Die letzten Rezensionen

Tag Archives: Zwischendrin

Zwischendrin: Kevin Hearne – Die Hetzjagd – Die Chronik des Eisernen Druiden 1

Das ist mal ein Buch, in dem es auf den ersten Seiten gleich zack, zack zur Sache geht. Der Autor verbringt nicht viel Zeit damit, seine Figur und die Umstände zu erklären, sondern fügt diese Erklärungen mehr so nebenbei ins rasante Geschehen ein. Und ehrlich, er macht das  ziemlich gut ;-) .
Außerdem ist Atticus ein Charakter, der mir bisher wirklich richtig gut gefällt. Seine 2100 Jahre merkt man nur manchmal. Die meiste Zeit ist er einfach locker, cool und witzig – und alles andere als weise (naja, manchmal vielleicht ein bisschen).
Mit seinem Hund Oberon führt er richtig lustige Gespräche. Jaaa, er hat ihm das Sprechen beigebracht – auch mal ganz nett. Die Dialoge zwischen den beiden sind oftmals herrlich witzig und haben mir schon so manches Kichern entlockt.

Bisher bin ich erst bei 132 gelesenen Seiten, also ein reichliches erstes Drittel, und bisher könnte ich stundenlang weiterlesen und in der Geschichte versinken. Ich habe jetzt schon Atticus’ Welt, ein paar Götter und Hexen und sein Hauptproblem kennengelernt, und bin sehr gespannt auf alles, was da noch kommt (und meiner Vermutung nach könnte das noch einiges sein).
Das Einzige, was ich derzeit vielleicht ein bisschen vermisse, ist fesselnde Spannung. Ich tauche zwar unheimlich gerne in diese Geschichte ein und genieße es mal wieder einem männlichen Hauptprotagonisten zur Seite zu stehen, aber ein richtiger Sog wollte sich bisher noch nicht einstellen.

» Mehr Infos bei:

 

Zwischendrin: Victoria Schwab – Verflucht

Es gibt Bücher, die katapultieren ihre Leser schon auf der ersten Seite mit Haut und Haaren in ihre Geschichte. Andere, wie dieses hier, ziehen ihre Leser nur ganz leicht in den Bann. “Verflucht” entfaltet zwar eine wirklich neugierig machende Geschichte, in einem richtig schönen, angenehmen Erzählton, konnte mich bisher aber nicht wirklich fesseln. Ich habe jetzt über 2/3 des Buches gelesen und stelle jetzt langsam den lang erhofften Sog fest und spüre den Drang, das Buch nicht weglegen zu wollen. Aber eben erst seit kurzem. Bis dahin war die Geschichte zwar nicht schlecht, nur leider fühlte ich mich eher als teilnahmsloser Betrachter und bin außer mit Lexi mit kaum einer anderen Figur richtig warm geworden. Dabei birgt der Plot viel Potential, aber vieles wird für meinen Geschmack zu farblos erzählt. Mir fehlt hier irgendwie die Leidenschaft, die ein Autor zeitweilen für sein eigenes Buch entwickelt, und die man ganz oft in der Geschichte selbst spüren kann, so dass sie einen richtig gefangennimmt (wenn auch vielleicht nicht unbedingt gleich zu Anfang). Der Geschichte fehlt eindeutig die Tiefe. Die Gefühle der Figuren bleiben oberflächlich. Die Charaktere sind mir sogar irgendwie ein bisschen fremd, und während des Lesens habe ich kaum ein Gesicht vor Augen; kann sie mir nicht wirklich vorstellen.

Nun, bei Seite 230 kommt endlich Schwung in das Geschehen, aber dennoch bleibt sogar die ganz frische Liebe zischen Lexi und dem “Fremden” Cole einfach zu wenig greifbar. Da sind nur kurze Küsse, eine Umarmung, keine Gefühle. Eigentlich wirklich schade, denn Autorin Victoria Schwab verwebt zwar einiges an Aberglaube und Magischem, vermochte mich bisher aber nicht wirklich spannend zu unterhalten. Ein bisschen optimistisch bin ich noch, eben da gerade so einiges passiert – endlich.

» Mehr Infos bei:

Zwischendrin: Veronica Rossi – Gebannt – Unter fremdem Himmel

Ich muss zugeben, dass ich zu Anfang von diesem Hörbuch nur wenig begeistert war. Das lag vorallem an der sehr düsteren, schweren Atmosphäre, die die Autorin zunächst mit viel Leid und Traurigkeit gefüllt hat. Das war mir einfach zu melancholisch und die Geschehnisse waren zwar interessant und ereignisreich, konnten mich jedoch nicht recht fesseln. Während mir Perry schnell sympathisch war, wurde ich mit Aria nur langsam warm. Ich denke jedoch, dass dies durchaus von der Autorin so gewollt ist. Denn Arias Umfeld, in dem sie lebt, ist steril, kontrolliert und gefühlskalt. Und genauso wirkt Aria zuerst auch, während Perry den Leser mit düsteren Gefühlen fast niederdrückt.

Nach dem ersten Drittel des Buches jedoch, kam der Sog der Geschichte, denn auf einmal entdeckt man gemeinsam mit Aria, Perrys triste, gefährliche Welt. Perry gibt sich jedoch ziemlich unnahbar dem Siedlermädchen gegenüber und auch Aria verabscheut den “Barbaren”, wie sie ihn immer wieder nennt. Nach fast der Hälfte nun, beginnt auch Aria für mich zunehmend sympathischer zu werden, denn beide Figuren entdecken langsam, dass jeweils der andere gar nicht so schrecklich ist …

Sprecherin Laura Maire macht ihre Sache gut, verleiht den Figuren durch ihre eindringliche Erzählart die nötige Tiefe und doch musste ich mich erst an sie gewöhnen. Ihre Stimme ist zwar lange nicht unangenehm, gehört aber auch nicht unbedingt zu jenen, die einen schon aufgrund ihrer wohltuenden Stimmlage bannen können.

Ich bin gespannt, welche Abenteuer die Autorin ihre beiden Hauptfiguren noch bestehen lassen wird, und auch auf die weitere Welt dieser Geschichte. Man merkt dieser Dystopie an, dass hier viel Details im Plot und der erschaffenen Welt verborgen sind, die mich derzeit wirklich neugierig machen.

» Mehr Infos bei:

 

Zwischendrin: Amanda Hocking – Vereint – Die Tochter der Tryll 3

Ich kann guten Gewissens sagen, dass die Reihe um “Die Tochter der Tryll” einfach nicht mein Ding ist. Grund ist keine schlechte Schreibe der Autorin, sondern die Tatsache, dass 1. kaum etwas nennenswertes passiert – und das gilt für alle 3 Bücher – und 2., wenn dann doch mal was “passiert”, es so einfach wieder vorbei ist, so dass es in dieser Reihe einfach kaum Spannungshöhepunkte gibt. Und für meinen Geschmack ist dieser 3. Teil sogar noch schlechter als die beiden Vorgänger. Auf jeder Seite hofft man, dass doch endlich JETZT mal was passiert, aber ich hoffe bei mittlerweile Seite 197 immer noch vergebens.

Ganz ehrlich, ich hätte nicht wenig Lust, das Buch abzubrechen :-( . Dabei ist die Grundidee wirklich nicht schlecht, aber hier fehlt einfach das Abenteuer, die Spannung und tatsächlich auch die Romantik. Alles wird einfach nur so “angerissen”, dass ich mit den Figuren nicht recht mitfiebern kann, vielmehr bleibe ich teilnahmsloser Betrachter, was ich wirklich schade finde. Mal sehen, ob ich die nächsten knapp 150 Seiten noch durchhalten werde …

» Mehr Infos bei:

Zwischendrin: Karina Cooper – Dark Mission – Fegefeuer

Erinnert ihr euch, dass ich mich erst vor kurzem über ein Buch beklagt habe, dessen Schreibstil in solchem Jugendjargon daherkam, dass sich dieses Buch teilweise wirklich schrecklich lesen ließ? Mit “Dark Mission – Fegefeuer” habe ich das genaue Gegenteil getroffen. Die Autorin/Übersetzerin (das kann ich leider nicht beurteilen) scheint etwas selbstverliebt in ihren Text zu sein, der wohl poetisch klingen soll, auf mich aber einfach nur hölzern und ungemein holprig wirkt. Der Lesefluss wird durch diesen furchtbaren Erzählton wirklich gestört, so dass ich manchmal (gerade abends, wenn ich eigentlich abschalten und mich entspannen will) Sätze mehrfach lesen muss, um sie zu verstehen. Man kann einfach nicht flott über die Seiten huschen, sondern hat manchmal regelrecht das Gefühl, im Text festzustecken. Und manchmal wird das Geschehen so extrem in die Länge gezogen, indem mehrere Sätze hintereinander dieselbe Aussage haben und nur in Wortwahl variieren. Hier ein Beispiel dafür: “Jessie durchquerte das Kirchenschiff, suchte verzweifelt nach einem anderen Weg hinaus als den, den sie gekommen war. Sie suchte nach einer Tür, einem Portal, einem Fenster, das nicht vergittert war, um Buntglasfenster zu schützen, die längst nicht mehr existierten. Jessie suchte einen Ausgang, der nicht versperrt in der Dunkelheit zusammengesackter Wände und eingestürzter Decken verrottete.”

Mal davon abgesehen, passierte auf den immerhin bisher 236 Seiten (also gut 2/3 des Buches), die ich bisher gelesen habe, nicht wirklich viel. Was daran liegen mag, dass die Figuren die Ereignisse mehrfach reflektieren, sie in inneren Monologen geradezu “zerreden”. Für mich hat es den Anschein als wollte hier einfach mehr Seitenfülle erreicht werden.
Außerdem handeln die Figuren für mich teilweise gänzlich nicht nachvollziehbar. Da ist die Hauptfigur Jessie z.B.  gerade noch in Todesangst versunken, und hat gemeinsam mit Silas geradeso überlebt, schon wirft sie sich in der nächsten Sekunde Silas an den Hals; und die Autorin ergeht sich in höchst “ekstatischen”, erotischen Fantasien etc.

Und abschließend muss ich dann nochmal auf den furchtbaren Schreibstil zurückkommen. Denn eine Angewohnheit der Autorin ist, in gefühlt jedem Satz, den Namen – machmal inklusive Nachnamen, damit man diesen auch ja nicht vergisst – der betreffenden Figur unterzubringen, anstatt einfach mal nur “sie” oder “er” zu verwenden. Das nervt auf Dauer schon ziemlich …

Würde ich nicht zumindest doch wissen wollen, wie die Ereignisse zusammenhängen, hätte ich dieses Buch wohl schon längst zur Seite gelegt. Aber die Autorin hat es immerhin mit so manch eingestreutem Hinweis geschafft, meine Neugier zu wecken, und so versuche ich mich jetzt noch die verbleibenden reichlich 130 Seiten durch das Erzählte zu kämpfen.

» Mehr Infos bei: