Darum geht’s:
London 1888: Als Packerin einer Teefabrik schlägt sich die junge Fiona täglich durch die Londoner Docks. Zwischen Fabrikstaub und Armut träumt sie von einem besseren Leben. Nach dem Tod ihrer Eltern wagt sie einen Neuanfang in Amerika. Dort schafft es die mutige Schöne bis an die Spitze eines Tee-Imperiums, führt elegante Salons im aufstrebenden New York der Jahrhundertwende. Obwohl sie nun ein glückliches Leben führen könnte, zieht es sie zurück in die Heimat: Sie will herausfinden, was es mit dem Tod ihres Vaters auf sich hat – und trifft dabei auf ihre große Jugendliebe.
Jennifer Donnelly ist eine begnadete Erzählerin. Das war mir bereits in “Das Blut der Lilie” aufgefallen, und auch bei dieser Geschichte bin ich einfach nur begeistert. Nur wenigen Autoren gelingt es eine so wunderbar echte und fühlbare Atmosphäre aufzubauen, die einen geradewegs ins London bzw. New York des ausgehenden 19. Jahrhunderts katapultiert. Noch dazu schafft sie es jede noch so kleinste Figur zum Leben zu erwecken und mit so viel Authentizität auzustatten, dass man an ihren Worten geradezu hängt, und jede Zeile gierig verschlingt. Setting und Figuren gelingen ihr nicht nur ausnehmend gut, man hofft, bangt, leidet und freut sich geradezu mit den Figuren mit.
Als wäre dies nicht schon genug, wird dieses Hörbuch von der wunderbaren Sprecherin Cathlen Gawlich gelesen, die mir bereits bei “Grischa” so gefallen hat. Falls dies überhaupt möglich ist, bekommt diese Geschichte durch ihre tolle Sprechweise noch viel mehr Atmosphäre und Eindringlichkeit.
Fantastische knapp 5 Stunden liegen hinter mir, und nochmal so viel vor mir und ich bin wirklich, wirklich gespannt und würde am liebsten ohne Unterbrechung weiter hören!