Cas ist Geisterjäger, seit sein Vater nach einem Auftrag nicht mehr nach Hause kam. Als er von ‘Anna im blutroten Kleid’ hört, ist sein Interesse sofort geweckt. Seit fünfzig Jahren soll sie jeden bestialisch ermorden, der ihr Haus betritt. Also zieht Cas mit seiner Mutter und dem Kater Tybalt abermals um, damit er Annas morden ein Ende setzen kann. Doch er hat Anna unterschätzt. Bereits der erste Kontakt geht so grundsätzlich schief, wie es noch nie der Fall war, seit Cas den Job seines Vaters fortführt. Plötzlich stecken mehr Leute in der Sache mit drin, als ihm lieb ist, denn Cas ist es gewohnt allein zu arbeiten. Aber Thomas, der gedankenlesender Hexer und Carmel, die aktuelle Ballkönigin an Cas’ neuer Schule, lassen sich einfach nicht abschütteln. Mehr noch, werden sie bald zu Cas’ Freunden. Doch auch Anna zu besiegen, ist viel schwieriger als gedacht, denn ihre Macht scheint unheimlich groß zu sein – der stärkste Geist, dem Cas jemals gegenüberstand. Schon bald jedoch, müssen die Freunde feststellen, dass Anna ihr geringstes Problem ist, und sie in weitaus größeren Schwierigkeiten stecken …
Kendare Blake hat mit ihrem Debütroman eine wunderbare Geschichte geschrieben, die einen regelrecht gefangennimmt. „Anna im bluroten Kleid“ ist die perfekte Mischung aus moderner Gespensterjägergeschichte, einer kleinen Portion Grusel und der genau richtigen Dosis Freundschaft. Gewürzt hat die Autorin diese Geschichte mit einer so zarten Liebesgeschichte, die doch keine sein darf, dass man diesen Roman einfach nicht mehr weglegen kann.
Im Gegensatz zu so vielen anderen Jugendbüchern, ist dieser Roman keine Mädchen-verliebt-sich-in-Junge – oder umgekehrt – Geschichte, die ein bisschen mit Fantasy oder Übernatürlichem ausgeschmückt wurde. Diese Geschichte ist vor allem eines: ein großes Abenteuer. Hier steht die Gespensterjagd im Vordergrund, genauso wie Cas’ Entwicklung vom Einzelgänger zum Teamspieler. Beides erzählt die Autorin sehr eindringlich, so dass man gebannt über jede Zeile huscht.
Cas, den Siebzehnjährigen, mit dem außergewöhnlichen Namen Theseus Cassio, und dem düsteren Erbe seines Vaters, habe ich schon nach den ersten Zeilen ins Herz geschlossen. Es kommt so sympathisch daher, wie sein Verhalten von selbstbewusst zu unsicher schwankt, dass man ihn einfach nur mögen kann. Dieser Junge, der immer stark sein muss, aber so wenig vom eigentlichen Leben weiß, ist die perfekte Hauptfigur für einen stellenweise düsteren Roman. Doch nach und nach verändert sich Cas. Er lässt zu, dass Thomas und Carmel zu richtigen Freunden und Vertrauten werden, und erkennt fast zu spät, dass Anna ihm viel mehr bedeutet, als er zuzugeben bereit ist. Obwohl einzelne Figuren etwas oberflächlich bleiben, schafft es die Autorin dafür, von anderen Charakteren umso eindringlicher und detailreicher zu erzählen. Besonders Cas und Anna fand ich besonders gelungen und konnte ein völlig klares Bild in meinem Kopf entstehen lassen.
Schließlich wartet Kendare Blake – nachdem sie ihre Leser lange in ihren Bann gezogen hat – mit einem furiosen Finale auf, bei dem unsicher ist, wie das Buch wohl ausgehen wird. Ich war überrascht nach fast vierhundert Seiten keine einzige langatmige Stelle wahrgenommen zu haben. Vielmehr fliegt man dank dem einfachen, jugendhaften Schreibstil der Autorin über die Seiten und ist ganz in der Geschichte versunken.
































Alex will sich in der Abgeschiedenheit des Waucamaw-Naturschutzgebiet über so einiges klar werden: ihre Vergangenheit und vorallem ihre Zukunft; und sich der Frage stellen, ob sie sich über letztere überhaupt Gedanken machen sollte. Denn in Alex’ Kopf wächst langsam aber kontinuierlich ein Tumor heran, der ihr neuerdings sogar den Geruchssinn gestohlen hat. Doch zu alledem kommt sie nicht mehr. Eines Tages gibt es fürchterliche Explosionen, die ihr fast den Verstand rauben; selbst Tiere spielen in diesen verhängnisvollen Momenten völlig verrückt und stürzen sich in den sicheren Tod. Bald findet Alex heraus, dass tatsächlich auch Menschen gestorben sind, vorallem jene im mittleren Alter, während die Jugendlichen sich furchtbar verändert haben. Die „Veränderten“ fressen und töten alles, was ihnen in die Quere kommt. Gemeinsam mit der jungen Ellie macht sie sich auf die Suche nach normalen Menschen und trifft auf Tom, der den beiden Mädchen das Leben rettet. Auch Tom ist wie Ellie und Alex ein „Verschonter“, einer der wenigen Jugendlichen, die sich nicht verändert haben und zu Zombies mutiert sind. Zusammen hoffen sie diesem Alptraum zu entkommen, doch schon bald ist jeder auf sich allein gestellt …
Mit diesem Buch bin ich schon ziemlich weit, es fehlen gerade noch an die 100 Seiten, und ich muss sagen, es kommt nicht ganz an den ersten Band
Wow, das ist mal endlich, endlich wieder ein Buch, dass ich kaum aus der Hand legen kann und möchte. Auch, wenn es eigentlich nicht ganz so als Lektüre an dunklen Abenden geeignet ist (etwas gegruselt habe ich mich schon relativ zu Anfang, und als besonders appetitanregend würde ich es auch nicht bezeichnen), bin ich derzeit einfach zu sehr gefesselt. Mal wieder eine Dystopie – manch einer mag jetzt aufstöhnen, denn der Klapptext hat davon nichts verraten – aber bis jetzt eine richtig gute, und ich kann nicht behaupten zu wissen, wo mich die Geschichte noch hinbringen wird. Denn ja, ich fühle mich derzeit ganz – für meinen Geschmack viel zu – nah an Alex’ Seite und erlebe mit ihr ein fürchterliches Grauen. Dabei schafft es die Autorin ganz wundervoll eine große Nähe zwischen Leser und Figuren aufzubauen, so dass man regelmäßig mit ihnen den Atem anhält und sie schnell ins Herz geschlossen hat. Natürlich befürchte ich auf jeder Seite das Schlimmste, denn die Welt und die Menschen haben sich geändert, und das könnte jederzeit auch der jungen Alex, Tom und dem Mädchen Ellie passieren … Zum Glück habe ich noch etwa die Hälfte zu Lesen und bin schon ganz gespannt, wie es weiter geht.
Annie Kincaid wäre eine der besten Kunstfälscherinnen der Welt, hätte sie nicht beschlossen ihren Unterhalt mit ehrlicher Arbeit zu verdienen. Und so schuftet sie in ihrem eigenen True/Faux Studio nahezu rund um die Uhr, um alle Rechnungen bezahlen zu können. Dem Verschwinden des echten Caravaggios und gleichzeitigen Auftauchen zweier wirklich beeindruckender Kopien desselbigen im Brock Museum auf den Grund zu gehen, dazu hat Annie eigentlich keine Zeit. Wäre da nicht der Hinweis, dass ihr Großvater und sein Bekannter – zwei begnadete Kunstfälscher – in dieser Sache mit drin stecken. Doch wo ist der echte Caravaggio? Wer hat den Nachtwächter des Brock Museums umgebracht? Wo steckt Ernst, der Museumskurator, mit dem Annie sich kurz vor seinem Verschwinden über den falschen Caravaggio unterhalten hat? Und wie ist Annie nur in diese Sache hineingeraten? Als hätte sie damit nicht schon genug am Hals, tritt auch noch der neue, und zugegeben ganz passabel aussehende, Vermieter ihres Studios auf den Plan, der horrende Mieten anstrebt und damit Annies ehrliches Leben zunichte machen könnte …



