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Rezension: Leigh Bardugo – Grischa – Goldene Flammen

Leigh Bardugo
Grischa – Goldene Flammen

Reihe: Band 1
Verlag: Silberfisch
Format: Hörbuch, 5 CDs, gekürzt
Erscheinungstermin: 09 / 2012
Preis: 19,99 €
ISBN: 978-3867421331

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Alina weiß, dass sie den Angriff der geflügelten Bestien, nicht überleben wird, dass sie hier und jetzt gemeinsam mit Maljen, ihrem besten Freund, in der dunklen Schattenflur den Tod findet. Doch wie durch ein Wunder überleben sie den grausamen Ansturm der dunklen Wesen, und mit ihnen weitere Soldaten und Grischa ihres magischen Schiffs, dass gen Westrawka unterwegs war. Alina kann kaum glauben, dass sie selbst alle gerettet haben, dass sie die erhoffte Sonnenkriegerin sein soll. Sie, dass verhärmte, einsame Waisenmädchen, soll das Land gemeinsam mit „dem Dunklen“, dem mächtigsten Magier Rawkas, einen und von dem schattenhaften, tödlichen Band erretten, dass das Land seit Generationen teilt. Alina wird an den Hof des Zaren gebracht, und fortan als eine Grischa unterrichtet. Doch ihre Magie kann sie allein nicht heraufbeschwören. Ein Hirsch aus einer uralten Herde, dem magische Kräfte zugeschrieben werden, und für Alina stets nur Mythos war, soll helfen, ihre Magie zu mehren und kontrollieren zu lernen. Doch will „der Dunkle“ Rawka wirklich retten oder Alina für seine eigenen Pläne benutzen?

Was für ein Buch! Endlich, endlich hat mich eine Geschichte wieder einmal gänzlich in seinen Bann gezogen und mehr noch, in vielerlei Hinsicht richtig begeistern können. Leigh Bardugo erzählt meisterhaft von Magie, von dunklen Bedrohungen, von Freundschaft und Liebe, von Angst und Schrecken und über allem das stets vorhandene russische Flair, dass die Kultur Rawkas und Eigennamen heraufbeschwören.

Der erste Band der „Grischa“-Reihe kommt sehr düster und trostlos und voller Gefahren daher, dass man Alina am liebsten dichtauf folgen und nicht von der Seite weichen möchte. In diese Dunkelheit, die gespickt ist mit düsteren, grauenhaften Kreaturen, die in einem Landstrich leben, der gänzlich in Düsternis liegt, setzt sie eine junge Frau, die mir selbst als Kind schon sympathisch war. Alina ist eine starke Persönlichkeit, die für meinen Geschmack nicht besser hätte getroffen sein können und die ich schnell ins Herz geschlossen habe. Sie handelt überzeugend, aus ganz menschlichen Beweggründen. In vielen Augenblicken ist Alina alles andere als eine starke Kriegerin, denn sie zweifelt lange an ihren Fähigkeiten und an sich selbst, nur um in den richtigen Momenten zu ihrer ganz eigenen Stärke zurückzufinden und zu wissen, wofür sich das Kämpfen lohnt. Auch vielen anderen Figuren hat die Autorin einen besonderen Glanz oder besondere Düsternis eingehaucht und mit allerlei Details ausgestattet.

Das Besondere an diesem Buch, neben einem ausgefeilten, fein gewobenen Plot, ist der rundherum gelungene Schreibstil, den man so selten in einem Jugendbuch findet. Es scheint, als hätte die Autorin jedes Wort genau bedacht. Hier ist weniger die moderne Jugendsprache zu finden, als eine fein modellierte Erzählweise, an der jedes Wort genau am richtigen Platz scheint und Wörter verwendet werden, die man sonst nicht in diesem Genre vorfindet. Ich habe es wirklich genossen, mal keinem „Jugendslang“ zu lauschen, und war wirklich oftmals positiv von der Wortwahl überrascht.

Das allergrößte Plus dieses Hörbuchs war für mich jedoch Sprecherin Cathlen Gawlich, die nicht nur meisterhaft in ihre Rolle geschlüpft ist, sondern dieses Buch zu einem echten Erlebnis werden ließ. Sie verleiht jeder einzelnen Stimme, eine besondere Nuance und scheint dabei maßgebend den Figuren Leben einzuhauchen. Catlen Gawlich verleiht dieser Geschichte eine besondere Intensität, und kann überzeugend die Emotionen der Figuren vermitteln. Durch ihre Erzählkunst – ja, man muss es wirklich so nennen – wurde das Bild Alinas und des ganzen Landes ein besonders intensives und bewegendes, von dem ich am liebsten immer mehr und mehr genossen hätte.

Fazit: Leigh Bardugo hat einen Roman mit solch erzählerischer Wucht geschrieben, dass ich nur wie gebannt an ihren Worten hängen konnte. Der russische Touch, die besondere Magie und Kultur des Landes Rawka und beeindruckende Figuren, die einem wirklich ganz vertraut werden, beweisen, dass die Autorin ein besonderes Gespür für eindrückliche, bewegende Geschichten hat. Dieser wunderbare Roman fand – zum Glück – eine genauso wunderbare Sprecherin, die nicht nur alles, alles richtig, sondern einfach grandios gemacht hat. Ich liebe dieses Hörbuch! (Und weil mir nicht nur das Hörbuch, sondern die ganze Geschichte ans Herz gewachsen ist, musste auch unbedingt die Buchausgabe mit diesem wunderschönen Cover her!)

2 Thoughts on “Rezension: Leigh Bardugo – Grischa – Goldene Flammen

  1. Diana on 11. April 2013 at 19:38 said:

    Huhu! Das (Hör-)Buch wird ja von dir in höchsten Tönen gelobt! Hört/liest man ja in letzter Zeit nicht so oft von dir über YA-Bücher. *Spaß* Echt tolle Zusammenfassung! Jetzt hab ich auch Lust es zu lesen, aber ich hab noch so viele Bücher rumliegen, die zuerst gelesen werden wollen *ufff* :)

    lg
    Diana

  2. Jaaa, nicht? Dass ich in letzter Zeit ein Jugendbuch so lobe, ist schon eine Seltenheit, ich weiß *g*. Aber ich fand es auch wirklich toll. Hier war für meinen Geschmack alles stimmig, alles rund und ich war wirklich gerne an Alinas Seite und lauschte gebannt den “Worten” der Autorin. Also lesen, lesen lesen – oder: hören, hören, hören ;-) .
    Das Buch läuft dir ja nicht weg. Im (ich glaube es war) Juni kommt Teil 2, dann lohnt es sich für dich vielleicht noch eher, weil du nicht so lang auf eine Fortsetzung warten müsstest (falls du das Buch gut finden solltest :-) ).

    Viele Grüße
    Sandra

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