Die letzten Rezensionen

Tag Archives: Fantasy

Rezension: Ben Aaronovitch – Schwarzer Mond über Soho

Ben Aaronovitch
Schwarzer Mond über Soho 

Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag
Originaltitel: Moon over Soho
Format: broschiert, 416 S.
Erscheinungstermin: 07 / 2012
Preis: 9,95 €
ISBN: 978-3423213806

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Peter Grant ist nicht nur der einzige Zauberlehrling innerhalb der Londoner Polizei, er ist zur Zeit auch der Einzige in seiner gesamten (magischen) Abteilung – die zugegeben insgesamt nur aus zwei Leuten besteht -, seit sein Vorgesetzter Nightingale während der letzten Ermittlungen angeschossen wurde. Man könnte nun meinen, dass in London nicht so viele Fälle mit magischem Hintergrund auftreten, doch leider weit gefehlt. Und so hat Peter allerhand um die Ohren: er muss einen übersinnlichen Mörder finden, der Musiker nach ihrem Auftritt hinwegrafft, ein (wahrscheinlich) weibliches Individuum aufspüren, das Männern ihr bestes Stück „abbeißt“ und bekommt es zudem mit einem Magier der Hohen Schule zu tun, der regelrechte Laborversuche durchführt und natürlich so manche Leiche im Keller hat. Da bleibt kaum Zeit für ein bisschen Privates. Doch da ist seit neuestem auch diese bezaubernde Frau, und die Anziehungskraft sogar beiderseits … 

Man muss es Ben Aaronovitch einfach zugestehen: seine Geschichten sind so gänzlich anders als bisher Gelesenes in diesem Bereich: frischer und unkomplizierter. Er schafft es ausnehmend gut, das Fantastische in unsere reale Welt zu integrieren, dass hier einfach alles stimmig und echt erscheint. Hier ist Magie noch harte Arbeit und umso schwieriger zu erlernen. Davon bekommt man an der Seite des charismatischen Polizei-Zauberlehrlings einen recht guten Einblick.

Andererseits hat dieser zweite Band genau da weitergemacht, wo Band eins endete: mit ziemlich vielen, langen, ausführlichen Erklärungen über Polizeiarbeit, Szene und manchmal sogar ein wenig Geschichtliches; Passagen, die Spannung manchmal wirklich vereitelten. Gerade passiert etwas Fesselndes und schwupps verliert sich der Autor in Abschweifungen. Das ist ab und zu durchaus ganz nett und prägt schließlich zu einem Großteil den Charakter dieser Geschichte, andauernd aber leider schon manchmal nervig. Zeitweise habe ich deshalb sogar die Lust am Weiterlesen verloren.

Dennoch muss ich zugeben, dass mich der Autor doch immer wieder einfangen konnte, denn schließlich ist diese Geschichte wirklich unterhaltsam – wenn auch mit so mancher Länge – und eben einfach mal etwas anderes. So ein Krimi mit magischem Flair hat eben wirklich seinen Reiz.
Diesmal hat es Peter auch gleich mit verschiedenen Fällen zu tun, die dem Geschehen noch ein wenig mehr Fülle verleihen, man als Leser aber dennoch einen guten Überblick behält. Dieser Band endet mit einem „teilweisen Ende“, in dem ein Fall aufgeklärt wird, die anderen jedoch ungelöst bleiben und wahrscheinlich – wie das auch in diesem Band der Fall war – nahtlos im Folgeband weitererzählt werden. Und dann noch ein fieser Cliffhanger!

Fazit: Ben Aaronovitchs Geschichten um den jungen Police Constable Peter Grant und seine Ermittlungen in Londons kleinster Abteilung – die fürs Magische – haben Kultcharakter und bieten vorallem zwei Dinge: einen erfrischenden Mix aus polizeilichen Ermittlungen und fantastischem Geschehen sowie der smarten Hauptfigur selbst. Dabei ist Peter Grant kein Superheld. Im Gegenteil erscheint er manchmal sogar ein wenig unbeholfen, übervorsichtig und gänzlich normal. Gerade das macht ihn jedoch überaus sympathisch, weshalb ich gern Zeit an seiner Seite verbringe, um mit ihm den magischen Teil Londons kennenzulernen. Leider kommt auch Band zwei nicht ohne die „Aaronovitch-typischen Längen“ aus, in denen sich der Autor für meinen Geschmack einfach zu oft und lang in Details und Erklärungen ergeht. Lust auf den dritten Band habe ich trotzdem, gerade wegen den letzten Geschehnissen am Schluss, die mich ungemein neugierig zurücklassen!

Neu im Regal 7 / 2013

Nachdem ich mit den Neuerscheinungsposts nun schon wieder ein bisschen hinterher hänge *mist*, kommen hier die Bücher, die im April 2013 eingezogen sind. Zwei davon sind bereits gelesen (und rezensiert *hier* und *hier*). “Verhängnisvolles Gold”, den 3. Band der Reihe um Halbelfin Zara, habe ich mir noch 2013 vorgenommen zu lesen. Da ich in letzter Zeit leider weniger zum Lesen komme, hoffe ich, dass ich das auch schaffe ;-) .

Rachel Vincent: Rette meine Seele – Soul Screamers 2

Sie ist eine Banshee. Wenn sie schreit, besiegt sie den Tod.Kaylee hatte sich darauf gefreut, mit Nash zum Konzert zu gehen. Aber schon nach wenigen Songs bricht der Popstar tot auf der Bühne zusammen. Kaylee versteht es nicht. Sie hätte doch wie sonst auch den Tod vorhersehen müssen! Aber da war kein Schatten, kein dunkler Nebel. Von einer Reaperin erfährt sie, dass die Sängerin ihre Seele bereits fortgegeben hatte und wer als Nächstes sterben wird. Jemand, den sie kennt
Kaylee setzt alles daran, diesen Menschen zu retten, und muss dafür sogar ihre Beziehung mit Nash aufs Spiel setzen. Denn immer mehr Teenager schließen mit leuchtenden Augen einen Pakt mit dem Tod: Für Ruhm und Erfolg verkaufen sie ihre Seelen und nehmen ewige Qualen in Kauf. Dem muss Kaylee ein Ende setzen. Auch wenn sie dafür in die Welt der Dämonen muss.

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Katja Berlin: Cat Content – SMS von meinem Kater

Katzen sind ziemlich eigenwillig und informieren ihre Besitzer normalerweise wortlos über Vorlieben und Launen. Katja Berlins Kater ist jedoch ein ganz anderes Kaliber: Er hat entdeckt, wie man SMS schreibt. Also beglückt er seine Besitzerin tagaus, tagein mit wichtigen Nachrichten: Er meckert über Futter und den Nachbarshund, philosophiert über die großen Themen seines Haustierlebens und versucht, für Katja im Internet einen Mann zu finden – frech, selbstbewusst und respektlos, wie Kater nun mal sind…

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Victoria Schwab: Verflucht

Schau der Hexe nicht in die Augen!
Das Moor, das gleich hinter ihrem Haus anfängt, hat die 16- jährige Lexi schon immer als Bedrohung empfunden. Ebenso die Geschichten von der Hexe, die dort seit Urzeiten leben soll … Als ein fremder Junge im nächtlichen Nebel vor ihrem Fenster auftaucht, ahnt Lexi, dass etwas Unheimliches geschehen wird. Und tatsächlich: Etliche Kinder aus dem Dorf verschwinden spurlos. Ihre Eltern verdächtigen schon bald den fremden Jungen, der wie ein Spuk mal hier, mal da erscheint. Doch Lexi weiß, dass etwas anderes dahintersteckt – etwas, das aus dem Moor kommt …

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Carrie Jones: Verhängnisvolles Gold

Rettung durch die Macht der Liebe?
Zara und Nick sind eigentlich Seelenverwandte, dazu bestimmt für immer zusammen zu sein. Doch Nick wurde von Elfen getötet und nach Walhalla verschleppt. Zara und ihre Freunde haben alle Hände voll zu tun, nicht nur Nick zu retten, sondern auch die schlimmste Elfenattacke, die Maine je gesehen hat, abzuwehren. Und selbst wenn es ihnen gelingt: Was wird Nick dazu sagen, dass Zara sich von Astley zur Elfenkönigin hat küssen lassen?

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Rezension: Victoria Schwab – Verflucht

Victoria Schwab
Verflucht
 
Verlag: Heyne fliegt
Originaltitel: The Near Witch
Format: broschiert, 320 S.
Erscheinungstermin: 04 / 2013
Preis: 12,99 €
ISBN: 978-3453534315

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Eines Nachts erhascht Lexi einen Blick auf einen Fremden nahe ihrem Haus. Doch kaum hat sie ihn entdeckt, ist er auch schon wieder verschwunden. Als wenig später ein Kind vermisst wird, ist der Schuldige schnell gefunden. Der Fremde muss das Kind aus seinem Bett geraubt haben. Aber Lexi glaubt nicht daran, und fühlt sich eigenartig zu diesem fremden Jungen hingezogen. Sie setzt alles daran, ihn aufzuspüren. Der Junge ist kaum älter als sie, schweigsam und insichgekehrt. Bei den Thorne-Schwestern, Hexen fast so alt wie das Dorf selbst, hat er Unterschlupf gefunden. Gemeinsam machen sich die beiden auf, den Schuldigen zu finden, und die Zeit drängt. Jede Nacht verschwindet ein weiteres Kind. Während die Männer des Dorfes Jagd auf den Jungen machen, schleichen Lexi und er sich gemeinsam ins unheimliche Moor hinaus. Denn es gilt die Hexe von Near zu finden, die vor vielen hundert Jahren grausam ermordet wurde …

„Verflucht“ ist ein Roman, der mich schon durch das tolle Cover wirklich neugierig machte, und auch der Klapptext trug das Übrige dazu bei, dass ich dieses Buch unbedingt lesen wollte. Ich muss zugeben, ich bin ein wenig enttäuscht. Während die Geschichte zwar viele Geheimnisse, Andeutungen und Mystisches birgt und mit einem in sich runden und stimmigen Plot aufwartet, haben mir zwei wesentliche Dinge in diesem Roman gefehlt: Tiefe und Spannung.

Victoria Schwab schaffte es, mich mit vielen kleinen Dingen dieser Geschichte neugierig auf den Fortgang zu machen. Die historisch anmutende Kulisse des kleinen Dorfes Near und das eher ärmliche Leben der Bewohner passt fantastisch zu den vielen magischen Andeutungen zu Hexerei und Magie und den unerklärlichen Geschehnissen. Ich fühlte mich während des Lesens wohl, wenngleich ich fesselnde Ereignisse wirklich vermisst habe. Immerhin spitzt sich die Situation immer weiter zu, so dass ich nach guten 2/3 des Buches schließlich doch noch den Sog dieser Geschichte spürte und das Buch schließlich kaum noch weglegen konnte. Ich hätte mir viel eher mehr von dem spannenden Geschehen gewünscht, dass mich immerhin im letzten Drittel regelrecht bannen konnte.

Die Figuren scheinen für mich die größte Schwäche dieses Romans zu sein. Ich bin mit Lexi geradeso warm geworden. Die meisten anderen Charaktere, sogar der „Fremde“, der immerhin mit zur Hauptfigur wird, blieben blass, farblos, sogar regelrecht gefühllos. Mit den Protagonisten empfinden und bangen konnte ich das gesamte Buch über kaum. Überhaupt ist für meinen Geschmack wenig Emotionalität in dieser Geschichte zu finden. Ängste, Trauer, Hass – dass alles wurde für mich als Leser nicht spürbar. Sogar die sich entwickelnde Liebe zwischen Lexi und dem Jungen Cole blieb oberflächlich; nur angedeutet mit flüchtigen Küssen und raschen Berührungen. Das war mir zu wenig. Ich vermisste das Luftanhalten, die Schwere der Traurigkeit und Angst, die zumindest ein kleines bisschen auch auf den Leser übergehen sollte. Schließlich bange ich sonst meist wirklich mit den Figuren einer Geschichte mit, doch in diesem Roman blieb ich zu meiner Enttäuschung nur teilnahmsloser Betrachter.

Fazit: „Verflucht“ ist ein Roman, der mich mit gemischten Gefühlen zurückließ. Er hält viele gute Ideen der Autorin bereit, die diese Geschichte vorallem mit geheimnisvoll-magischen Details bereichern – mit Geschichten von Hexen, Zauberei und dem Bösen, entstanden durch Böses. Setting und Plot lassen nicht viele Wünsche offen und schaffen einen ganz eigentümlichen Charme dieser Geschichte. Und doch sprang bei mir der Funke einfach nicht über. Ich habe hier wirkliche Spannung vermisst. Doch dieses Buch lebt vorallem durch die düstere Atmosphäre, die unheimlichen Geschichten über die Hexe von Near und das Mystische, das allgegenwärtig scheint. Fesselndes Geschehen tritt erst im letzten Drittel auf, dann jedoch so heftig, dass ich das Buch kaum weglegen konnte. Doch selbst der beste Plot scheitert an oberflächlich gezeichneten Figuren, die für meinen Geschmack zu wenig Gefühle zeigen und zu eindimensional gestaltet sind. Richtig sympathisch wurde mir auch Hauptfigur Lexi kaum; alle anderen blieben mir fast gänzlich fremd. Die Autorin hat mit ihrem Debütroman für meinen Geschmack viel verschenkt, was die Idee zu diesem Buch eindeutig hergegeben hätte.

Rezension: Amanda Hocking – Vereint – Die Tochter der Tryll 3

Amanda Hocking
Vereint
Die Tochter der Tryll 3
 

Verlag: cbt
Originaltitel: Torn. A Trylle Novel
Format: broschiert, 352 S.
Erscheinungstermin: 10 / 2012
Preis: 12,99 €
ISBN: 978-3570161463

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Seit Königin Elora, Wendys leibliche Mutter, zu schwach ist, sich um Regierungsangelegenheiten zu kümmern, übernimmt Wendy mehr und mehr ihrer Pflichten. Sie nimmt an Versammlungen teil und versucht die Lebensart aller Tryll zu verbessern. Nachdem Loki völlig unerwartet und verwundet im Palast auftaucht und vor Wendy zusammenbricht, gibt sie seiner Bitte um Asyl statt. Geradeso ist er dem grausamen König der Vittra, Wendys Vater, entkommen. Nach ihrem achtzehnten Geburtstag heiratet Wendy schließlich Tove – rein aus praktischen Gründen. Doch noch während der Hochzeitsfeier wird ihr klar, dass Loki ihr vielmehr bedeutet, als sie sich bisher eingestehen wollte. Als jedoch die Vittra eine Stadt der Tryll angreifen und schrecklich verwüsten, hat Wendy zunächst ganz andere Probleme als ihr Liebesleben. Sie muss eine Möglichkeit finden, Oren zu besiegen; was bisher noch niemandem gelungen ist, und eine Prophezeihung besagt, dass Wendy und ihre Freunde den Tod finden werden …

An diesen dritten Band hatte ich eigentlich kaum Erwartungen. Schon die beiden Vorgänger „Verborgen“ und „Entzweit“ konnten mich kaum fesseln oder überraschen, also erwartete ich auch keine Besserung von diesem Abschlussband der „Die-Tochter-der-Tryll“-Trilogie. Dennoch muss ich zugeben, dass mich dieser Band enttäuscht hat. Denn wenngleich die Autorin ihrer Erzählart treu geblieben ist, und die Geschehnisse gänzlich ohne Höhepunkte beschrieben hat, waren mir die Figuren einfach nicht mehr so sympathisch wie in den beiden vorhergehenden Romanen. Alles läuft einfach zu glatt, zu problemlos ab, als dass man mit ihnen mitfiebern könnte oder sich den Figuren besonders nah fühlen würde. Das Geschehen plätschert nicht nur so dahin, man weiß eigentlich schon, dass die Ereignisse, die die Charaktere zu „bewältigen“ haben, keine wirklichen Hindernisse darstellen und alle reibungslos „absolviert“ werden. Ich hatte genau aus diesem Grund nicht selten große Lust, das Buch wegzulegen.

Neben einer gleichmäßig wenig fesselnden Handlung, war mir zudem Wendy manchmal einfach zu nervig. Erst verliebt sie sich im ersten Band in ihren Tracker Finn, mit dem sie jedoch ihrer verschiedenen gesellschaftlichen Stellung wegen, nicht zusammen sein darf. Nachdem diese Liebe in Band zwei plötzlich abbricht, entdeckt sie ihre Gefühle für Loki, die in diesem dritten Band noch weiter ausgebaut werden. Und natürlich, obwohl sie ihn kaum kennt und nur sehr wenig Zeit mit ihm verbracht hat, verliebt sie sich unsterblich in ihn. Das war für meinen Geschmack alles nicht rund und wirkte doch sehr konstruiert auf mich. Auch die Erklärung, dass Finn nicht um sie kämpfen wollte, war mir hier einfach zu wenig. In puncto Liebe und Romantik kamen mir Band zwei und drei zu oberflächlich und kitschig daher.

Schreibstil und Sprache dieses Romans waren, wie gewohnt, jugendlich-oberflächlich, was jedoch meistens ganz gut zur Geschichte passte.

Fazit: Die gesamte Trilogie um „Die Tochter der Tryll“ lässt mich ziemlich enttäuscht zurück. Während mich Band eins, „Verborgen“, noch neugierig auf den Folgeroman zurückließ, denn zumindest waren die abschließenden Ereignisse, der große Showdown dieses Teils, wirklich fesselnd erzählt, merkte ich in Band zwei, „Entzweit“, bereits, wie flach und spannungslos die Ereignisse geschildert wurden. Doch wenigstens konnten mich die Figuren hier wieder in ihren Bann ziehen. Im vorliegenden dritten Teil, „Vereint“, musste ich mich dann wirklich zwingen, weiterzulesen, denn weder konnte man von einer spannenden Handlung noch von einnehmenden Figuren sprechen. Ich fühlte mich während des gesamten Lesens wie ein teilnahmsloser Betrachter. Meines Erachtens hätte man aus den drei Bänden problemlos einen starken, spannenden Einzelband machen können. Für mich steht fest, dass ich sobald nicht wieder zu einem Buch von Amanda Hocking greifen werde und verstehe ehrlich nicht, wie diese gesamte Trilogie so hochgelobt wird.

Zwischendrin: Tad Williams – Die dunklen Gassen des Himmels – Audiobook

Schon das Cover hat mich auf dieses Buch – zunächst die Printvariante – aufmerksam gemacht, toll toll toll ;-) . Klapptext und Autor taten ihr übriges, dass ich dieses Buch unbedingt lesen wollte. Als ich es bei Audible sah, habe ich kurzerhand zugeschlagen, obwohl es mit 17 Stunden mein bisher längstes Hörbuch ist.
Ich muss zugeben, jetzt, nachdem ich schon über 6 Stunden in diesem Buch gehört habe, bin ich froh, zur Hörbuchvariante gegriffen zu haben. Zwar ist die Geschichte an sich mal etwas ganz neues (zumindest für mich ;-) ), ein bisschen dunkel, ein bisschen rowdyhaft und die Idee, dass “Anwälte” des Lichts und der Dunkelheit darum verhandeln, ob die gestorbene Seele nun in den Himmel einziehen oder in der Hölle schmoren darf, ist irgendwie mal erfrischend anders.
Doch schon bald wird Bobby Dollar (oder besser Engel Doloriel) in eine ziemlich miese Sache reingezogen, plötzlich werden Seelen vermisst, es kommt zu Todesfällen und irgendetwas scheint nicht mit rechten Dingen zuzugehen. Kurzerhand beginnt Bobby Dollar die Sache auf eigene Faust aufzuklären, doch bis es soweit ist und er dem Rätselhaften auf die Spur kommt, passiert oftmals nicht viel. Und so zieht sich an manchen Stellen das Geschehen dahin und es will nicht so recht etwas spannendes passieren.
Und genau an diesen Stellen bin ich froh, Simon Jäger zuhören zu dürfen, der meines Erachtens ein wirklich grandioser Sprecher ist. Er schauspielert, taucht völlig in die verschiedenen Charaktere und damit Rollen ein und schafft es wirklich jeder einzelnen Figur, durch seine Interpretation, eine ganz eigentümliche Persönlichkeit zu geben. Durch ihn hat diese Geschichte viel mehr Atmosphäre erhalten, viel mehr Tiefe. Da schwankt seine Stimme von laut zu leise, von durchdringend zu zaghaft, von einer Charakterstimmlage zur nächsten und das völlig glaubhaft und einfach wunderbar (einzig das Hören im Auto macht das Ganze durch laute und leise Passagen etwas schwierig).
11 Stunden liegen nun also noch vor mir und gerade beginnt das Ganze mehr Schnelligkeit und Geschehen zu bekommen. Ich hoffe, es bleibt jetzt die restliche Zeit bei dieser Kurzweiligkeit, die sich im zuletzt gehörten Kapitel zeigte :-) .

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