Die letzten Rezensionen

Monthly Archives: August 2011

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Rezension: Jiang Rong – Der Zorn der Wölfe

Eigentlich kann man dieses wunderbare Buch nicht recht mit Worten umschreiben. Es ist vielmehr so, dass man die Freiheit auf dem Grasland, den harten Kampf der Viehhirten gegen Witterung, Naturkatastrophen und Wölfe regelrecht fühlen kann. Man ist so gebannt von dem Leben der Mongolen, von der rauen Schönheit des Landes und dem ständigen Kampf gegen Schädlinge und Wölfe, dass die Menschen in diesem Buch einem richtig ans Herz wachsen, und man gern jede Gefahr auf sich nimmt, nur um weiter bei ihnen bleiben zu können. Der Autor beschreibt Lebensart und Traditionen so eindringlich, dass man sich bald selbst in der Mongolei fühlt.

„Der Zorn der Wölfe“ ist ein besonderes Buch, eine Geschichte, die ihre Leser in Traditionen und Legenden der Nomaden auf dem Olonbulag-Grasland eintauchen lässt, so dass man das Gefühl bekommt, man wäre Teil dieser Geschichte. Der Autor vermag so wunderbar dicht und farbenfroh von den Menschen, ihrer Lebensart und den Wölfen zu schreiben, dass man seine tiefe Liebe für diesen Landstrich richtig spüren kann.

Schon während des Lesens fiel mir auf, wie unglaublich kenntnisreich und detailliert der Autor vom Leben auf dem Grasland und den Gepflogenheiten seiner Bewohner zu erzählen weiß. Ihm gelingt es ausnehmend gut, den Leser an die Seite Chen Zhens zu katapultieren, und ihn tief in die Weiten des Olonbulag zu entführen. Erst in der Nachbemerkung las ich, dass „Der Zorn der Wölfe“ ein autobiographischer Roman, und Chen Zhen, eigentlich der Autor selbst ist. Umso schwerer wog diese Geschichte in meinen Gedanken.

Am Schluss ist man nach vielen harten Enden und Schicksalen so unsagbar traurig. Dennoch würde ich diesen Roman am liebsten gleich nochmal von vorn beginnen, denn dass eine Geschichte mit so viel Gefühl, soviel Sehnsucht und Schmerz erzählt wird, geschieht nicht oft. Dieses Buch bewegt und ging mir wirklich zu Herzen, so dass ich mich weiter mit der Geschichte der Mongolen und den Wölfen beschäftigen werde, denn so richtig lässt mich das Gelesene nicht mehr los.

„Der Zorn der Wölfe“ ist ein wunderbares, wunderbares aber auch trauriges Buch. Ein Roman, der noch lange in den Gedanken nachhallt, und eines der wenigen Bücher, die einen Menschen verändern können.

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Zwischendrin: Helene Henke – Electrica – Lord der Lichts

electricaNachdem ich lange und intensiv in “Der Zorn der Wölfe” eingetaucht war, fiel es mir zuerst relativ schwer, mich in dieses Buch einzulesen. Doch immerhin versteht es die Autorin mit viel Spannung zu erzählen und dem Leser nette Charaktere zur Seite zu stellen. Trotzdem bin ich jetzt – fast am Ende – von ihrer Hauptfigur Sue enttäuscht. Zum einen ist sie unheimlich clever für eine Frau dieser Zeit, aber auf der anderen Seite versteht sie es nicht, dass ihr Vampir-Lover die Aufmerksamkeit des Bösen von ihr abzulenken versucht, indem er vorgibt sie nicht zu lieben? Das will mir irgendwie nicht in den Kopf. Mal davon abgesehen, habe ich mir bis jetzt mit diesem Roman sehr angenehm die Zeit vertrieben – Steampunk Romance ist mal etwas Neues für mich, aber es lässt sich gut lesen … etwas mehr Romance hätte ich mir noch gewünscht.

Vielleicht noch ein paar Worte zum Cover: Obwohl ich dieses – für sich gesehen – wirklich hübsch finde, will es für meinen Geschmack nicht recht zum Geschehen passen. Ich jedenfalls, stelle mir Sue und Cayden ganz anders vor …

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Neu im Regal 17 / 2011

Sooo … wie versprochen, hier das nächste “Bücher-Update”. Mhh, ich habe irgendwie das Gefühl, ich habe es diesen Monat wieder ganz schön etwas übertrieben. Aber was solls :-) . Diese Bücher habe ich bei Arvelle recht günstig bekommen, und immerhin konnte ich damit meine Wunschliste um einige Bücher reduzieren. Das ist doch auch was!

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Mariëtte Aerts: Hexenheide

Karim und Lenne wissen genau, dass sie nicht über die Heide gehen sollen, wenn sie von der Schule kommen, auch wenn der Weg viel kürzer ist. Denn auf der Hexenheide, irgendwo zwischen den Mooren, lauert ein dunkles Geheimnis. Aber Karim und Lenne haben Fragen. Was ist mit dem Mädchen Rinnie passiert, die im letzten Sommer plötzlich verschwunden ist? Was ist wahr an der Geschichte von der weißen Hexe? Welches Geheimnis umgibt die alte Wassermühle? Und überhaupt: wer ist die Frau mit den langen weißen Haaren und den merkwürdigen Augen, die ihnen begegnet?  Eines Tages erscheint ein unheimliches Gesicht im Wasser, und nachts wandern Lichter über die Heide. Ein Spuk? Karim und Lenne erhalten mehr Antworten, als ihnen lieb ist.

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Claudia Kern: Sturm – Der verwaiste Thron 1

Es ist ein großer Tag für Ana, die einzige Tochter des Fürsten von Somerstorm. Ihr siebzehnter Geburtstag beginnt mit den Darbietungen von Gauklern und Schaustellern – und endet in einem Massaker an ihrer Familie! Jetzt ist Ana auf der Flucht, nur begleitet von einem Leibwächter, den sie kaum kennt und dem sie noch weniger traut. Auf Burg Somerstorm, ihrer verlorenen Heimat, herrschen nun die geheimnisvollen Nachtschatten – und der Mord an Anas Familie war nur der Anfang ihrer düsteren Pläne!

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Jason Lethcoe: Benjamin Piff und die Magie der Wünsche

An seinem elften Geburtstag wünscht sich Ben den Wunsch der Wünsche. Plötzlich ist sein trauriges, einsames Leben im Waisenhaus beendet, und er tritt ein in die Wunderwelt der Wünschwirkwerke. In der Wunschfabrik werden die Wünsche der Menschen geortet, bewertet und – wenn der Mensch alle Regeln befolgt hat – auch erfüllt. An dieser Aufgabe sind Tausende von Angestellten beteiligt, darunter Zauberwesen wie Elfen, Dschinns und Zwerge. Doch Bens Wunsch nach unendlich vielen Wünschen übersteigt die Kräfte der Wünscherfüllmaschinen. Ben muss seinen Wunsch zurücknehmen, sonst kann die Fabrik nicht mehr arbeiten. Aber dann wird die Glaskugel, in der Bens Wunsch aufbewahrt wird, vom Besitzer der Fluchfabrik gestohlen. Der Wunsch trägt große magische Kraft in sich, und genau diese will der Bösewicht benutzen, um eine Fluchmaschine zu bauen, die Flüche wahr werden lässt, die stärker sind als jeder Wunsch, und die Welt ins Chaos stürzen würden. Nur Ben könnte dies verhindern. Mutig fliegt er mit seinem Flattersessel los, um seinen Wunsch zu befreien. Aber wird er es mit den fürchterlichen Fluchflüglern aufnehmen können …

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Mary E. Pearson: Zweiunddieselbe

Körperlich unversehrt, aber ohne Erinnerung erwacht Jenna aus dem Koma. Verzweifelt versucht sie herauszufinden, wer sie einmal war. Denn der Mensch, als den ihre Eltern sie beschreiben, bleibt ihr fremd. Die Spannung verdichtet sich bis ins Unerträgliche, ja fast Klaustrophobische. Denn die Wahrheit, der Jenna Stück für Stück auf die Spur kommt, ist ungeheuerlich: Jenna hatte einen furchtbaren Unfall. Ihre Eltern haben alles medizinisch Mögliche getan, um sie am Leben zu erhalten. Doch was von ihr übrig war, waren nicht mehr als zehn Prozent ihres Gehirns. Wie viel Persönlichkeit steckt in diesen zehn Prozent? Wie viel davon ist Jenna?

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Mike Wilks: Gefahr aus der Spiegelwelt – Mirrorscape 2

Alles könnte so schön sein, nachdem die Herrscher der Fünften Gilde nach Mirrorscape, ins Reich der Bilder, verbannt wurden. Aber als Mel zufällig ein Gespräch einer geheimnisvollen Schwesternschaft belauscht, weiß er, dass die Ruhe trügerisch ist: Die Schwestern planen, Dämonen aus Mirrorscape freizulassen und die Grenzen zwischen der grausamen Welt der Bilder und der Wirklichkeit einzureißen. Mel, Ludo und Wren warnen ihren Meister Ambrosius Blenk, aber er nimmt die drei nicht ernst. Das ist ein Fehler – denn schon bald öffnen sich die Tore der Spiegelwelt und die Dämonen bedrohen alles Leben in der Stadt …

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Kenneth Oppel: Silberflügel – Fledermaus-Trilogie 1

Sie nennen ihn “Schatten” und er gilt als der Schwächste unter den jungen Fledermäusen der Silberflügel-Kolonie. Doch “Schatten” wird es allen zeigen: Er allein wagt den verbotenen Blick in die Sonne und bricht das uralte Gesetz, wonach das erste Tageslicht den Eulen gehört. Er besteht große Abenteuer, als er auf dem Flug nach Süden weit aufs Meer hinausgetrieben wird. Als er begreift, dass das Leben aller Silberflügel bedroht ist, besiegt er seine Angst, denn nun muss er handeln!

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Kenneth Oppel: Sonnenflügel – Fledermaus-Trilogie 2

Schatten ist längst nicht mehr der kleine Schwächling, den alle belächeln. Er war es, der seine Kolonie aus höchster Gefahr gerettet hat; jetzt ist er ein Anführer geworden. Doch zwei Dinge lassen ihm keine Ruhe: Warum legen die Menschen den Fledermäusen Ringe an? Und wo ist sein Vater? Schatten wird beide Geheimnisse lüften, doch davor liegen Abenteuer, wie sie noch keine Fledermaus bestehen musste.

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Neu im Regal 16 / 2011

Viele tolle neue Bücher sind bei mir eingezogen. Da möchte man am liebsten sofort jedes davon beginnen ;-) . Neben den fünf Büchern unten, gibt es in den nächsten Tagen noch mehr neue Bücher zu bestaunen …

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Holly Black: Elfenkönigin – (Band 2)

Trügerisch ist die Welt der Elfen, und nur der Liebe zum Elfenprinz Roiben ist Kaye sich sicher. Da schickt Roiben sie weg, zurück zu den Menschen. Mit einer schier unlösbaren Aufgabe belegt er sie, und als Kaye entdeckt, dass Roiben sie nur schützen will, ist sie längst das Faustpfand seiner Feinde im Kampf um Krone und Reich …

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Paul Stewart, Chris Riddell: Aufbruch ins Ungewisse – Drachenvolk 1

Kaum jemand kehrt lebend von dort zurück und doch wollen sie alle nach Drachenland: Glücksritter, Goldgräber und Kopfgeldjäger. Unermessliche Reichtümer soll es in dem wüsten Land geben, aber auch gefährliche Drachen und kaltblütige Killer. Wie alle anderen ist auch Micah nach Drachenland gekommen, um einen Schatz zu suchen. Stattdessen findet er die betörende Thrace. Doch die Liebe der wilden, unnahbaren Kriegerin zu gewinnen, ist keine leichte Aufgabe. Denn sie ist eine Kin, und ihr Herz gehört ihrem Drachen. Für wen wird sie sich entscheiden?
Und können die beiden gegen Thraces mächtige Feinde bestehen?

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Poly Bernatene: Der Tag, an dem die Nacht nicht kam

Wenn die Sonne untergeht, Mond und Sterne am Firmament aufziehen, dann wird es Nacht. Eines Tages jedoch geschah etwas Seltsames …
Ein poetisches Bilderbuch aus der Feder des argentinischen Künstlers Poly Bernatene, das ganz ohne Worte auskommt.

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Greta Carolat, Susanne Mais: Buddy Bär mag nicht einschlafen

Mit dieser Gutenachtgeschichte macht das Ins-Bett-gehen Spaß: Es ist schon spät, und Buddy Bär und Mozart Wildschwein sollen endlich einschlafen. Doch es klappt nicht die beiden sind noch kein bisschen müde. Aber da hat Mozart eine Idee: Vielleicht hilft ja Schäfchenzählen? Oder ein Gutenachtlied?

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Lilach Mer: Der siebte Schwan

Wie rau der Morgen war, so weiß, so kühl gegen das sanfte Violett der Nacht. So herzzerreißend licht – es ist der Morgen, an dem eine alte Frau ihrer Enkelin ein Geheimnis anvertraut. Ein Geheimnis, das die Grenzen zwischen Wirklichkeit, Märchen und Träumen verwischt und das Schicksal einer Familie für immer verändert. Denn einst, vor langer Zeit, machte sich ein Mädchen, Mina, hoch im Norden auf, ihre verschwundenen Brüder zu suchen. Sie begegnet Freunden, Feinden und seltsamen Wesen und lernt, über sich selbst hinauszuwachsen.

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Rezension: Julie Kagawa – Plötzlich Fee – Sommernacht

„Plötzlich Fee – Sommernacht“ ist ein wunderbar fesselndes Buch, dass einen von der ersten Seite an in einer andere Welt fortreist und richtig gefangen hält. Julia Kagawa beweist ein feines Gespür für mythologische und fantastische Elemente und weiß von diesen in einer kurzweiligen und mit feinen Details gespickten Geschichte zu erzählen.

Es ist nahezu unmöglich den Inhalt dieses Buches in aller Kürze zu beschreiben. Denn in dieser Geschichte besteht der Leser an der Seite Meghans so viele spannende Abenteuer, dass man sich bald fragt, wie die Autorin das nur gemacht hat. Julie Kagawa versteht es auf brilliante Weise ein Feenreich zu erschaffen, das mit so vielen mythischen Charakteren und so unglaublich atmosphärisch daherkommt, dass es einem richtig Spaß macht Meghan durch dieses Land zu folgen. In jedem Kapitel gibt es neues zu entdecken, dass es einem unmöglich macht, diesen Roman aus der Hand zu legen – und muss man dies dennoch tun, beschäftigt man sich im Geiste unbewusst weiter mit der Geschichte und ihrem möglichen Fortgang. Ich gebe es zu – ich wünschte mir an manches Stellen, ich könnte schneller lesen und habe die ein oder andere Seite vorgeblättert, nur um zu erfahren, wie es weitergeht.

Julie Kagawa beweist in diesem Roman, dass sie über ein nahezu unerschöpfliches Einfallsreichtum verfügt und es gekonnt versteht, ihre Ideen fesselnd und rasant in eine farbenfrohe und sehr detailreich gezeichnete Welt einzuflechten. Obendrein hat sie Figuren erschaffen, die richtig „echt“ daherkommen, und in die man sich augenblicklich verliebt. Für mich war Ash eine solche Figur. Man konnte sein Widerstreben richtig fühlen, wie er sich zwischen seinem dunklen Reich und Meghan hin- und hergerissen fühlte. Fast nebenbei zeigen sich die Charaktere auch mal witzig und sarkastisch – und man muss einfach schmunzeln. So musste ich des Katers Grimalkin und seiner frechen Kommentare wegen nicht selten herzhaft loslachen.

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