbringend an das Empire zu verkaufen. Und ich muss zugeben, zuerst war ich erstaunt, von einem Vampir zu lesen, der sich in einem historisch anmutenden, fantastischen Roman in einem Automobil fortbewegt. Helene Henke hat diese Idee in einem unterhaltsamen Plot untergebracht und schafft es, dass man immer weiter lesen möchte.

Auch wenn ich zu Anfang einige Seiten benötigt habe, um gänzlich in diese Geschichte einzutauchen und mit den Figuren warm zu werden, war ich schon bald in diesem Buch versunken. Zu Beginn sowie am Ende dieses Romans drängen sich die Ereignisse aneinander, und als Leser verfolgt man gebannt die Geschehnisse an der Seite der Figuren, die einem nach und nach immer sympathischer werden. Dazwischen allerdings geschieht nicht viel aufregendes; interessanterweise vermag die Autorin jedoch auch diese „seichteren“ Stellen schmückend und kurzweilig zu erzählen.

Die Figuren, allen voran Sue und Cayden, sind nett gezeichnet, schafften es jedoch nicht mich gänzlich zu überzeugen. Irgendwie fehlte mir da etwas. Vorallem Sue verhielt sich mitunter zweifelhaft. Auf der einen Seite ist sie unglaublich gescheit und willensstark (für eine Frau dieser Zeit), auf der anderen Seite manchmal extrem naiv und schwach.

Dieser Roman weiß gut und unterhaltsam die Zeit zu vertreiben. Auf der schottischen Burg Duart Castle im beginnenden 19. Jahrhundert, fühlt man sich schon bald wohl und gibt sich einer kurzen, doch trotz einiger Schwächen recht fesselnden Geschichte hin.

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