Die letzten Rezensionen

Tag Archives: Fantasy

Zwischendrin: Seanan McGuire – Nachtmahr – October Daye 3

nachtmahrEben bin ich mit “Nachtmahr” fertig geworden. Und, was soll ich sagen … WOW … trifft es vielleicht am ehesten. Ich war so gebannt und verbrachte jede freie Minute mit lesen, dass ich glatt diesen Beitrag vergessen habe ;-) . Und ich muss zugeben, dass Seanan McGuire nicht sehr nett mit ihren Lesern umgeht. Sie erzählt diese Geschichte nicht einfühlsam oder poetisch, sondern meißelt ihre Sätze geradezu und haut sie einem um die Ohren. Und ich war so sehr damit beschäftigt, zu hoffen, zu bangen und manchmal irgendwas dazwischen, dass ich wirklich alles um mich vergessen habe. Ihre Heldin “October Daye” macht richtig süchtig, man hängt an ihren Worten und ihren Gedanken, muss lachen und manchmal auch ein Tränchen wegdrücken, doch man möchte einfach niemals aufhören zu lesen. Naja, am Ende ist man natürlich gezwungen aufzuhören, aber ich lechze schon jetzt nach mehr :-) .

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Rezension: Peter S. Beagle u.a. – Das letzte Einhorn – Die Graphic Novel

Peter S. Beagle schrieb seinen Weltbestseller „Das letzte Einhorn“ mit gerade mal 27 Jahren. Seit 1968 stürmt dieser Fantasy-Roman die Herzen seiner Leser; und 1982 wurde daraus ein Trickfilm. Ich kann wirklich nicht genau sagen, wie oft ich diesen Film schon gesehen habe – dutzendfach sicherlich. Dieses Jahr sah diese großartige Geschichte abermals eine Neuauflage: als Comic.
So ging ich also mit hohen Erwartungen an diese Graphic Novel, und – ehrlich – ich bin begeistert!

Nicht nur, dass Peter B. Gillis mit der Adaption des Romans für das Artwork eine eindrucksvolle Arbeit geleistet hat, auch die wundervollen Zeichnungen von Illustratorin Renae De Liz sprechen sicherlich allen Fans aus dem Herzen.

Dabei kommt diese Graphic Novel mal sehnsüchtig, mal witzig, mal ehrfürchtig und traurig daher. Gefühle, die der Leser hier richtig mit durchmacht, dank pointierten  Texten und leidenschaftlichen Bildern – und ja, dass Renae De Liz viele Gefühle in ihre Zeichnungen gelegt hat, das sieht man! Man liest und schaut hier also wie gebannt, muss schonmal schmunzeln, am Ende auch mal mit den Tränen kämpfen.

Doch auch ein spannendes Comic kommt manchmal mit einer kleinen Schwäche daher, so auch dieses. Während viele Geschehnisse wirklich detailreich ausgearbeitet sind, und man nahezu jede Szene aus dem Film wiedererkennt, gibt es im Mittelteil Abschnitte, die wie aus dem ganzen herausgerissen wirken. Hier scheinen die Verbindungen zu den vorangegangen bzw. kommenden Szenen abhanden gekommen, und als Leser muss man sich diese selbst zusammen reimen. Für diejenigen natürlich einfach, die den Roman oder den Film kennen. Für andere mögen diese Stellen schwer nachvollziehbar sein. Zum Glück beschränken sich diese Szenen auf sehr wenige und sind verschmerzbar, wenn man dieses Buch als ganze Geschichte mit ihrer eindrucksvollen Bildwirkung sieht.

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Die Graphic Novel zu „Das letzte Einhorn“ entführt den Leser in einer Welt der Einhörner – oder besser in eine Welt ohne sie. Denn das allerletzte von ihnen, macht sich auf die Suche seine Artgenossen zu finden. Dabei entdeckt es Freundschaft, Liebe und die eigene innere Kraft; und der Leser ist von dieser wunderbaren, fantasievollen Geschichte schlichtweg hingerissen. Die Texte dieses Comics kommen manchmal richtig zauberhaft, immer aber treffsicher daher und bilden mit den stimmungsvollen, wirklich wunderschönen Zeichnungen eine großartige Adaption des berühmten Fantasy-Klassikers.
Ich werde wohl noch viele, viele Male in diesem Buch blättern, lesen und versinken – und ich freue mich schon darauf!

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Rezension: Helene Henke – Electrica – Lord des Lichts

„Electrica – Lord des Lichts“ ist ein Roman, der vieles in sich vereint: fantastisches im historischen Ambiente, gemischt mit einer Prise Technik und garniert mit einem Hauch Romance (bezeichnet als „Steampunk-Romance“). Vier Zutaten, die die Autorin versteht, geschickt miteinander zu verbinden.

Die Idee der Autorin ist originell: ein über zweihundert Jahre alter Vampir, der Menschen mit bahnbrechenden, fortschrittlichen Ideen ihrer Erfindungen beraubt, um sie selbst zu nutzen, und gewinnbringend an das Empire zu verkaufen. Und ich muss zugeben, zuerst war ich erstaunt, von einem Vampir zu lesen, der sich in einem historisch anmutenden, fantastischen Roman in einem Automobil fortbewegt. Helene Henke hat diese Idee in einem unterhaltsamen Plot untergebracht und schafft es, dass man immer weiter lesen möchte.

Auch wenn ich zu Anfang einige Seiten benötigt habe, um gänzlich in diese Geschichte einzutauchen und mit den Figuren warm zu werden, war ich schon bald in diesem Buch versunken. Zu Beginn sowie am Ende dieses Romans drängen sich die Ereignisse aneinander, und als Leser verfolgt man gebannt die Geschehnisse an der Seite der Figuren, die einem nach und nach immer sympathischer werden. Dazwischen allerdings geschieht nicht viel aufregendes; interessanterweise vermag die Autorin jedoch auch diese „seichteren“ Stellen schmückend und kurzweilig zu erzählen.

Die Figuren, allen voran Sue und Cayden, sind nett gezeichnet, schafften es jedoch nicht mich gänzlich zu überzeugen. Irgendwie fehlte mir da etwas. Vorallem Sue verhielt sich mitunter zweifelhaft. Auf der einen Seite ist sie unglaublich gescheit und willensstark (für eine Frau dieser Zeit), auf der anderen Seite manchmal extrem naiv und schwach.

Dieser Roman weiß gut und unterhaltsam die Zeit zu vertreiben. Auf der schottischen Burg Duart Castle im beginnenden 19. Jahrhundert, fühlt man sich schon bald wohl und gibt sich einer kurzen, doch trotz einiger Schwächen recht fesselnden Geschichte hin.

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Neu im Regal 18 / 2011

Heute gibt es wieder einige neue Bücher zu bestaunen. Mhh, langsam scheint mir wirklich, dass ich diesen Monat etwas übertrieben habe. ;-)

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Paul Grote: Ein Riesling zum Abschied

Entsetzen in der Hochschule des deutschen Weinbaus in Geisenheim: Die Studentin Alexandra wurde erschlagen, und alle Indizien weisen auf den Geliebten der Toten als Mörder hin. Völlig unfassbar für Thomas Achenbach, Student und Freund des Verdächtigen. Alexandra war nicht so unbedarft, wie sie tat! Nur Dozentin Johanna Breitenbach behält die Nerven. Sie steigt hinab ins undurchsichtige Geflecht von Interessen und Beziehungen. Ein Riesling bringt sie auf die richtige Spur.

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Patrick Ness, Siobhan Dowd: Sieben Minuten nach Mitternacht (Erwachsenen-Ausgabe)

Manchmal fällt es unsäglich schwer, einen geliebten Menschen loszulassen. Manchmal fällt es unsäglich schwer, über das zu reden, was uns am meisten bedrückt. Und manchmal sind wir gerade in unserem tiefsten Leid mutterseelenallein. Es ist sieben Minuten nach Mitternacht. Wie jede Nacht erwartet Conor bange den Alptraum, der ihn quält, seit seine Mutter unheilbar an Krebs erkrankt ist. Doch diese Nacht klopft etwas an sein Fenster und ruft seinen Namen: ein Wesen, das uralt ist und wild und weise – und das wie niemand sonst Conors Seele und seine geheimsten Ängste kennt. Von da an kommt das Wesen Nacht für Nacht, und allmählich begreift Conor, dass es der einzige Freund ist, der ihm in den schwersten Stunden seines Lebens zur Seite steht. Denn Conor wird zerrissen von der einen Frage, die er sich nicht zu denken und nicht auszusprechen wagt. Der Frage, ob er seine Mutter, die er über alles liebt, loslassen darf? Ob er sie nicht gar loslassen muss, um selbst nicht verloren zu sein?

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Toni Anzenberger, Claudio Honsal: Pecorino und die Kunst des Pilgerns – Ein Hund geht den Franziskusweg

Ich bin dann mal Hund – ein kurzweiliger Pilgerbericht der besonderen Art

Mischlingsrüde Pecorino, der als Fotomodell international Karriere machte, pilgert auf den Spuren des heiligen Franziskus, des Schutzheiligen der Tiere, nach Assisi. Ausgerüstet mit Pilgerpass und Proviant, beginnt er seine Pilgerreise am Strand von Rimini. In zwölf ereignisreichen Tagesetappen geht es durch herrliche Landschaften, über Berg und Tal. Auf dem 300 Kilometer langen Weg über den Appenin lässt Pecorino die Highlights seines beruflichen Werdegangs ebenso Revue passieren wie private Erinnerungen an Pannen und Peinlichkeiten. Er denkt über die Beziehung zum Menschen nach und gelangt zu überraschenden Einsichten. Aber kommt ein Hund auch in den Himmel? Pecorino ist als Pilger auf vier Pfoten ein unterhaltsamer und humorvoller Reisebegleiter auf dem Weg nach Assisi.

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Erin Hunter: Morgenröte – Warrior Cats – Die neue Prophezeiung 3

Die große Eiche neigte sich, zunächst langsam, dann immer schneller. bis sie krachend zu Boden fiel. “Der Wald ist tot”, murmelte Sandsturm. “Für keinen von uns besteht noch Hoffnung.”

Die Zweibeiner zerstören den Wald: Das Lager des DonnerClans ist dem Erdboden gleichgemacht worden, das Baumgeviert, der rituelle Versammlungsort der vier Clans, gefällt. Alle Katzen hungern erbärmlich. Es scheint unvermeindlich: Die Katzen müssen den Wald verlassen, wenn sie nicht sterben wollen! Doch wohin sollen sie gehen, wo sollen sie in Zukunft leben? Und wie kann unter solchen Bedingungen Frieden zwischen den vier Clans herrschen? Ausgerechnet jetzt hüllt der SternenClan sich in Schweigen. Als die Katzen endlich aufbrechen, weiß keine, wohin ihre Reise sie führen wird …

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Lisa Cach: Eternally – Selbst die Ewigkeit kann uns nicht trennen

Eigentlich gehört Caitlyn gar nicht in die amerikanische Kleinstadt, in der sie lebt, das spürt sie nur zu deutlich. Als sie ein Stipendium in einem angesehenen Internat in Frankreich angeboten bekommt, ergreift sie die Gelegenheit, ihrem engen Leben zu entfliehen. Im Château de la Fortune begegnet sie fortan jede Nacht im Traum einem geheimnisvollen Jungen, der aus einer anderen Zeit zu kommen scheint. Caitlyn weiß: Sie und er sind Seelenverwandte. Aber wie kann sie jemanden lieben, der gar nicht wirklich existiert? Als Traum und Wirklichkeit sich auf einmal vermischen, erkennt Caitlyn, was sie wirklich in dieses Internat geführt hat. Und das wird ihr Leben für immer verändern …

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Jo Treggiari: Ashes, Ashes

Die Welt, wie wir sie kannten, existiert nicht mehr. Tödliche Epidemien, Tsunamis und Klimakatastrophen die sechzehnjährige Lucy hat das Ende der Welt kommen und gehen gesehen. Als eine der wenigen Überlebenden eines alles vernichtenden Virus versucht sie sich in den zum Dschungel gewordenen Ruinen von New York durchzuschlagen. Doch Lucys Welt ist voller Bedrohungen: gefährliche Diebe und skrupellose Plünderer streifen umher. Als eine Horde wilder Hunde sie jagt, gelangt sie ans Ende ihrer Kräfte. Doch wie aus dem Nichts taucht Aidan auf ein Junge, der ihr hilft, der tödlichen Meute zu entkommen und sie überredet, sich seiner Gruppe von Überlebenden anzuschließen. Aber auch diese kleine Gemeinschaft wird bedroht. Und langsam beginnt Lucy zu ahnen, dass sie selbst das Ziel der nächtlichen Überfälle ist. Etwas an ihr scheint anders zu sein. Doch was ist Lucys Geheimnis, das für die letzten überlebenden Menschen Bedrohung und Erlösung zugleich ist?

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Zwischendrin: Helene Henke – Electrica – Lord der Lichts

electricaNachdem ich lange und intensiv in “Der Zorn der Wölfe” eingetaucht war, fiel es mir zuerst relativ schwer, mich in dieses Buch einzulesen. Doch immerhin versteht es die Autorin mit viel Spannung zu erzählen und dem Leser nette Charaktere zur Seite zu stellen. Trotzdem bin ich jetzt – fast am Ende – von ihrer Hauptfigur Sue enttäuscht. Zum einen ist sie unheimlich clever für eine Frau dieser Zeit, aber auf der anderen Seite versteht sie es nicht, dass ihr Vampir-Lover die Aufmerksamkeit des Bösen von ihr abzulenken versucht, indem er vorgibt sie nicht zu lieben? Das will mir irgendwie nicht in den Kopf. Mal davon abgesehen, habe ich mir bis jetzt mit diesem Roman sehr angenehm die Zeit vertrieben – Steampunk Romance ist mal etwas Neues für mich, aber es lässt sich gut lesen … etwas mehr Romance hätte ich mir noch gewünscht.

Vielleicht noch ein paar Worte zum Cover: Obwohl ich dieses – für sich gesehen – wirklich hübsch finde, will es für meinen Geschmack nicht recht zum Geschehen passen. Ich jedenfalls, stelle mir Sue und Cayden ganz anders vor …

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